Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, so ihr tut, was ich euch gebiete”. Christus Jesus, unser Wegweiser, ließ sein Leben für seine Freunde — nicht allein für seine unmittelbaren Nachfolger sondern auch für alle Menschen. Er ließ sein Leben! Und er lebte sein Leben, um uns zu zeigen, wie wir leben müssen, um jene Harmonie und jenen Frieden zu gewinnen, den die Welt nicht geben kann.
Durch sein vollkommenes Leben und durch das Vollbringen seiner wunderbaren Werke bewies Jesus die Kraft, die Liebe, die Allgegenwart, die Weisheit und das Verständnis Gottes; und er lehrte, daß diejenigen, die Gott lieben und Ihm gehorchen und seine Lehren verstehen, dieselben Werke, die er tat, und sogar größere denn diese tun können. Er hatte „nicht, da er sein Haupt hin legte”; dennoch herrschte er über die ganze Erde, über alle Sünde, alle Krankheit und den Tod, und sogar die Winde und die Wellen gehorchten seinem Gebot. Er war arm an weltlichen Besitztümern, doch stand ihm der Reichtum des Himmelreichs zur Verfügung, und die Engel dienten ihm.
Jesus wandelte in Sanftmut und Bescheidenheit des Geistes durch dieses Leben. Dennoch stieß er die Tische der Wechsler im Tempel um und trieb sie mit einer Gewalt hinaus, die sogar die hohen Beamten des Tempels nicht anzuwenden wagten; denn er war in dem, das seines Vaters war. Er legte keinen Wert darauf, daß ihn die Heuchler achteten, sondern wünschte vor allem den Willen Gottes zu tun. Er heilte alle Kranken, die zu ihm kamen und ihn um Heilung baten. Sogar im Tempel an den Sabbaten vollbrachte er wunderbare Heilungen, die ihm den Tadel der Pharisäer und den Haß der Selbstgerechten eintrugen. Er spiegelte jedoch immer die Gnade des Vaters gegen seine Mitmenschen wider, indem er alle Mühseligen aufforderte, zu ihm zu kommen und Frieden und Ruhe sowie Freiheit von aller falschen Arbeitslast zu erlangen.
Was für ein vollkommenes Beispiel der Liebe, der Dankbarkeit und des Gehorsams gegen Gott uns Jesus doch gegeben hat! In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 450) schreibt Mrs. Eddy: „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt”. Kommen wir als Christliche Wissenschafter den Höhen geistigen Verständnisses nahe, die wir, wie unsere verehrte Führerin lehrte, dadurch erreichen können, daß wir treu in den Fußtapfen unseres Wegweisers wandeln? Unsere Mitarbeit bei der Förderung unserer geheiligten Sache legt uns große und feierliche Pflichten und Verantwortungen auf. Wir sollten daher immer wachsam und gehorsam sein, unsere Dankbarkeit für das Leben unseres Wegweisers zu leben. Während wir durch die Wüste dieses unseres irdischen Daseins wandern und überall Hindernisse antreffen, die so oft unsern Vormarsch, unsern Fortschritt in der Richtung des Geistes, hindern, erkennen wir, daß wir nur durch demütige, andächtige Gedanken und freundliche, liebevolle Handlungen jenen Christusvorbildern vollkommenen geistigen Verständnisses, die Jesus bewies, näher kommen können.
Wir sollten daher in Demut fleißig bestrebt sein, unser „Licht vor den Leuten leuchten” zu lassen, daß sie unsere „guten Werke” sehen. Werden andere dadurch geheilt und erleuchtet, so werden sie mit uns Gott dadurch verherrlichen, daß sie den Mühseligen helfen, Ruhe für ihre Seelen in dem heilenden Christus, der Wahrheit, in der göttlichen Wissenschaft, zu finden. In dieser Weise können wir die Erfüllung der Weissagung Habakuks: „Die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt”, beschleunigen helfen.