Als vor etwa 20 Jahren unser damaliges und künftiges Leben überaus hoffnungslos schien, wurde mir die Christliche Wissenschaft liebevoll angeboten, und ich nahm sie an. Durch das Lesen des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy wurde ich von einer ererbten, sogenannten unheilbaren Krankheit augenblicklich geheilt. Es war mein inbrünstiger Wunsch, unsere beiden achtund fünfjährigen Kinder in eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule zu schicken, aber in dem Landstädtchen, wo wir wohnten, gab es keine. Auch ihr Vater schien trotz meiner herrlichen Heilung sehr abgeneigt gegen das, wofür er die Christliche Wissenschaft hielt, und er bestand darauf, daß die Kleinen eine andere Sonntagschule besuchen. Ich las jedoch in Wissenschaft und Gesundheit weiter und lehrte die Kinder, daß Gott die immergegenwärtige Liebe, das immergegenwärtige Gute sei, und sie nahmen diese Tatsachen ganz in sich auf. Ich widersetzte mich der Forderung ihres Vaters nicht. Da ich erkannt hatte, daß ich mich an Gott wie an einen liebenden Vater um Führung wenden konnte, betete ich ernstlich um Leitung in dieser Angelegenheit. Als die Mädchen eines Sonntags von der Sonntagsschule nach Hause kamen, unterhielten sie sich sehr ernst, und ich fragte sie in Gegenwart ihres Vaters, warum sie so ernst seien. Die ältere erwiderte mit Nachdruck: „Meine Schwester und ich haben beschlossen, nicht mehr in jene Sonntagsschule zu gehen. Du hast uns gesagt, Gott sei die Liebe und sende uns nur Gutes, und Er wolle uns immer glücklich haben. In jener Sonntagsschule wurde uns gesagt, Gott mache uns krank, um uns zu strafen, und wir wollen nichts mehr von einem solchen Gott wissen. Wir haben Gott schon gebeten, uns die rechte Art Sonntagsschule zu geben. Er hat dich gesund gemacht, daher wissen wir, daß Er es tun wird”. Mein Gebet war erhört! Es wurde nichts mehr über die andere Sonntagschule gesprochen. Einen Monat später kamen in der kleinen Stadt Gardena dreizehn Christliche Wissenschafter in einer Wohnung zusammen und gründeten eine christlich-wissenschaftliche Vereinigung. Die Kleine sagte: „Ich wußte, Gott werde uns eine Sonntagsschule geben”.
Sie wurde für ihren Entschluß, den wahren Gott anzubeten, noch weiter belohnt; denn eine Woche nach ihrer Unabhängigkeitserklärung wurde ein bedenkliches Augenleiden, mit dem sie behaftet war, auf folgende Weise überwunden. Mit allen alten Merkmalen, weswegen ein Facharzt sie vordem behandelt hatte, jedoch in schlimmerer und scheinbar gefährlicherer Form als je zuvor, kam sie von der Schule nach Hause. Ihr Vater sagte angsterfüllt: „Wir sind fern von unserem Facharzt; was sollen wir nur tun?” Ich sagte: „Wir bringen diesen Fall vor Gott”. Wir wußten nicht, wie wir einen Ausüber hätten finden können; ich legte daher die Kleine in einem verdunkelten Zimmer ins Bett, nahm Wissenschaft und Gesundheit und begann zu lesen, wobei ich mir Gottes liebevolle Gegenwart klarmachte. Nach kurzer Zeit rief mir das Kind und sagte: „Mutter, wer hat den Sonnenschein gemacht?” Ich erwiderte: „Gott hat ihn gemacht, Liebling”. Darauf sagte sie: „Dann ist er gut, und du brauchst ihn nicht aus meinem Zimmer auszuschließen”. Ich öffnete den Laden und sah zu meiner größten Freude, daß sie vollständig geheilt war, und sie blieb geheilt. Als sie später das Gymnasium besuchte, mußte sie sich ärztlich untersuchen lassen, wobei ihre Augen für vollkommen erklärt wurden. Sie wurde später Buchhalterin und arbeitete ohne Nachteil beständig bei künstlichem Licht; sie kann auch malen und feine Handarbeiten ausführen. Beide Mädchen sind dankbar für ihre Mitgliedschaft in Der Mutter-Kirche und für das durch ihr Streben erlangte Verständnis dieser wunderbaren Wahrheit. In allen diesen Jahren ist sie unser einziger Arzt gewesen, und wenn auch unsere Heilungen nicht immer augenblicklich waren, so sind wir für die durch ihr schließliches Überwinden erlangte größere Kraft dankbar.
Ich möchte noch eine herrliche Heilung erzählen, die mir kürzlich bei einem christlich-wissenschaftlichen Vortrag zuteil wurde. 17 Jahre lang hatte ich von Zeit zu Zeit an einer Entzündung gelitten. Am Tage vor dem Vortrage schien der Anfall heftiger. Ich hatte einer Bekannten versprochen, mit ihr zum Vortrag zu gehen, daher hielt ich an den Worten im Lehrbuch (S. 387) fest: „Man kann nicht um irgendeines Liebeswerkes willen leiden, sondern man wird stärker durch dasselbe”, und ich ging und wurde von der anscheinend langwierigen Beschwerde vollkommen geheilt.
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