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Das Heilen durch die Christliche Wissenschaft

Aus der Oktober 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer sich in die Christliche Wissenschaft vertieft hat, wer ein Verständnis ihrer Lehren erlangt und diese Lehren durch das Heilen von Krankheit und Sünde einigermaßen bewiesen hat, ist über die rein übersinnliche Art des christlich-wissenschaftlichen Heilens nicht im Zweifel. Während zwar die meisten Menschen an die Wirksamkeit der Arzneimittel glaubten, ehe sie Christliche Wissenschafter wurden, wenden sie diese Heilmittel nicht mehr an, da sie durch Lebenserfahrung überzeugt sind, daß nichts dem von Christus Jesus und der ursprünglichen christlichen Kirche angewandten geistigen Heilverfahren gleichkommt.

Das in der Christlichen Wissenschaft angewandte Heilverfahren ist durchaus geistig. Es ist ein Denkvorgang, ein erleuchteter Denkvorgang, und es kann nur von denen erfolgreich ausgeübt werden, die die göttliche Wissenschaft verstehen, und deren Denken in gewissem Maße geläutert und vergeistigt ist. Sogenannte menschliche Willenskraft hat nicht im geringsten etwas damit zu tun, ja, Willenskraft ist sogar ein Hindernis bei der Ausübung der Christlichen Wissenschaft. Auch die Kenntnis der sogenannten Naturwissenschaften ist bei der Ausübung nicht erforderlich: auch sie kann ein Hindernis sein. Notwendig ist, daß das Denken vergeistigt wird, daß man sich der Allgegenwart und der Allmacht Gottes und der Unwirklichkeit des Fleischlichen oder des Bösen bewußt ist, und daß man erkennt, daß das so aufgeklärte und angespornte Denken Widerwärtigkeit in jeder Erscheinungsform zerstören kann. Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 4): „Das in der Wissenschaft metaphysischen Heilens unterwiesene, von Lauterkeit, von der Wahrheit und der Liebe durchdrungene Denken ist das mächtigste und wünschenswerteste Heilmittel auf Erden”.

Es mag wohl manchen Menschen nicht leicht scheinen, ihren Glauben an die Wirksamkeit der Arzneien aufzugeben, besonders wenn sie durch Umstände, die sie für zuverlässige Tatsachen gehalten haben, zu der Überzeugung gekommen sind. Es mag vielleicht eine Reihe Heilbeweise durch die Christliche Wissenschaft nötig sein, um sie von ihrem falschen Glauben an Arzneien zu heilen; aber nichts ist gewisser, als daß dieser Glaube in dem Maße abnehmen wird, wie sich der Verlaß auf das geistige Verständnis als gerechtfertigt erweist, bis der Glaube an die Heilkraft vergeistigten Denkens den Glauben an die Heilkraft des Stoffs ganz überwunden hat. Es gibt sicher wenige Menschen, die glauben, daß Arzneien Sünde heilen. Die Zeit rückt näher, wo alle Menschen ebensowenig an den Gebrauch von Arzneien zur Heilung von Krankheit wie zur Heilung von Sünde glauben und ihre Zuflucht zum Verständnis Gottes, des Gemüts, nehmen werden, um von körperlichen oder sittlichen Leiden befreit zu werden. Auf Seite 149 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Gemüt übertrifft Arzneien in der Heilung von Krankheit ebenso weit wie in der Heilung von Sünde. In jedem Fall ist die göttliche Wissenschaft der vollkommenere Weg”.

„Ein jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war”, schrieb Paulus an die Philipper. Und die Gesinnung, die den Meister beseelte, das Gemüt, das er zum Ausdruck brachte, war das göttliche Gemüt. Jesu Lebenswerk bestand im Beweisen, daß sein wirkliches geistiges Selbst, das wirkliche geistige Selbst jedes Menschen, das Bild oder die Widerspiegelung Gottes ist. Dies tat er durch die Reinheit seines Lebens, durch seine Geistigkeit, durch das Bewußtsein, das er vom Guten hatte, durch seine Gedanken der Liebe und des Erbarmens, durch den Mut, die Ausdauer, den Glauben und das Verständnis, die er in so reichem Maße an den Tag legte. Diese und ähnliche geistige Eigenschaften erfüllten sein Denken, das zweifellos Wunder wirkte, wie sie die Welt nie gekannt hatte.

Es ist das Gemüt Christi, das uns in zunehmendem Maße not tut, wenn wir die heilenden Werke Jesu in höherem Grade vollbringen wollen. Die Christliche Wissenschaft lehrt die Allheit Gottes, des Gemüts, und die Nichtigkeit des Stoffs. Der Christliche Wissenschafter arbeitet und betet, um ein größeres Verständnis des Gemüts, einen festeren Glauben an das Gemüt, zu erlangen, und in dem Maße, wie er dieses größere Verständnis und diesen festeren Glauben erlangt, findet er sich von der Knechtschaft der Weltlichkeit befreit. Anstatt zum Stoff seine Zuflucht zu nehmen, um geheilt zu werden, wendet er sich an Gott, die Wahrheit. Er behauptet die Wahrheit über Gott und den geistigen Menschen, die die Christliche Wissenschaft ihm geoffenbart hat. Er ist bestrebt, zu erkennen, was jene Wahrheit klar macht, nämlich die immerwährende und ewige Vollkommenheit Gottes und des Menschen und die Unwirklichkeit alles dessen, was dem Guten unähnlich ist. Und mit der Erkenntnis kommt die Heilung.

Manchmal ist der Christliche Wissenschafter versucht zu glauben, seine Heilarbeit könne durch die Gedanken derer, die noch an die Kraft des Stoffs glauben und nur wenig oder nichts von dem göttlichen Gemüt verstehen, gehindert werden. In diesem Punkte sollte er wachsam sein. Zeigt denn die Christliche Wissenschaft nicht, daß nur das Gemüt und seine Kundwerdung wirklich sind? Macht diese Wissenschaft nicht klar, daß ungeistiges Denken oder falscher Glaube unwirklich und machtlos ist? Warum sich also vor nichts fürchten? Man muß eingedenk sein, daß das Gemüt allerhaben ist, und daß irrige oder weltliche Annahmen ohnmächtig sind gegenüber dem in der Christlichen Wissenschaft unterwiesenen, „von Lauterkeit, von der Wahrheit und der Liebe durchdrungenen Denken”. Das Heilen in der Christlichen Wissenschaft wird nicht durch Arzneimittel sondern durch geistiges Verständnis und Glauben an Gott vollbracht, und der echte Christliche Wissenschafter ist auf Grund von Beweis hievon überzeugt.

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