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Empfänglichkeit

Aus der Februar 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenige Menschen bezweifeln, daß Gott, den sie als das unendlich Gute anerkennen, Seiner ganzen Schöpfung alle geistigen Gaben beständig, unparteiisch und ohne Maß spendet. Es gibt jedoch Zeiten, wo man Gottes köstlichste Gabe — den geistigen Sinn, die beständige, bewußte geistige Empfänglichkeit — in Anspruch zu nehmen, vergessen kann. Ist die Fähigkeit, die Christliche Wissenschaft zu verstehen, eine rein persönliche, körperliche oder verstandesmäßige Fähigkeit? Ist es nicht eine von Gott stammende wahre, geistige Fähigkeit, und ist sie nicht so unwandelbar wie Christus, die Wahrheit?

Wenn man bereit ist, anzuerkennen, daß das göttliche Gemüt unaufhörlich wahre Gedanken mitteilt, daß die unendliche Liebe gegen alle stets Liebe zum Ausdruck bringt, und daß sich das Leben ewig in Leben bekundet, dann erhebt sich die Frage: Wie kann man lernen, jene „Schönheit der Heiligkeit”, jenes Leben, jene Gesundheit und jene Harmonie, die Gott Seinem Bild und Gleichnis ohne Zweifel verleiht, unaufhörlich zu empfangen, unaufhörlich sich ihrer zu erfreuen und sie unaufhörlich zum Ausdruck zu bringen? Warum sollte es für einen Schüler der Christlichen Wissenschaft etwas Veränderliches oder Ungewisses hinsichtlich seiner geistigen Empfänglichkeit geben? Die geistige Widerspiegelung ist standhaft, rein, tätig, freudig; und damit jeder einzelne beweisen könne, daß dies in seiner eigenen Erfahrung der Fall sei, muß er sich stets vor den sterblichen Annahmen hüten, die ihn wesenseins zu machen trachten mit Furcht, Sünde und fleischlicher Nachsicht gegen sich selber, mit Furcht vor dem Stoff oder mit dem Glauben an den Stoff.

„Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein”. So spricht der Apostel Paulus, der von der Zeit an, wo das Licht geistiger Offenbarung über ihm anbrach, stets mutig auf der Seite der Wahrheit kämpfte. Beginnt ein Schüler der Christlichen Wissenschaft entmutigt, gleichgültig oder gar widerwillig, nur weil es sein Ausüber verlangt hat, sich mit der Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zu befassen, so kann er dennoch, wenn er diese Irrtümer aufgibt, die Freiheit, die Herrschaft und die Freude erlangen, die „geistlich gerichtet” sind. Liebevoll ermahnt Mrs. Eddy den Schüler, nicht „das Fenster Gottes, das das Licht eintreten läßt, zu verhängen” (Retrospection and Introspection, S. 90). Die angeblichen Hinderer geistigen Lichts können anscheinend verschiedene Formen annehmen und uns zu dem Glauben verleiten, daß unser körperlicher oder sittlicher Zustand hoffnungslos, unrettbar sei, daß wir uns zu spät an die Christliche Wissenschaft gewandt haben, und sie können uns auf diese Art in Versuchung führen, den Vorhang des Selbstbedauerns und der Selbstverurteilung herunterzuziehen. Eine andere Erscheinung sterblichen Glaubens kann einem einflüstern, daß man unverschuldet leide, daß man ein viel besseres Leben geführt habe als viele andere, die sich guter Gesundheit und Wohlergehens erfreuen. In diesem Falle dürften Selbstrechtfertigung und etwas Groll uns versuchen, den Vorhang der Weltlichkeit herunterzuziehen. So kann persönlicher Sinn das immer gegenwärtige geistige Licht verdunkeln. Aber echte geistige Demut kann den Vorhang in allen Fällen hochziehen. Geistige Demut erwartet von Gott Erleuchtung und jene beständig sich entfaltende Erkenntnis der Wahrheit, die falsche Annahmen berichtigt und zerstört. Geistige Demut ist nie entmutigt, nie verdrießlich, nie selbstzufrieden, nie traurig; sie ist immer eifrig, erwartungsvoll, mutig, gehorsam und dankbar. Geistige Demut verläßt sich bis zum äußersten auf Gott, das Gute. Indem unsere Führerin von den Ideen des Gemüts spricht, sagt sie: „In Demut erklimmen sie die Höhen der Heiligkeit” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 514). Was für eine Freude es doch ist, sich täglich über die trügerischen Einflüsterungen sterblichen Glaubens zu erheben, ganz gleich, ob diese sich angenehm oder schmerzhaft einstellen!

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