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Wirksames Gebet

Aus der Februar 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wirksames Gebet! Gibt es so etwas? Mancher hat so gefragt. Der Begründer des christlichen Glaubens zweifelte nicht daran; denn das Gebet war das Mittel, wodurch er die Kraft Gottes anrief und diese Kraft beim Vollbringen aller wunderbaren Taten, die sein Wirken kennzeichneten, anwandte. Ohne Gebet hätte Christus Jesus keine kranke Person heilen, keine sündhafte Person umwandeln, niemand von den Toten auferwecken, keines der sogenannten Stoffgesetze für nichts achten können. Durch das Gebet kam sein Denken so mit der göttlichen Wahrheit in Einklang, so sehr mit dem göttlichen Prinzip in Übereinstimmung, wurde so durch die göttliche Liebe regiert, daß er bewies, daß er der größte Beweisführer des geistigen Gesetzes war, den die Welt je gesehen hat.

Jesus lehrte seine Jünger beten, und er lehrte sie den Wert des Betens. Das Gebet des Herrn wird im Herzen der Menschen immer das Mustergebet bleiben, das, wenn geistig verstanden, sie befähigen wird, jede Art von Krankheit zu heilen. Jakobus, der gewissenhaft in den Fußtapfen des Meisters wandelte, legte in seinem Briefe Nachdruck auf den Wert des Gebets und erklärte: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist”. Und durch die ganze christliche Geschichte hindurch ist das Gebet „des Christen lebendiger Odem” gewesen, selbst wenn seine Art nur unvollkommen verstanden worden ist. Die Menschen haben von der Wirkung des Gebets vielleicht nicht die geringste Vorstellung gehabt, und dennoch haben sie gebetet. Immer wieder haben sie in äußerster Not gebetet, als letzter Hilferuf an eine ihnen fast, wenn nicht vollständig unerklärliche Macht. Und wunderbarerweise dürfte jener Hilferuf, jenes Gebet, sie von der drohenden Gefahr errettet haben.

Gebet, erleuchtetes Gebet, ist nun etwas sehr Bestimmtes,— die Christliche Wissenschaft macht dies klar. Und wer das Gebet betet, das heilt und segnet, muß ein Verständnis Gottes und Seiner Schöpfung haben, das wissenschaftlich ist. Dieses Verständnis wird durch die Christliche Wissenschaft erlangt. Das Beten scheint wirkungslos zu sein, weil uns dieses wissenschaftliche, geistige Verständnis fehlt. Was ist dieses Verständnis? Die Erkenntnis, daß Gott der unendliche und vollkommene Geist ist, und daß Seine Schöpfung geistig und vollkommen ist. Die große geistige Wahrheit, daß nur Gott und Seine Kundwerdung als Wirklichkeit bestehen, widerlegt den Glauben, daß es eine wirkliche körperliche Schöpfung gebe; ja, das geistige Verständnis zeigt, daß nur das geistige Dasein wirklich ist, daß es vollkommen harmonisch ist, und daß die sogenannte körperliche Schöpfung, mit der alle Arten von Disharmonie verknüpft sind, unwirklich ist.

Es gibt nun nichts, das Gott oder Seine vollkommen harmonische Kundwerdung ändern könnte. Kein flehendes Bitten, kein Gesuch kann den unbedingt Vollkommenen auch nur im geringsten ändern. Wozu dann beten? Mrs. Eddy gibt die Antwort in der ihr eigenen unumwundenen Art und Weise, wenn sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 2): „Gebet kann die Wissenschaft des Seins nicht ändern, aber es dient dazu, uns mit derselben in Einklang zu bringen”. Da haben wir also das Geheimnis des Gebets. Gott hat nicht das Geringste mit Mißklang zu tun; Er ist unendlich gut und verursacht nur Gutes. Die Sterblichen sind die Opfer des körperlichen Sinnes, und indem sie das falsche Sinnenzeugnis glauben, verurteilen sie sich selber zum Leiden. Wenn sie aber durch geistiges Verständnis die Vollkommenheit des geistigen Seins und die Unwirklichkeit alles dessen, was dem Guten unähnlich ist, wahrnehmen, beginnt der Weg, der aus allen menschlichen Schwierigkeiten herausführt, in Erscheinung zu treten.

Das Wort Gebet ist ein sehr umfassender Ausdruck. Jedesmal, wenn wir uns Gott nähern mit dem Verlangen, daß Sein vollkommener Wille in uns und durch uns geschehe, beten wir. So oft wir uns Ihm bittend nähern, nach Gesundheit, Reinheit, Verständnis verlangend, beten wir. Wenn wir uns die Wahrheiten Gottes vor Augen halten und sie bekräftigen, während wir sie zu verwirklichen trachten, beten wir. Denn indem wir dies tun, hegen wir das Verlangen, daß diese Wahrheiten mit der sie begleitenden Harmonie ein Teil unseres Lebens werden mögen. Und steht das Gebet, auf das soeben Bezug genommen worden ist, nicht im Einklang mit den Worten Jesu: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr's empfangen werdet, so wird's euch werden”?

Wer also das Gebet beten will, das Frieden, Trost und Heilung bringt, muß sich Gott in Demut, ja, wie ein Bittender nähern. Er muß wissen, daß das Gebet nichts ändert, was wirklich ist, sondern daß es ihn mit der Wirklichkeit in Berührung bringen wird. Und mit der Wirklichkeit in Berührung gebracht werden heißt an ihrem harmonischen Wesen teilnehmen. „Sollen wir das göttliche Prinzip aller Güte bitten, Seine Arbeit zu tun?” fragt Mrs. Eddy auf Seite 3 des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit, in jenem herrlichen Kapitel über das Gebet. Und sie beantwortet die Frage mit den Worten: „Seine Arbeit ist getan, und wir brauchen uns die Regel Gottes nur zunutze zu machen, um Seinen Segen zu empfangen, der uns dazu befähigt, zu schaffen, daß wir selig werden”. Ja, Gottes Arbeit ist getan; Gottes Schöpfung ist vollendet, sie ist vollständig, vollkommen. Mögen wir doch das Verständnis der Tatsache gewinnen und so dazu geführt werden, recht zu beten!

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