Wirksames Gebet! Gibt es so etwas? Mancher hat so gefragt. Der Begründer des christlichen Glaubens zweifelte nicht daran; denn das Gebet war das Mittel, wodurch er die Kraft Gottes anrief und diese Kraft beim Vollbringen aller wunderbaren Taten, die sein Wirken kennzeichneten, anwandte. Ohne Gebet hätte Christus Jesus keine kranke Person heilen, keine sündhafte Person umwandeln, niemand von den Toten auferwecken, keines der sogenannten Stoffgesetze für nichts achten können. Durch das Gebet kam sein Denken so mit der göttlichen Wahrheit in Einklang, so sehr mit dem göttlichen Prinzip in Übereinstimmung, wurde so durch die göttliche Liebe regiert, daß er bewies, daß er der größte Beweisführer des geistigen Gesetzes war, den die Welt je gesehen hat.
Jesus lehrte seine Jünger beten, und er lehrte sie den Wert des Betens. Das Gebet des Herrn wird im Herzen der Menschen immer das Mustergebet bleiben, das, wenn geistig verstanden, sie befähigen wird, jede Art von Krankheit zu heilen. Jakobus, der gewissenhaft in den Fußtapfen des Meisters wandelte, legte in seinem Briefe Nachdruck auf den Wert des Gebets und erklärte: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist”. Und durch die ganze christliche Geschichte hindurch ist das Gebet „des Christen lebendiger Odem” gewesen, selbst wenn seine Art nur unvollkommen verstanden worden ist. Die Menschen haben von der Wirkung des Gebets vielleicht nicht die geringste Vorstellung gehabt, und dennoch haben sie gebetet. Immer wieder haben sie in äußerster Not gebetet, als letzter Hilferuf an eine ihnen fast, wenn nicht vollständig unerklärliche Macht. Und wunderbarerweise dürfte jener Hilferuf, jenes Gebet, sie von der drohenden Gefahr errettet haben.
Gebet, erleuchtetes Gebet, ist nun etwas sehr Bestimmtes,— die Christliche Wissenschaft macht dies klar. Und wer das Gebet betet, das heilt und segnet, muß ein Verständnis Gottes und Seiner Schöpfung haben, das wissenschaftlich ist. Dieses Verständnis wird durch die Christliche Wissenschaft erlangt. Das Beten scheint wirkungslos zu sein, weil uns dieses wissenschaftliche, geistige Verständnis fehlt. Was ist dieses Verständnis? Die Erkenntnis, daß Gott der unendliche und vollkommene Geist ist, und daß Seine Schöpfung geistig und vollkommen ist. Die große geistige Wahrheit, daß nur Gott und Seine Kundwerdung als Wirklichkeit bestehen, widerlegt den Glauben, daß es eine wirkliche körperliche Schöpfung gebe; ja, das geistige Verständnis zeigt, daß nur das geistige Dasein wirklich ist, daß es vollkommen harmonisch ist, und daß die sogenannte körperliche Schöpfung, mit der alle Arten von Disharmonie verknüpft sind, unwirklich ist.
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