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[Original-Zeugnis in französischer Sprache]

Im Oktober 1917 lag ich, nach Feststellung vieler Ärzte an Lungenschwindsucht...

Aus der Februar 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Oktober 1917 lag ich, nach Feststellung vieler Ärzte an Lungenschwindsucht leidend, sehr krank danieder. Seit mehreren Monaten hatte ich die meiste Zeit im Bett zugebracht, und, beständig von großer Furcht erfüllt, dachte ich jede Nacht, ich werde den Morgen nicht erleben. Da wurde mir eine kleine Schrift über die Heilung der Mrs. Eddy gebracht. Ich las diese Schrift immer wieder und gewann etwas Hoffnung, auf dieselbe Art geheilt werden zu können. Überdies sah ich keinen andern Ausweg. Der Gedanke, daß Gott die Heilung bewirken könne, besserte meinen Zustand etwas, was den Arzt bewog, mich den Winter im Süden zubringen zu lassen. Aber dort schienen mich große Schwäche, schreckliche Erstickungsanfälle, eine offensichtliche Herzenkrankheit, schmerzvolle Darmentzündunganfälle ins Grab zu bringen, als ich das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, worum ich gebeten hatte, erhielt. Ich las es, ohne viel davon zu verstehen; doch ein Gedanke wurde mir klar, nämlich, daß Gott mir Leben gibt, daß ich an Ihn glauben und das Böse leugnen müsse.

Zögernd versuchte ich zu leugnen, daß ich nicht mehr gehen könne, ohne zu fallen und zu ersticken, und erhob mich von meinem Liegestuhl, um einen über 1 km langen Spaziergang zu machen. Nachher ging ich fast jeden Tag aus, über das Wenige, das ich in Wissenschaft und Gesundheit verstand, nachdenkend. Nachts konnte ich ungestört schlafen. Ich fühlte mich zwar noch nicht kräftig; aber ich dachte, ich werde mit der Zeit vollständig geheilt werden. Im Sommer 1918 machte ich zwei große Reisen, und es schien, als ob mich die Eisenbahnfahrten schwächten. Mit der Christlichen Wissenschaft befaßte ich mich nicht mehr, da ich glaubte, es genüge, das Leiden zu leugnen. Ich mußte wieder das Bett hüten, und die Ärzte stellten Rippenfellentzündung fest. Einer von ihnen verbot mir aufzustehen und verordnete mir strenges Einhalten einer bestimmten Ernährungsweise.

Nach dem ersten Tage dieser Ernährungsweise glaubte ich wieder, ich müsse sterben, und begann zu weinen. Verzweifelnd bat ich meine Mutter, mir das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit, das ganz unten in meinem Koffer lag, zu bringen. (Seit anderthalb Jahren befand ich mich wieder in ärztlicher Behandlung, jedoch ohne günstiges Ergebnis.) Mit der ganzen mir möglichen Aufmerksamkeit nahm ich das Lesen wieder auf und lernte verstehen, daß es notwendig sei, zwischen Arzneimitteln und Gott, der keiner Hilfe bedarf, zu wählen. Ich stand auf und lehnte alle Arzneimittel ab. Als der Arzt kam, blieb er überrascht und nachdenklich auf der Schwelle stehen, und als er sah, daß ich in einem Lehnstuhle saß und die Arznei fast unberührt gelassen hatte, machte er mir Vorwürfe. Ich erwiderte, daß ich es von jetzt an immer so halten werde, worauf er sich verneigte und verabschiedete. Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen.

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