Der Christliche Wissenschafter, der da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, muß in der Christlichen Wissenschaft unbedingt Fortschritt machen. Ja, sein Fortschritt wird mit schnellen Heilungen und unwiderleglichen Beweisen gesegnet werden. Er wird zu immer nützlicherer Tätigkeit heranwachsen. Er wird sterbliche Annahmen leichter beiseite legen. Denn „hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit” heißt, von empfänglicher, sich selbst vergessender Kindlichkeit — einer das suchende menschliche Herz erfüllenden Grundeigenschaft des geistigen Menschen Gottes — beherrscht sein.
Nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten ist aber kein stürmisches Drauflosgehen eines solchen, der die Burgen Gottes um geistige Nahrung erobern möchte. Es ist vielmehr eine Pilgerfahrt, die zuweilen durch ein Ringen am Wege oder durch ein verlängertes Fasten am Altar der Bescheidenheit und der Selbstaufopferung gekennzeichnet ist. Diese Pilgerfahrt befriedigt, wenn geduldig, liebevoll, hingebungsvoll unternommen, ohne Zweifel die hungrigsten und durstigsten unter den Sterblichen. Denn Gottes Weg, wenn auch eng und rauh, ermangelt nie der Wesenheit. Den ganzen Weg entlang befinden sich Bäche klaren Wassers, geistige Eingebung, und Felder mit allerlei Speise, geistige Nahrung. Diese befriedigen jedes menschliche Bedürfnis zur rechten Zeit und in der rechten Weise.
Nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten stellt gewisse Forderungen an uns. Vor allen Dingen müssen wir erkennen, daß der Mensch jede gute Eigenschaft des göttlichen Gemüts in unendlichem Maße schon zu eigen hat; denn der Mensch Gottes ist, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 470) schreibt, „der Ausdruck des Wesens Gottes”. Vergegenwärtigen wir uns dann, daß wir als Kinder Gottes das ganze Wesen Gottes widerspiegeln, so lernen wir verstehen, daß wir dies dadurch beweisen müssen, daß wir nach der Gerechtigkeit und nach sonst nichts hungern und dürsten.
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