Als junges Mädchen litt ich an Hüftgelenkentzündung und war lange in ärztlicher Behandlung; aber ich wurde nicht vollständig geheilt und konnte nur mit großer Mühe gehen. Ein Freund meines Vaters erzählte uns von der Christlichen Wissenschaft, worauf wir an eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin schrieben, die mir liebevoll beistand. Von Woche zu Woche konnte ich besser gehen, und mein Bein wurde vollständig geheilt.
Damals war ich 14 Jahre alt. Ich erkannte noch nicht, was die Christliche Wissenschaft ist und verstand sie nicht; ich gab mich auch nicht weiter mit ihr ab, sondern gab sie ganz auf, da ich glaubte, sie sei nur für Kranke, und ich war ja gesund. Jahre vergingen, und es kam die Zeit, von der Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 322) sagt: „Die harten Erfahrungen der Annahme von dem angeblichen Leben der Materie, wie auch unsere Enttäuschungen und unser unaufhörliches Weh, treiben uns wie müde Kinder in die Arme der göttlichen Liebe”. So erging es mir; ich wurde geradezu „in die Arme der göttlichen Liebe” getrieben.
Jahrelang hatte ich ein schweres Darmleiden, zog aber keinen Arzt zu Rate, da ich den Glauben an die Ärzte verloren hatte. Da aber das Leiden immer schlimmer wurde, nötigten mich meine Angehörigen, zu einem Arzt zu gehen. Dieser behandelte mich eine Zeitlang; aber der Zustand besserte sich nicht, worauf er mich zu einem andern Arzt schickte. Eine Zeitlang ging es mir besser; aber dann verschlimmerte sich mein Zustand noch mehr. Während dieser Zeit dachte ich oft an die Christliche Wissenschaft. Da aber meine Angehörigen nicht daran glaubten, hatte ich nicht den Mut, sie zu erwähnen. Ich fürchtete mich vor allem, sogar vor dem Leben; denn ich glaubte, es wäre ein Gewinn zu sterben, und das Leben habe überhaupt keinen Zweck.
Nur einen Weg sah ich noch vor mir, und eines Tages sagte ich zu meinen Angehörigen, ich sei überzeugt, daß ich durch die Christliche Wissenschaft Heilung finden würde. Ich schrieb dann sofort an dieselbe Ausüberin, die mich früher behandelt hatte, und wieder stand sie mir liebevoll bei. Nach vier Wochen war ich geheilt. Ein Jahr später wollte sich der Irrtum auf dieselbe Art wieder bemerkbar machen; aber ich erkannte ihn als Irrtum, der in der Wahrheit nicht bestehen kann, und klammerte mich unerschütterlich an die Wahrheit, daß Gott, das unendlich Gute, die einzige Macht und Gegenwart ist. Mutlosigkeit und Furcht verschwanden und gleichzeitig jede Erscheinung des Irrtums, und ich fand wieder Freude am Leben.
Nun habe ich die Bedeutung der Worte verstehen gelernt: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe”. Erst seit ich Anhängerin der Christlichen Wissenschaft bin, erkenne ich jeden Tag besser, was sie für die Menschen bedeutet, und daß sie mir inneren Frieden und die Gewißheit des Geborgenseins in der göttlichen Liebe gegeben hat.
Worte sind unzulänglich, meine Dankbarkeit auszudrücken für alles Gute, das ich durch die Christliche Wissenschaft erfahren habe; denn sie ist schon lange Zeit mein einziger Arzt und meine einzige Hilfe. Es ist mein größtes Verlangen, meine Dankbarkeit gegen Gott, gegen Mrs. Eddy und die liebevolle Ausüberin durch ein Leben, das dem höchsten Guten nahe kommt, zu beweisen.— Leidringen, Post Rosenfeld, Württemberg, Deutschland.
