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Klassenunterricht

Aus der Januar 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Sentinel


Es hat den Anschein, daß manche Lehrer immer mehr der Neigung verfallen, Schüler für ihre Klassen zu werben und es ohne Einwand oder Zurechtweisung anderen gestatten, es zu tun. Dies ist eine offenkundige Verletzung des 5. Abschnitts des Artikels XXVII des Handbuchs, wo es heißt: „Mitglieder Der Mutter-Kirche, die laut deren Satzungen berechtigt sind, in der Christlichen Wissenschaft zu unterrichten, dürfen keine Schüler für ihre Klasse werben, noch dürfen sie andere veranlassen oder ihnen erlauben, dies zu tun. Kein Mitglied dieser Kirche darf vom Klassenunterricht abraten”.

Der Klassenunterricht ist ein wichtiges Ereignis im Leben des Christlichen Wissenschafters, der Gott immer besser verstehen und das Harmoniegesetz der göttlichen Liebe immer mehr anwenden möchte. Die Teilnahme am Klassenunterricht sollte nicht übereilt werden, um menschlichem Wünschen gerecht zu werden, noch sollte sie länger aufgeschoben werden, wenn man bereit dazu ist. Es muß einzig und allein dem Schüler überlassen bleiben zu bestimmen, wann es Zeit ist, sich bei dem Lehrer, den er gewählt hat, zu bewerben. Sodann ist es Aufgabe des Lehrers, über die Fähigkeit und die Bereitschaft des Bewerbers zu entscheiden. Die Entscheidung sollte auf beiden Seiten durch Prüfung und Beweis ohne irgendwelche Einmischung oder Vermittlung eines Dritten getroffen werden. Es ist genau so tadelnswert, wenn ein Lehrer oder ein Schüler jemand, der für Klassenunterricht in Frage kommt, zur Teilnahme an einer gewissen Klasse drängt oder wirbt, wie wenn ein solcher Bewerber ohne das nötige Maß von Erfahrung und Verständnis nur aus dem Grunde an einem Klassenunterricht teilnimmt, weil er dazu gedrängt oder geworben worden ist.

Ein Lehrer sollte, wenn er seine Klasse bildet, in erster Linie Qualität, nicht Quantität im Auge haben. Es ist viel besser, eine kleine Klasse aus befähigten Schülern zu haben als eine volle, in der da und dort jemand sitzt, der unvorbereitet und verfrüht am Klassenunterricht teilnimmt oder dazu geworben worden ist.

Ungestümes Begehren auf seiten des Schülers sollte der Lehrer nie mit Bereitschaft verwechseln, noch sollte der Wohnort des Lehrers ausschlaggebend sein. Doch sollte leichte Erreichbarkeit nicht ganz außer acht gelassen werden, da es für das Wachstum sehr wesentlich ist, daß man der Jahresversammlung des Schülervereins beiwohne. In einigen Fällen hat es sich jedoch erwiesen, daß solche, die in der einen oder der andern Richtung am weitesten gegangen sind, am meisten gewonnen haben. In der Christlichen Wissenschaft empfiehlt es sich immer, persönliche Bequemlichkeit dem Erlangen des Guten zu opfern.

Bei der Wahl eines Lehrers braucht sich ein Bewerber nicht auf solche Lehrer zu beschränken, die Mitglieder seiner Zweigkirche sind, oder die in seinem Felde wohnen. Manche Schüler würden vielleicht bessere Arbeit leisten, wenn sie weit entfernt von ihrem Lehrer wohnten und sich nicht sofort an ihn wenden könnten, sollten sie sich vor eine Aufgabe gestellt sehen und Führung brauchen. Der Schüler, der sich zuerst an Gott wendet und seine Antwort vertrauensvoll von Ihm erwartet, ist der Schüler, der seinem Lehrer und seiner Religion Ehre macht. Der Schüler, der sich auf sich selber verläßt, ist der erfolgreiche Schüler; denn in der Wissenschaft ist Verlaß auf Gott der einzig wahre Verlaß auf sich selber.

Unter allen Umständen und unter jeder Bedingung sollten sich Schüler und Lehrer, wenn es sich um Klassenunterricht handelt, in erster Linie und einzig und allein an die göttliche Liebe, die unbegrenzbare Intelligenz, den unendlichen Geist, wenden und sich dort ihre folgenschweren Fragen beantworten lassen,— die Frage des einen: Bei wem soll ich mich bewerben?, die Frage des andern: Wen soll ich annehmen? Es ist immer gut, der Bibelstelle eingedenk zu sein: „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen”.

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