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„Das Tal der Entscheidung”

Aus der November 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es scheint zur menschlichen Erfahrung zu gehören, daß jedermann auf seiner geistigen Reise früher oder später bei der Stelle anlangt, die bildlich „das Tal der Entscheidung” genannt worden ist. Mit andern Worten, es scheint unvermeidlich, daß jedermann an einem Punkte anlangt, wo er gezwungen ist, in einer Frage, die so einschneidend und weitreichend ist, daß es scheinen möchte, als würde sein ganzes Leben und vielleicht auch dasjenige anderer Menschen davon berührt, eine wichtige Entscheidung zu treffen, zu einem bestimmten Schluß zu kommen. Mit Recht ist diese Zeit des Zögerns und der Ungewißheit ein Tal genannt worden; denn es liegt am Fuße jener Höhen weiteren Ausblicks und erhabenerer Erkenntnis, die nur erreicht werden können, wenn man diese ruhige Zwischenzeit ernsten und andächtigen Nachdenkens weise durchschreitet.

Mit Recht erklärte der Prophet Joel, „es werden Haufen über Haufen Volks sein im Tal der Entscheidung” (engl. Bibel); denn jeder kommt einmal in seiner Erfahrung dorthin. Manche bleiben lange Zeit zögernd, strauchelnd, ungewiß in diesem Tale, während andere es sozusagen fast mit einem einzigen Sprung zu überqueren scheinen, aus dem einfachen Grunde, weil jeder Mensch sein Problem auf seine eigene Art und Weise ausarbeitet. Aber der Christliche Wissenschafter ist ehrlich bestrebt, den rechten Weg zu sehen, obgleich er zuzeiten von Ungewißheit geplagt sein mag aus Furcht, er könne trotz bester Absichten das Falsche tun und zu denen gehören, von denen unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 117) geschrieben hat: „Die Ungehorsamen machen ihre Schritte, ehe Gott die Seinen macht, oder sie machen sie, Ihm zu folgen, zu spät”. Aber sie fügt den ermutigenden Rat hinzu: „Überzeuge dich, daß Gott deinen Weg lenkt; dann beeile dich, unter allen Umständen zu folgen”. Wie, fragt der beunruhigte Schüler, kann man sich überzeugen, daß man wirklich von Gott und nicht vom eigenen Willen oder vom Willen eines andern gelenkt wird? Diese Frage hat so offenkundig zwei Seiten mit ausgezeichneten Beweisgründen zugunsten beider Seiten, daß ihre Lösung nicht leicht zu sein scheint. Der gerade und schmale Weg hat einen direkt in „das Tal der Entscheidung” geführt; und man kann die Entscheidung weder vermeiden noch umgehen.

Ist man weise, so setzt man sich einen Augenblick ruhig hin und fragt sich, wie man daraus herauskommen wird. Man muß sich daraus herausdenken. Soviel ist jedem Schüler der Christlichen Wissenschaft klar. Doch sieht er sich um, so werden die Höhen in der Ferne verschwommen und unklar, wie wenn sich ein Nebel der Verwirrung auf das Tal niedersenkt, bis es dem erschreckten materiellen Sinn scheint, als ob es überhaupt keinen Ausweg mehr gebe! Er weiß, daß einer der kritischsten Augenblicke seines Lebens gekommen ist. Es gibt kein Zurück, und er wagt nicht, vorwärts zu gehen. Wenn ihm doch nur jemand sagte, was er tun soll!

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