Schüler der Christlichen Wissenschaft finden in der Geschichte von der Gefangenschaft und Befreiung des Petrus im 12. Kapitel der Apostelgeschichte Trost, Ermutigung und Belehrung.
Petrus war umhergegangen und hatte durch sein tägliches Leben und Reden Gott verherrlicht, indem er für Seine Liebe und Führung zeugte. „Um diese Zeit legte der König Herodes die Hände an etliche von der Gemeinde, sie zu peinigen”. Und da er Jakobus, den Bruder des Johannes, getötet und damit den Beifall der Juden gefunden hatte, nahm er auch Petrus gefangen, um ihn dem Willen des Volkes gemäß nach Ostern womöglich demselben Schicksal entgegenzuführen. Im Gefängnis wurde Petrus, mit Ketten gebunden, von zwei Kriegsknechten bewacht; außerdem waren noch andere Hüter vor der Tür. Sucht uns, bildlich gesprochen, das Böse nicht ebenso mit den Ketten irriger Einflüsterungen zu binden, selbst wenn wir bestrebt sind, unserem höchsten Begriff von Jüngerschaft gemäß zu leben? Anscheinend harmlose Einflüsterungen, deren Irrtümlichkeit nicht erkannt wird, werden im Bewußtsein beherbergt und tragen eine Frucht, die nicht gut ist, indem sie den, der ihnen Gehör geschenkt hat, in ein Gefängnis der Sünde, der Krankheit oder verwirrten Denkens werfen. Dann halten die Gefängnishüter — die vielen und vielerlei anstürmenden Befürchtungen — Wache vor der Gefängnistür.
Wenn wir uns sorgfältig in die Erzählung vertiefen, können wir die Schritte verfolgen, die zur Verwirklichung der Freiheit führen. Der erste Schritt ist Gottvertrauen. Petrus war, wie aus der Geschichte hervorgeht, nicht furchtsam; denn er schlief, obwohl es die letzte Nacht war, ehe er dem Volk übergeben werden sollte. Gehorsam ist ebenso wichtig. Ohne Gehorsam gibt es keinen Fortschritt. Petrus befolgte jedes Geheiß des Engels, und es wird sich zeigen, daß es Aufforderungen zu fortschrittlichen Schritten waren. Der Engel hieß ihn „behende” aufstehen, sich gürten, seine Schuhe und seinen Mantel anziehen und ihm nachfolgen. Wir können wie Petrus gehorchen.
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