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Sich der Gegenwart Gottes bewußt sein

Aus der Februar 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Gott ist unendlich, daher immer gegenwärtig; es gibt keine andre Macht, noch Gegenwart” schreibt Mrs. Eddy auf Seite 471 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, und sie fährt fort: „Folglich ist die Geistigkeit des Weltalls die einzige Tatsache der Schöpfung”. Wie diese Worte doch zum Denken anregen! Wie sehnen wir uns, uns der darin enthaltenen Wahrheit mehr bewußt zu werden! Denn wir wissen, daß wir die Materialität umso mehr meistern und daß unser Leben umso harmonischer und friedlicher wird, je klarer wir ihre Bedeutung erkennen. Es gibt keine Macht noch Gegenwart außer der Gottes; und Gottes Schöpfung — Sein Bild oder Seine Widerspiegelung — ist geistig. Das ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft.

Dem Schüler der Christlichen Wissenschaft wird es frühzeitig klar, wie wichtig es ist, im Bewußtsein der Gegenwart Gottes zu weilen. Hat er einmal erkannt, daß Gott immer gegenwärtig ist, so ist er bestrebt, es immer mehr zu erfassen. Und dies hat Hingebung zur Folge; und Hingebung bedeutet ein dem Erlangen geistigen Verständnisses gewidmetes Leben, ein Leben des Gebets, ein Leben, das beständig das Gute zum Ausdruck bringt. In dieser Weise wird das Denken vergeistigt, und dadurch erhebt man sich über die falsche, materielle Auffassung der Dinge, einschließlich der scheinbar damit zusammenhängenden Anfechtungen.

Gottes Gegenwart ist die einzig wirkliche Gegenwart, und Gott ist gut. Für alle, die an Anfechtungen glauben, dürfte es sich lohnen, hierüber nachzudenken. Sie fragen sich vielleicht: Wenn Gott, das Gute, die einzig wirkliche Gegenwart ist, wie verhält es sich dann mit den irdischen Erfahrungen, die nicht gut, sondern böse sind? Die Antwort muß lauten: Alle Erfahrungen, die nicht gut sind, alle Erfahrungen, die böse sind, sind unwirklich. Vielleicht geben die von Sünde oder Krankheit Heimgesuchten zu, daß dies theoretisch wahr ist; aber sie möchten wissen, was für einen praktischen Wert es für sie haben kann. Mögen sie doch selbst das, was sie nur für eine theoretische Anerkennung der Wahrheit halten, nicht zu gering achten! Denn als Ausgangspunkt kann es viel für sie bedeuten. Allerdings sollte man bestrebt sein, durch unerschütterliches Behaupten der Wahrheit und Leugnen des Irrtums von Trübsal jeder Art frei zu werden.

Gottes Gegenwart ist die einzig wirkliche Gegenwart, und Gott ist die Liebe. Was für eine wunderbare Wahrheit! Wo wir auch sein mögen, ist die Liebe — die unendliche Liebe — gegenwärtig. Die Menschen sind jedoch zuweilen von dem Glauben, daß das Böse wirklich sei, so bestrickt, daß sie die heilende, befreiende Wahrheit nur langsam zu erfassen scheinen. Aber nichts kann die göttliche Wahrheit ändern. Im Propheten Jesaja lesen wir: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit”. Es ist der falsche, materielle Sinn, der einen verblenden will gegen die Gegenwart der göttlichen Liebe, in der Schutz und Trost und Stärke liegt. Aber durch den geistigen Sinn wird die Bestrickung zerstört, werden einem die Augen für die Wahrheit geöffnet, und man wird sich der errettenden Gegenwart der Liebe bewußt.

Wären wir uns immer der Gegenwart Gottes bewußt, so gerieten wir nie in Gefahr. Aber wir vergessen leicht die Wahrheit, sind geneigt, in materieller Weise zu denken und können daher in Not geraten. Nur auf eine wissenschaftliche Art können wir frei werden: wir müssen uns der einen wirklichen Kraft und der einen wirklichen Gegenwart — der Kraft und der Gegenwart Gottes, des Guten,— bewußt werden. Tun wir es, vergegenwärtigen wir uns die Allheit des Guten, so vergehen unsere Schwierigkeiten. Christliche Wissenschafter erleben dies fortwährend, und viele können erzählen, wie sie von scheinbar drohendem Unheil in dem Augenblick befreit wurden, wo ihnen eine lebendige Vergegenwärtigung der errettenden Gegenwart Gottes zuteil wurde. Nie braucht der in Not Geratene mehr als eine solche Vergegenwärtigung. Wer aber sein Denken durch viel andächtiges Betrachten der Wirklichkeit—Gottes und Seiner geistigen Schöpfung — vorbereitet hat, ist besser vorbereitet, eine etwa an ihn herantretende Schwierigkeit zu überwinden als jemand, dessen Denken weniger mit der Wahrheit übereinstimmt, weniger geistig ist. Unsere Führerin schreibt (Miscellaneous Writings, S. 263): „Denket immer daran, daß Seine Gegenwart, Seine Kraft und Sein Frieden alle menschlichen Bedürfnisse befriedigen und alle Glückseligkeit widerspiegeln!”

Der 14. Vers des 140. Psalms lautet: „Auch werden die Gerechten deinem Namen danken, und die Frommen werden vor deinem Angesichte bleiben”. Der Ausdruck „die Frommen” ist bedeutungsvoll. Wer anders sind in den Augen Gottes die Frommen als diejenigen, die gute Gedanken denken und ein gutes Leben führen? Sie sind es, die sich der Gegenwart Gottes bewußt sind; sie sind gegen das Böse geschützt; sie werden vom Bösen erlöst, wenn dessen trügerische Ansprüche auf sie einstürmen. Und wer anders als die Frommen, die in Gottes Augen Gerechten, kann Gott danken für Seine unendliche Liebe und nie versagende Fürsorge? Wir mögen durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft viel über das Wesen Gottes wissen; aber wir müssen ein stets wachsendes Bewußtsein Seiner Gegenwart pflegen. Denn dadurch werden wir vor sündigen Annahmen bewahrt und erfreuen uns der Harmonie, der Gesundheit und des Friedens, die sich denen, die sich der Allgegenwart Gottes, des Guten, bewußt sind, stets unfehlbar kundtun.

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