Bei einem heftigen Anfall von Muskelrheumatismus am 15. Dezember 1924 erinnerte ich mich plötzlich der Worte, die mir ein Freund im Jahre 1917 am Abend vor meiner Abreise zu aktivem Dienst in Europa mit auf den Weg gegeben hatte: „Es kommt vielleicht der Tag, wo Sie Gott kennen werden, wie ich Ihn durch das Eindringen in die Christliche Wissenschaft kennen und lieben gelernt habe. Wenn alle materiellen Mittel versagt haben, werden Sie, so groß auch die Not oder so heftig Ihr Leiden sein mag, durch die Christliche Wissenschaft Erleichterung und Gott finden”. Die Gelegenheit war gekommen, seinen Rat zu beweisen, der mir vorher oft eingefallen war, ohne daß ich ihm Beachtung geschenkt hätte.
Materielle Heilmittel hatten mir weder in Europa noch in Amerika dauernd Linderung bringen können, und während dieser Anfälle wünschte ich oft, daß ich im Dienste getötet worden wäre, oder daß ich während eines solchen Anfalls stürbe, um den Schmerzen des nächsten zu entgehen; und doch bangte mir vor dem Einschlafen aus Furcht, ich könnte sterben. Daher gingen meine Frau und ich sofort, nachdem dieser Bote der Liebe mir wieder zum Bewußtsein gekommen war, in eine christlich-wissenschaftliche Kirche, um einen Ausüber ausfindig zu machen. Ein durch eine Glastür scheinendes Licht führte uns in das Literatur-verteilungszimmer, wo uns die Adresse eines Ausübers freundlichst mitgeteilt wurde. Diesem schilderte ich mein Leiden, worauf er mir Gott und den Menschen enthüllte, wie ich sie vorher nie gekannt hatte. Der Ausüber begann mit seiner Behandlung, und ich las den Aufsatz, den er mir gegeben hatte, und fand ihn überaus fesselnd. Plötzlich merkte ich, daß die Schmerzen aufgehört hatten, und daß ich mich frei fühlte wie nie zuvor. Ich war geheilt! Ich konnte es kaum erwarten, bis ich hinunterkam, um es meiner Frau zu sagen; ich erklärte ihr aber nicht, wie ich geheilt worden war.
Bei meiner im März erfolgten jährlichen militärärztlichen Untersuchung wurde festgestellt, daß ich Blinddarmentzündung hatte; und ich erhielt den Befehl, in ein Krankenhaus zu gehen, um mich genauer untersuchen und nötigenfalls operieren zu lassen. Röntgenaufnahmen bestätigten die Feststellung, und es wurde mir erklärt, ich müsse rasch operiert werden. Ich durfte das Krankenhaus verlassen, um meine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Ich war voller Furcht, daß ich meine Frau könnte in einem fremden Lande, fern von ihren Angehörigen, allein lassen müssen; und während ich mich hierüber grämte und große Schmerzen hatte, fragte mich meine Frau, die auch leidend war, warum ich nicht zu dem christlich-wissenschaftlichen Ausüber zurückgehe. Dieser Hinweis brachte mir meine Undankbarkeit zum Bewußtsein. Ich hatte meine frühere Heilung ganz vergessen. Doch der Sauerteig hatte gearbeitet. Bescheiden und demütig ging ich wieder zu dem Ausüber, und wieder wurden wir liebevoll empfangen. Diesmal gab er meiner Frau das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy zu lesen, während er mich behandelte. Die Heilung erfolgte wieder augenblicklich; aber diesmal wurde ich auch sittlich geheilt, was von noch größerem Wert war, und es kam eine geistige Erleuchtung über mich, die mich nie mehr verließ.
Eine zweite ärztliche Untersuchung ergab, daß das frühere Leiden verschwunden war. Langjährige schlechte Gewohnheiten fielen eine nach der andern von mir ab; und nachdem ich begonnen hatte, mich in die Bibel und in das Lehrbuch zu vertiefen, wurde ich vom Trinken in Gesellschaft, vom Fluchen und von übermäßigem Rauchen geheilt. Verstopfung, Verdauungsstörung, Kopfschmerzen, Überanstrengung der Augen, Hühneraugen und Schmerzen in Knochenbrüchen im Winter wurden geheilt. Gleich nach meiner Heilung wurde meine Frau von amöbäischer Ruhr augenblicklich geheilt. In der Tat sind alle unsere Bedürfnisse befriedigt worden. Es ist uns bewiesen worden, daß „die göttliche Liebe immer jede menschliche Notdurft gestillt hat und sie immer stillen wird” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494). Ich bin dankbar für unser Handbuch von Mrs. Eddy, für alle unsere Schriften und für das große Vorrecht, bei deren Verteilung mitzuhelfen.— Hauptmann im Heere der Vereinigten Staaten, Paris, Frankreich.
Es bereitet mir Freude, vorstehende Erklärungen meines Mannes bestätigen zu können. Ich möchte noch hinzufügen, daß ich durch das Verständnis liebevoller Ausüber, denen es nie mißlungen ist, ihr Verständnis der Lehren der Mrs. Eddy zu beweisen, von mehreren anderen sogenannten bedenklichen Störungen geheilt worden bin. Ich kann nur sagen, daß es in der Tat ein Vorrecht ist, ein Schüler der Christlichen Wissenschaft zu sein, und daß man beständig gegen alle Widerwärtigkeiten geschützt ist, wenn man ihre Lehren anwendet, wie es Mrs. Eddy in unserem Lehrbuche „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gelehrt hat. Gleich meinem Manne danke auch ich Gott aufrichtig für alle Tätigkeitsgebiete unserer Bewegung und für das Gute, das wir durch ihre Lehren in der ganzen Welt bekundet sehen.
