Durch ihre Lehre, daß Gott das göttliche Gemüt, das unendlich Gute ist, und daß der Mensch das Bild oder die Widerspiegelung des Gemüts ist und daher das unbegrenzte Gute zum Ausdruck bringt, trägt die Christliche Wissenschaft heute mehr zur Gesundheit der Menschen bei als irgend ein anderes Verfahren in der Welt. Denn was bedeutet diese große Wahrheit der unendlichen Güte Gottes? Doch nichts anderes, als daß Harmonie wirklich und Disharmonie unwirklich ist! Mit andern Worten, daß alles Gute und Harmonische wirklich ist, daß aber Sünde, Leid, Leiden, Krankheit, Mangel — Böses jeder Art — unwirklich ist.
Aus dem soeben Gesagten geht klar hervor, daß der Mensch, der wirkliche Mensch, der Gottes Bild und Gleichnis ist, sich immerdar vollkommener Harmonie erfreuen muß. An dieser großen geistigen Tatsache läßt sich nicht rütteln. Die körperlichen Sinne mögen beharrlich für das Gegenteil zeugen; aber die Wahrheit bleibt, daß der Mensch, die vollkommene Widerspiegelung des vollkommenen Gemüts, nichts anderes als Harmonie oder Gesundheit kennen kann. Da er Gottes Widerspiegelung ist, kann er nichts anderes zum Ausdruck bringen als die göttlichen Eigenschaften, in denen es keine Spur von etwas Unvollkommenem oder Unharmonischem gibt.
Der Neuling in der Christlichen Wissenschaft, der vielleicht gesund werden möchte, sollte diese Wahrheiten nicht vergessen. Es wird ihm bei seinem Bemühen zweifellos sehr viel helfen. Und er wird bei seinem Eindringen in das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” finden, daß Mrs. Eddy das Denken des Schülers immer wieder zu Gott zurückführt, daß sie beständig bestrebt ist zu zeigen, daß Gott allgegenwärtig, allmächtig und allwissend ist, und daß Seine Schöpfung immer eins mit Ihm ist und immer Seine Macht und Intelligenz widerspiegelt. Sie ist bestrebt, das menschliche Bewußtsein in der göttlichen Wahrheit so zu unterweisen, daß die Irrtümer des materiellen Sinnes zerstört werden und Harmonie oder Gesundheit sich bekundet.
Indem die Christliche Wissenschaft so die Wahrheit über das göttliche Wesen des wirklichen Menschen lehrt, so daß die Sterblichen sie sich zunutze machen und die Schwachheiten des Fleisches überwinden können, zeigt sie ihnen, wie sie den Willen Gottes befolgen können. Denn der göttliche Wille muß immer sein, daß das Gute regieren soll. Christus Jesus gehorchte dem Willen Gottes mehr als irgend jemand, der auf Erden lebte, und zwar aus dem Grunde, weil er die Wahrheit über Gott, seinen Vater, und über das Gesetz des Guten besser als alle anderen Menschen kannte und überzeugt war, daß dem Gesetz Gottes in seinem Bewußtsein und in seinem Leben gehorsam sein ihm die Kraft verlieh, das sogenannte materielle Gesetz aufzuheben und die Sünder und die Kranken zu heilen. Die Wahrheit, die er so klar erkannte, zerstörte die Irrtümer des materiellen Sinnes, und an ihre Stelle trat die wahre Auffassung von Harmonie oder Gesundheit. Diese Erkenntnis war bei ihm fast immer augenblicklich, und sie hob für ihn den Glauben auf, daß das geistige Heilen Zeit brauche. Mrs. Eddy schreibt über des Meisters Gehorsam gegen Gott, die göttliche Wahrheit, auf Seite 168 in Wissenschaft und Gesundheit: „Er tat den Willen des Vaters. Er heilte Krankheit dem sogenannten materiellen Gesetz zum Trotz, aber in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz, dem Gesetz des Gemüts”.
Durch das Verständnis Gottes und des Menschen und des geistigen Gesetzes, das die Christliche Wissenschaft ihren Schülern übermittelt, heilt sie heute viele Menschen von tief eingewurzelter Sünde und qualvoller Krankheit; was aber vielen Schwierigkeit bereitet, ist, den folgerichtigen Schluß aus der Wahrheit, daß Gott das unendliche Gute ist, anzunehmen, nämlich daß das Böse in jeder Form unwirklich ist. Doch sie müssen diese Wahrheit annehmen, wenn sie die Trüglichkeit von Sünde und Krankheit beweisen wollen. Die Worte unserer Führerin auf Seite 11 in ihrem Buche „Anfangsgründe der Göttlichen Wissenschaft” sind wahr, und alle, die „das unbedingte Bewußtsein von Harmonie und von nichts anderem”, was Gesundheit ist, erleben wollen, müssen sie in ihrer Gesamtheit annehmen. Sie lauten: „Was Krankheit, Laster und Sterblichkeit zu sein scheint, ist eine Trugvorstellung der körperlichen Sinne. Diese Trugvorstellungen sind nicht wirklich sondern unwirklich. Gesundheit ist das Bewußtsein der Unwirklichkeit von Schmerz und Krankheit oder vielmehr das unbedingte Bewußtsein von Harmonie und von nichts anderem”.
Man muß also Gesundheit durch Gehorsam gegen Gottes Willen oder Gottes Gesetz suchen und dabei verstehen, daß Sünde, Schmerz und Krankheit unwirklich sind, und wissen, daß der wirkliche Mensch die vollkommene Harmonie Gottes, des göttlichen Gemüts, widerspiegelt. Überdies wird die Gesundheit dadurch erhalten, daß man in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen oder Gesetz lebt. So erkennt man den Wert des Gehorsams gegen das in den Zehn Geboten verkörperte Sittengesetz und gegen das Gesetz der Liebe, das Jesus darlegte, als er das Gebot einschärfte, Gott von ganzem Herzen und unsern Nächsten wie uns selbst zu lieben. Ja, Gehorsam gegen das Gesetz der Liebe, wie der Meister es darlegte, schließt Gehorsam gegen das gesamte Sittengesetz in sich, und daraus folgt das Bewußtsein der Harmonie: Gesundheit. Wer daher im göttlichen Sinne des Wortes am meisten liebt, sollte sich der besten Gesundheit erfreuen.
Die Sterblichen sollten über die Frage der Gesundheit, wie die Christliche Wissenschaft sie darlegt, nachdenken, und sich die Tatsache vergegenwärtigen, die Mrs. Eddy auf Seite 120 in Wissenschaft und Gesundheit ausführt: „Gesundheit ist nicht ein Zustand der Materie sondern des Gemüts”, und sie sollten der Worte Jeremias eingedenk sein, die so herrlich zum Ausdruck bringen, was Gottes Wille für uns ist: „Ich will dich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der Herr”.
