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Glauben an Gott halten

Aus der Oktober 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Offenbarer schreibt: „Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum”. Wo sind Gottes Gebote zu halten? In erster Linie im Denken. Was zu falsch ist, um gesagt oder ausgeführt zu werden, ist zu falsch, um auch nur einen Augenblick gedacht—für wirklich gehalten—zu werden. Die Gebote dem Geist und dem Buchstaben nach halten, bedingt das Ausmerzen böser Annahmen, das Meiden falscher Einflüsse und den Übergang von einer gleichgültigen Haltung der Versuchung gegenüber zu einer Haltung entschlossenen und erfolgreichen Widerstandes. Nur so halten wir wahrhaft die Gebote, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und unsern Nächsten wie uns selber zu lieben, sowie alle anderen in diesen beiden enthaltenen Gebote. Und nur so halten wir „den Glauben an Jesum”.

Im Prediger lesen wir: „Wer das Gebot hält, der wird nichts Böses erfahren”, mit andern Worten, wer den Glauben an den wahren Gott hält, bleibt vor dem Bösen bewahrt. Welch herrlicher Lohn für Gehorsam, daß wir „nichts Böses erfahren” werden! An Gott und an den vollkommenen Menschen glauben ist die freudigste und beständigste Denktätigkeit, die man haben kann; und sie wird am sichersten göttlich belohnt. Die Gelegenheit zur Treue und Belohnung bietet sich bei jeder Versuchung, den Glauben an Gott dadurch nicht zu halten, daß man die trügerischen Beweisgründe der Furcht, des Zweifels, der Verzagtheit oder irgend einer der zahllosen anderen menschlichen Gemütsbewegungen beherbergt. Das Böse ist nur ein Vorwand, der die Nichtsheit verbirgt und die göttliche Allheit zu verhüllen sucht. Als Christliche Wissenschafter befassen wir uns nicht mit den Heerscharen des Irrtums, sondern danken für die Engelscharen, Gottes Gedanken, die bereit sind, uns alle auf dem Wege der Gesundheit, der Heiligkeit und des Glücks zu erhalten.

„Er wird behüten die Füße seiner Heiligen”. Dies bedeutet eine Verheißung, daß durch Gehorsam gegen das göttliche Prinzip unsere Gedanken, Wünsche, Entschließungen und Handlungen sich in der Richtung von Fortschritt, Weisheit und Sicherheit bewegen werden.

Wer in seinem Denken dem Geist, dem Gemüt, der Liebe treu ist, weist jede Einflüsterung von Krankheit, Gedankenträgheit, Feindschaft oder Mangel zurück. Die Christliche Wissenschaft belebt unsere Fähigkeit, den Irrtum aufzudecken und zurückzuweisen und auf diese Art der liebevollen Mahnung: „Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern!” einsichtsvoll gehorsam zu sein. Leben wir den Zehn Geboten gemäß, so müssen wir uns von den Götzenbildern weltlicher Selbstanbetung, von leeren Glaubensbekenntnissen und auch davon abwenden, daß wir den Göttern Sünde und Krankheit dienen oder den vollkommenen Sabbat geistiger Hingebung durch unwürdige Bestrebungen entheiligen. Wir wenden uns ab von den Regungen der Rache und Eifersucht und von allen Gedanken, die uns oder anderen die göttlichen Rechte des geistigen Menschen stehlen würden. Wir erwidern nur auf geistige Anziehung, überzeugt, daß Gott in dem Maße, wie wir wachsam und unverzüglich gehorsam sind, „die Füße seiner Heiligen behüten wird”.

Mrs. Eddy schreibt in ihrer kurzen und bündigen Art: „Habt einen Gott, so habt ihr keinen Teufel. Befaßt euch immer mit der göttlichen Liebe” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 252). Wahres Denken und wahres Lieben ist unzertrennlich. Daher müssen wir den Wert unseres Denkens nicht nur nach dem Maßstab der Liebe, sondern auch nach dem der Wahrhaftigkeit und Redlichkeit bemessen. Dann werden wir uns weigern, irgend eine Verleumdung der Vollkommenheit Gottes oder des Menschen dadurch anzunehmen, daß wir auf boshaftes Gerede hören, bösartige Bemerkungen machen oder Irrtum für irgend einen andern Zweck äußern als um seine Unwahrheit erbarmungsvoll und in heilendem Geiste bloßzustellen. So „befassen” wir uns immer „mit der göttlichen Liebe” und widersetzen uns den Aufdringlichkeiten der Unwahrheit.

Einen, der wahr denkt, kann mentale Malpraxis nicht antasten. Wer die Gebote im Denken, Reden und Handeln hält, kann durch das falsche Denken eines andern nicht leiden. Aber unser Gehorsam gegen das göttliche Prinzip darf nicht geteilt sein; denn das Gebot fordert nichts Geringeres, als daß wir unsern Gott, das Gute, lieben und Seine Allmacht mit allem, was in uns ist, anerkennen.

Da Fortschritt ein Gesetz Gottes ist, stellt die Christliche Wissenschaft an unsern Mut, unsere Wachsamkeit und unsere Treue täglich größere Anforderungen. Die „Füße seiner Heiligen” bleiben nicht auf einer Stelle stehen. Für den Christlichen Wissenschafter kann es nach Befreiung von materiellen Unannehmlichkeiten keinen Stillstand, kein Niedersitzen zu vermeintlicher Behaglichkeit in der Materie geben. Beten wir, daß wir allen, mit denen wir in Berührung kommen, ein bleibendes Gefühl allumfassender Liebe, die alle umschließt, mitteilen? Geben wir denen, deren Gesundheit, Charakter und menschliche Aussichten materiell vernichtet scheinen, den Beweis, daß wir das unaufhörliche Verlangen haben, durch Vorschrift, Beispiel und selbstloses Dienen in der ganzen Welt Gerechtigkeit aufrichten zu helfen?

Sind wir dem Namen und dem Wesen nach Christliche Wissenschafter, so können wir unsern irdischen Weg zuversichtlich, freudig und hurtig gehen. Liegt kein ausweichendes Denken, keine Unehrlichkeit vor, sondern gründlicher und folgerichtiger geistiger Fortschritt, so ist unserer Geschwindigkeit auf diesem Wege zum Himmel keine Grenze gesetzt, und es darf kein hinderndes Zögern in uns aufkommen; denn „der gute Kampf muß von denen gekämpft werden, die den Glauben halten und ihren Lauf vollenden” (Miscellaneous Writings, S. 41).

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