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Gottes Nähe

Aus der Oktober 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie oft rufen die Menschen Gott um Seine Liebe, Seine Hilfe und Seine Führung an! Aber wie oft rufen sie Ihn an, als wäre Er weit weg, ja, so weit weg, daß Er den Ruf, selbst den Verzweiflungsruf vielleicht überhaupt nicht hören kann! Zweifellos ist in dem Gottesbegriff, nach dem man Gott als von Seiner Schöpfung getrennt, wahrscheinlich weit davon getrennt, ansieht, etwas nicht in Ordnung. Die Christliche Wissenschaft zeigt, was falsch ist, indem sie den wahren Begriff gibt, daß Gott allgegenwärtig und der Mensch immer eins mit Ihm ist. Auf Seite 596 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Heidentum und Agnostizismus mögen die Gottheit als ‚das große Unkennbare‘ definieren; die Christliche Wissenschaft aber bringt Gott dem Menschen viel näher und hilft dazu, daß Er besser erkannt wird als das Alles-in-allem, das allezeit Nahe”.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott das unendliche, allgegenwärtige Gemüt ist und daß Er, da Er das Gemüt ist, sich durch Ideen ausdrückt. Daher ist der Mensch die Idee Gottes. Ist es denkbar, daß eine Trennung zwischen Gott und dem Menschen überhaupt möglich ist, wenn der Mensch die Idee Gottes ist? Nein! Erkennen wir also die zwischen Gott und dem Menschen bestehende unbedingte Einheit, so sehen wir, wie unmöglich man sich vorstellen kann, daß Gott dem Menschen je näher sein kann als Er im wahren Sein jetzt ist. Unsere Führerin hat die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen bündig und klar in die Worte gefaßt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 465, 466): „Prinzip und seine Idee ist eins, und dieses eine ist Gott, allmächtiges, allwissendes und allgegenwärtiges Wesen, und Seine Widerspiegelung ist der Mensch und das Universum”.

Das Erlangen eines Verständnisses der Allgegenwart Gottes und der zwischen Gott und dem Menschen bestehenden Einheit hat eine vielseitige Wirkung. Dieses Verständnis vernichtet z.B. alle Sorge und Furcht. Denn weswegen soll man sich sorgen oder fürchten, wenn der Mensch, unser aller wirkliches, geistiges Selbst, eins mit Gott, der unendlichen Liebe ist? Tatsache ist, daß der Mensch auch nie einen Augenblick von der vollkommenen Liebe, von dem allmächtigen Gemüt, von dem unbegrenzten Guten getrennt ist. Daher ist der Mensch in Wirklichkeit vor jeder Möglichkeit, Schaden zu nehmen, geschützt. Es ist aber zu beachten, daß es nicht genügt, diese Wahrheiten nur zu äußern; man muß sie sich vergegenwärtigen, um sich den göttlichen Schutz zu sichern. Wie der Psalmist die Nähe Gottes und Seiner schützenden Fürsorge gefühlt haben muß, als er im 139. Psalm schrieb: „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? ... Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten”! Herrliche, vertrauensvolle, wahre Worte!

Eine andere Folge des Verständnisses der Wahrheit der unzerstörbaren Einheit des Menschen mit Gott ist die Erkenntnis, daß der Mensch vom Bösen vollständig getrennt ist. Was dieses Verständnis für die Menschheit bedeutet, läßt sich nicht mit Worten ausdrücken. Denn kämpfen nicht viele Menschen unaufhörlich mit den Ansprüchen des Bösen? Glauben sie nicht, daß sie die Opfer des Bösen seien und seiner Zerstörungssucht nicht entrinnen können? Glaubt die Welt im allgemeinen nicht, daß das Böse oft weit mächtiger sei als das Gute? Die Wahrheit erkennen, daß Gott das unendlich Gute ist, und daß das Böse daher unwirklich ist, heißt also den Bann des falschen Glaubens brechen, daß das Böse schaden könne, und so von seinem vermeintlichen Einfluß befreit werden.

Das Verständnis, daß der Mensch die Idee oder Widerspiegelung Gottes ist, daß er immer eins mit dem Guten ist und vom sogenannten Bösen nie angetastet wird, heilt ferner Krankheit, Sünde, Leid, Mangel—falschen Glauben jeder Art. Krankheit ist irriges Denken, das sich oft am Körper scheinbar ausprägt, und irriges Denken beruht auf der Unwahrheit, daß es außer dem Guten noch eine Macht gebe. Verdrängt man das irrige Denken durch wahres Denken, das auf der Erkenntnis beruht, daß Gott unendlich ist, und daß der Mensch immer mit dem Guten eins ist, so paßt sich der Körper der Wahrheit an und wird harmonisch und gesund. Bei Krankheit ist der christlich-wissenschaftliche Ausüber bestrebt, die an Krankheit Glaubenden zu veranlassen, daß sie so lang über die Wahrheit von des Menschen unzerstörbarer Einheit mit Gott, dem unendlich Guten, nachdenken, bis sie das Trügerische alles der Harmonie und dem Guten Unähnlichen erkennen.

Noch eine Folge der Erkenntnis, daß der Mensch von dem Gemüt, dem vollkommenen Gemüt, nie getrennt ist, ist die Überzeugung von der göttlichen Führung. Wer nicht weiß, welchen Weg er einschlagen soll, sollte sich vergegenwärtigen, daß sein wirkliches, geistiges Selbst nie auch nur im geringsten von der unendlichen Intelligenz getrennt ist, und er wird die Gewißheit der göttlichen Führung erlangen. Der Christliche Wissenschafter sucht beständig bei Gott Hilfe, Trost und Führung, und er empfängt sie stets unfehlbar, wenn er sich der Einheit des Menschen mit dem Gemüt, der vollkommenen Liebe, bewußt ist.

Gott ist dem Menschen nahe, unendlich nahe; denn „das Prinzip und seine Idee ist eins”. Dieses Gesetz des wahren Seins kann nie aufgehoben werden.

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