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Sich allmählich erheben

Aus der Oktober 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 485) schreibt Mary Baker Eddy: „Erhebe dich allmählich aus der Materie in den Geist”. In diesem Buche finden wir viele klare Anweisungen, wie wir in dieser größten aller Fragen, sich allmählich aus der Materie in den Geist zu erheben, am besten vorwärts kommen können. An einer andern Stelle (S. 495) fragt Mrs. Eddy: „Wie kann ich am schnellsten im Verständnis der Christlichen Wissenschaft vorwärts kommen?” Und ihre Antwort beginnt mit den Worten: „Studiere den Buchstaben gründlich, und nimm den Geist in dich auf”.

Zuweilen begegnet der Schüler dem Vorwand, daß es nicht notwendig sei, sich beständig in die Bibel und in die Werke unserer Führerin zu vertiefen. Warum aber nicht soviel wie möglich lernen und soviel wie möglich in die Tat umsetzen? Wie soll der Schüler ohne gründliches Forschen die Lehren der Christlichen Wissenschaft erfassen? Um die festgesetzten Regeln befolgen zu können, ist es unerläßlich, daß man über den Buchstaben nachdenkt und ihn gründlich versteht. Sehr viele Menschen haben durch fleißiges Sichvertiefen in die Schriften der Mrs. Eddy, die ihnen jene große Schatzkammer geistiger Wahrheit, die Bibel, erschlossen haben, gelernt, ihr Leben glücklich und nützlich zu gestalten, und sind von Schwierigkeiten körperlicher, sittlicher und wirtschaftlicher Art geheilt worden.

Als Paulus den Christen zu Korinth schrieb: „Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig”, wollte er ihnen sicher nicht abraten, sich in die göttlich eingegebenen Schriften der Bibel zu vertiefen, sondern ihnen zweifellos klar machen, daß diese Lehren für sie wertlos seien, wenn ihr Leben nicht für die erleuchteten Lehren zeuge. Unser Meister verwies die Frager und die Spötter beständig auf die Lehren des Alten Testaments. Wie oft lesen wir in den Evangelien, daß er seine Lehre mit den Worten bekräftigte: „Es steht geschrieben”, oder „Wie stehet im Gesetz geschrieben?” oder „Suchet in der Schrift”!

Unablässiges und ehrliches Sichvertiefen in die Bibel und in die Schriften der Mrs. Eddy trägt ganz bestimmt dazu bei, das Bewußtsein zu vergeistigen und uns eine klare Vorstellung von dem göttlichen Prinzip zu geben. Es übt unfehlbar einen läuternden und heilenden Einfluß auf das Leben des Schülers und seine tägliche Berührung mit der Welt aus. Mancher Schüler hat zu seinem Kummer entdeckt, daß er eine Vorschrift nicht vorsätzlich sondern unbewußt verletzt hat, weil er nicht nur mit dem Geist der Christlichen Wissenschaft sondern auch mit dem Buchstaben dieser Lehre nicht genügend vertraut war.

Liest ein junger Mann, der Rechtsanwalt werden will, jeden Tag nur einige Minuten in seinen Lehrbüchern, so wird er nicht sehr schnell Fortschritt machen. Erfordert es nun schon viel Zeit und fleißige Ausdauer, mit dem menschlichen Gesetz vertraut zu werden, sollte dann jemand, der sich vorgenommen hat, das geistige Gesetz zur Grundlage seines Lebens zu machen, es nicht mindestens ebenso ernst nehmen? Wer Christlicher Wissenschafter werden will, widmet seinen Büchern gern viel Zeit, andernfalls kann er wohl kaum ein fleißiger Schüler der Christlichen Wissenschaft genannt werden.

Die wöchentliche Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft ist voll köstlicher, hilfreicher Lehre, und wir können uns freuen, daß dieses Fest schon bereitet ist. Die Konkordanzen zur Bibel, zu Wissenschaft und Gesundheit und zu den anderen Schriften der Mrs. Eddy bieten endlose Gelegenheit, mehr über Gott und den Menschen zu lernen. Ein Arbeiter hat zuweilen das Gefühl, daß er allmählich abgestumpft wird. Dies ist nicht nötig, da er Gelegenheit hat, sich täglich auf unerforschten Auen zu erquicken, wenn er diese Konkordanzen zu Rate zieht und durch Betrachtung neu wahrgenommener Formen des Guten sich neue geistige Nahrung sammelt.

Das Eindringen in die Christliche Wissenschaft ist unerschöpflich. Es bedeutet nicht zehn oder zwanzig Seiten einoder zweimal täglich überfliegen oder die Lektionspredigt hastig durchlesen, nur um befriedigt zu sein, daß etwas geschehen ist. Sich in die Christliche Wissenschaft vertiefen bedeutet: über ihre Lehren nachdenken und im stillen andachtsvoll daran festhalten, jede Erklärung erwägen, das große Licht der Wahrheit in unserem Bewußtsein scheinen und leuchten lassen, bis es unbedingt Frucht nach seiner Art hervorbringt. Der Christliche Wissenschafter sollte ein tiefgründiger Denker sein, hat er sich doch vorgenommen, in dem tiefgründigsten Wissensgebiet tüchtig zu werden; und es ist nur natürlich, daß er sich gern mit seinen Büchern beschäftigt und sich in die ihm in neuem Lichte erscheinenden vertrauten Dinge vertieft. Sucht ein heimtückischer Vorwand den planmäßigen und freudigen Fortgang dieser Arbeit zu verhindern, oder hat man ein Gefühl der Abneigung oder des Widerstandes gegen weiteres Sichvertiefen, so sollte dieser Irrtum ebenso wachsam wie jede andere Form angreifender Gedankeneinflüsterung aufgedeckt und gehandhabt werden.

Dem Vorwand, daß man nicht genug Zeit habe, haben viele entgegenzutreten. Es ist hilfreich zu wissen, daß wir alle gleich viel Zeit haben! Daher handelt es sich eigentlich nicht darum, wieviel Zeit man hat, sondern wie jeder Augenblick ausgenützt wird. Legt man auf Wesentliches mehr Wert als auf Unwesentliches, so wird man einen Weg, Zeit für gewissenhaftes Eindringen festzusetzen, ernstlich suchen und auch finden. Wie schnell würde der Schüler bei der Einflüsterung, es mangle ihm am „Lebensnotwendigen”, sich aufraffen und die Lüge verneinen! Müssen wir uns dann unsere geistige Nahrung, das Gute, ohne dessen Verständnis wir nicht wahrhaft leben können, nicht ebenso angelegen sein lassen?

In zögerndem Fortschritt liegt keine Kraft. Die Christliche Wissenschaft gibt uns die Regeln. Warum sollten wir uns dann nicht so schnell wie möglich „aus der Materie in den Geist” erheben? Wer sich von dem Traum von Leben in der Materie abwendet und immer mehr im geistigen Bewußtsein weilt, arbeitet nicht nur seine eigene Erlösung, seine eigene Himmelfahrt aus, sondern hilft der ganzen Welt, sich durch ein besseres Verständnis dessen, „was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben”, aus dem Nebel der Materie zu erheben.

Unsere Führerin schreibt in ihrem Buche „Retrospection and Introspection” (S. 85): „Sei auch gewiß, daß Bücher und Unterricht nur eine vom Himmel der Wahrheit und der Liebe herabgelassene Leiter sind, auf der Engelsgedanken aufund niedersteigen und auf ihren Lichtschwingen den Christusgeist tragen”.

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