Durch geschicktes Handhaben eines Segelboots kommt man auch bei widrigen Winden vorwärts, ja, durch richtiges Einstellen der Segel und rechten Gebrauch des Ruders kann der Segler scheinbar widrige Winde zu seinem Vorteil ausnützen. Ähnlich unterweist die Christliche Wissenschaft ihre Schüler, so daß keine Einflüsterung von Verzögerung oder Niederlage sie stört oder beunruhigt, wenn in ihrer Erfahrung widrige Umstände eintreten. Denn Mrs. Eddy läßt in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 419) den aufrüttelnden, bestimmten Aufruf ergehen: „Tritt jedem widrigen Umstand als sein Herr entgegen”. Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft konnte so schreiben, weil sie selber christlich-wissenschaftliche Beweise der Kraft Gottes erbracht hatte, daß Zustände oder Umstände, die Gott, dem Prinzip und Seinem guten Gesetz zuwiderlaufen oder entgegengesetzt sind, ohne alle Wirklichkeit sind.
Die Christliche Wissenschaft ermutigt uns nicht nur, indem sie uns „jedem widrigen Umstand als sein Herr entgegentreten” heißt, sondern sie erleuchtet uns auch mit geistigem Verständnis, so daß alle Menschen diese von Gott verliehene Herrschaft erkennen können. Bewies nicht der Meisterchrist Christus Jesus seine geistige Gewalt über jede Art Krankheit dadurch, daß er sie heilte, über die Ansprüche der Sünde dadurch, daß er sie vernichtete und die in Sünden Gebundenen befreite, und über die Furcht vor dem Tode dadurch, daß er die ununterbrochene Gegenwart und Macht des Lebens bewies? Und sagte er nicht: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue”? Die im Zusammenhang mit dieser prophetischen Verheißung auferlegte Bedingung ist: zu „glauben” und zwar im Sinne des griechischen Wortes, das vertrauensvolles Verständnis bedeutet. Dieses erforderliche geistige Verständnis gibt uns die Christliche Wissenschaft.
Die Menschheit wird von vielen Zuständen bedrängt, die dem Guten, der Eintracht, der Reinheit und der Gerechtigkeit—Gott—so offensichtlich entgegengesetzt sind, daß wir durch die Christliche Wissenschaft erkennen können, daß sie von dem „Widersacher, dem Teufel”, und daher von Grund aus falsch und machtlos sind. Auch hiefür können wir uns unwiderleglich auf Christus Jesus berufen, der den Teufel oder das Böse für einen Lügner und den Vater der Lügen erklärte und seine Erklärung durch Überwinden von Sünde, Krankheit und Tod bestätigte.
Sollte Krankheit der widrige Zustand sein, dem wir entgegenzutreten haben, so finden wir in dem Kapitel „Betätigung der Christlichen Wissenschaft” in Wissenschaft und Gesundheit ausführliche Anweisungen, wie er zu behandeln ist. Auf Seite 391 dieses Kapitels beginnend lesen wir: „Furcht ist die Quelle der Krankheit, und du meisterst Furcht und Sünde durch das göttliche Gemüt; folglich ist es das göttliche Gemüt, durch welches du Krankheit überwindest”. Die wissenschaftliche Art der Christlichen Wissenschaft tritt u. a. darin zutage, daß wir uns beim christlich-wissenschaftlichen Ausüben, wie Mrs. Eddy in den angeführten Worten zeigt, nicht mit körperlichen Wirkungen sondern mit seelischen Ursachen befassen.
Gerade so sicher und einfach, wie die Sonne durch ihre Lichtstrahlen Finsternis vertreibt, verdrängt das göttliche Gemüt durch wahre, liebevolle, reine und vollkommene Ideen die kalte Unwissenheit der Furcht durch das Licht und die Wärme der Liebe und der Wahrheit, die beleben und harmonisieren. Christliche Wissenschafter haben unzähligemal bewiesen, daß das durch wahre, liebevolle, geistige Ideen in einem menschlichen Bewußtsein wirkende göttliche Gemüt ein Gesetz der Regelmäßigkeit, der Einmütigkeit und rechter Tätigkeit für alles ist, was dieses menschliche Bewußtsein umfaßt, sei es der Körper oder das Geschäft, die Kirche oder das Heim. So befähigt uns die Christliche Wissenschaft, dem Gedanken Krankheit als sein Meister entgegenzutreten.
Genau dieselben geistigen Mittel und Wege stehen zur Verfügung und sind anzuwenden, um einem widrigen Umstand im Geschäft entgegenzutreten. Denn alles menschliche Geschäft ist nur die Tätigkeit und der Ausdruck des Denkens. Daraus, daß die Christliche Wissenschaft durch ihre folgerichtige Auslegung der Lehren Christi Jesu zeigt, wie man sein Denken in der Gewalt haben und in Übereinstimmung mit dem göttlichen Prinzip halten kann, folgt, daß man sein Geschäft unter den berichtigenden und beschützenden Einfluß von Gottes Gesetz der Gerechtigkeit und der Fülle bringen kann.
Die klare Vorstellung, die Mrs. Eddy von Gottes Liebe und Allmacht hatte, führte sie dazu, die ermutigende Botschaft zu schreiben (Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902, S. 11): „Die göttliche Liebe wartet darauf und tritt dafür ein, die Menschen zu erretten—mit Sicherheit und Willkomm, Gnade und Herrlichkeit erwartet sie die Mühseligen und Beladenen, die den Weg zum Himmel finden und weisen”. Es ist also Gottes Wille, daß wir „jedem widrigen Umstand als sein Herr entgegentreten”.
