Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Gabe, die der Not abhilft

Aus der Dezember 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Welt rühmt einen fröhlichen Geber. In der Regel findet man, daß ein fröhlicher Geber auch freigebig ist, weil eine Handlung, die einem echte Freude bereitet, gern oft wiederholt und weiter ausgedehnt wird.

Es ist einem heute reichlich Gelegenheit zu planmäßigem Geben — für bürgerliche, gesellschaftliche und religiöse Zwecke — geboten, und es ist unserer Zeit hoch anzurechnen, daß durch diese verschiedenen Gelegenheiten im allgemeinen für die Bedürftigen wie nie zuvor gesorgt wird. Die Geschäftswelt erkennt und beweist, daß ein Unternehmen sich nur durch Geben — das Geben wirklichen Dienstes und wahrer Werte — dauernden Gedeihens erfreuen kann. Die Goldene Regel wird daher immer mehr zur Grundlage des Geschäftslebens. Und nicht nur in der Geschäftswelt geht Gedeihen mit dem Geiste des Gebens Hand in Hand, sondern jedes Streben wird dadurch gestärkt und bereichert.

Das Herannahen der Weihnachtszeit regt den Geist des Gebens alle Jahre aufs neue an, und man sollte in dieser Zeit Wohl überlegen, was Geben im höchsten Sinne bedeutet. Im Briefe des Jakobus ist die vollkommene Gabe mit den Worten beschrieben: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts”. Demgemäß ist die beste, die wirklich wesenhafte Gabe nicht materiell sondern geistig; denn von dem Geist, „dem Vater des Lichts", kommt sicher nur, was geistig ist.

Niemand hat je freigebiger gute und bleibende Gaben gegeben als der Gründer des Christentums, Christus Jesus; und niemand hat je das große Bedürfnis der Menschheit so klar erkannt wie er. Außerdem verstand niemand so klar, was not tut, um jenes Bedürfnis zu befriedigen. Im Evangelium des Matthäus lesen wir, daß ihm bald nach seinem großen Siege in der Wüste, wo er „von dem Teufel versucht” wurde, viel Volks nachfolgte. „Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg”. Ist es zu verwundern, daß er, der so klar erkannte, indem er die Lasten der Menschheit sah, und so erbarmungsvoll war, indem er diese Lasten abnehmen wollte, sich zurückzon, um mit Gott, dem Geist, dem Allmächtigen eins zu sein? Die Jünger folgten ihm nach und nahmen daher an jener Erleuchtung teil. Hier wurden sie in jener denkwürdigen Bergpredigt unterwiesen, um bei dem großen Werk der Erlösung der Menschheit mithelfen zu können. Hier wurden sie das Gebet des Herrn gelehrt, das die Christen seitdem beten, und das in seinen Anfangsworten alle Menschen umfaßt; denn es beginnt nicht: „Mein Vater”, sondern: „Unser Vater”. Hier wurde den Jüngern gesagt, daß sie das Licht der Welt seien, und sie wurden ermahnt, ihr Licht zum Segen aller Menschen leuchten zu lassen.

Das Licht der Welt haben also heute alle, die den von Jesus gewiesenen Weg gehen. Mary Baker Eddy entdeckte diesen Weg. Wenn nun diejenigen, die ihren Lehren folgen, in ihrem täglichen Leben das Licht der Christlichen Wissenschaft leuchten lassen, geben sie damit die größte aller Gaben — die Erkenntnis Gottes, des unendlich Guten. Nur das Licht vertreibt die Finsternis. Wenn ein Bruder in der Finsternis des Weltlichen umhertastet, ist sein größtes Bedürsnis geistiges Licht. Durch geistiges Licht allein vertrieb Christus Jesus die finsteren Bilder der Krankheit, der Sünde und der Sorge, und er wies seine Nachfolger an, desgleichen zu tun. Im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung der Welt befassen sich nur wenig eingetragene Ausüber beruflich mit dem christlichen Heilen; aber jeder Christliche Wissenschafter kann für andere den Weg dadurch erleuchten helfen, daß er das Licht der Wahrheit und der Liebe im eigenen Bewußtsein leuchten läßt und dadurch die Gesamtfinsternis für alle vermindert.

Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 518) bringt Mrs. Eddy den Geist des Gebens mit dem Geist der Brüderschaft auf folgende bedeutsame Art in Verbindung: „Die geistig Reichen helfen den Armen in einer großen Brüderschaft, und alle haben dasselbe Prinzip oder denselben Vater, und gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft und das eigene Gute in dem des andern sucht". Die Frucht des Geistes, die Paulus als „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit" beschreibt, mag in verschiedenen Menschen scheinbar in verschiedenem Grade vorhanden sein; aber der Christliche Wissenschafter kann allem, was einem Bruder zu fehlen scheint, zum mindesten in seinem Bewußtsein dadurch abhelfen, daß er weiß, daß er und sein Bruder als Sprößling des Geistes, als das Bild und Gleichnis Gottes, in Wirklichkeit die Vollkommenheit in vollem Maße ausdrücken und daher nichts dem Guten Unähnliches ausdrücken können. Unsere Brüder kämpfen vielleicht aufrichtiger, als irgend jemand weiß, um sich gerade von den uns so auffallenden Mängeln zu befreien; und jeder unterstützende Gedanke, den wir auch ohne ausdrückliche Behandlung geben, hilft die unwirklichen Fesseln brechen und zugleich uns selber von unseren Mängeln befreien, die anderen vielleicht ebenso auffallen wie die ihrigen uns.

So würde die „eine große Brüderschaft” der Liebe, täglich geübt, eine immerwährende Weihnachtszeit einführen und jenen Gesang der Engel widerhallen lassen, der das Kommen des großen Wegweisers Christus Jesus verkündigte: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!”

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1932

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.