„Gewiß ist der Herr an diesem Ort, und ich wußte es nicht!” So rief Jakob aus, als er erwachte, nachdem er zweifellos mit trübem Ausblick auf die Zukunft eingeschlafen war. Sein Auszug aus der Heimat hatte unter ungünstigen Umständen stattgefunden. Er hatte seinen Bruder Esau betrogen und mußte vor dessen Zorn fliehen. Er war der Lieblosigkeit, dem Neid und der Hinterlist, diesen sterblichen Betrügern, zum Opfer gefallen, und sie hatten ihn in Sünde, Not, Leiden und Schande gebracht. In dieser Gemütsverfassung nahm er „einen Stein des Orts und legte ihn zu seinen Häupten”, legte sich nieder und schlief ein. Durch die Engel die geistigen Erleuchtungen —, die als Helfer und Tröster zu ihm kamen, änderte sich sein Bewußtsein, und er erschaute den Himmel, die Gegenwart Gottes. Was hatte sich in der Nacht geändert? Waren es die äußeren Umstände, der Ort, wo Jakob lag, die Einsamkeit, in der er sich befand? Oder war es nicht vielmehr sein Denken, das eine vergeistigende Umwandlung erfahren hatte?
Jakob begnügte sich nicht damit, nur ein wenig von der Gegenwart Gottes zu erkennen. Er erhaschte einen Schimmer der Fülle Gottes, des Guten, und ehrfurchtsvoll rief er aus: „Hier ist nichts anderes denn Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels”. Aus den Worten Jakobs geht hervor, daß er eine starke innere Erhebung erlebt hatte, durch die er sich über den materiellen Augenschein erhoben hatte. Wir können daher wohl annehmen, daß er eine große innere Heilung erlebte.
Das Gleiche empfinden auch diejenigen, die aus der finsteren Nacht der Materialität und aus ihren düsteren Träumen von Sünde, Krankheit und Tod durch die Erleuchtung erwachen, daß Gott, das Gute, immer gegenwärtig und allmächtig ist. Auch sie werden innerlich umgewandelt und sehen mit unaussprechlicher Freude und großem Trost, daß die scheinbare Abwesenheit des Guten nur ein Traum ist, dem die Wahrheit ohne Zweifel ein Ende machen wird.
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