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„Wo ist euer Glaube?”

Aus der Dezember 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alle Menschen glauben die ganze Zeit an etwas. Sie glauben an das Gute oder an das Böse, an den Geist oder an die Materie, an die Liebe oder an deren Gegenteil — Haß, Eifersucht, Groll, Furcht. Es wird vielleicht nicht als Glauben erkannt oder bezeichnet; aber sicher glaubt man an etwas, dem man Macht zuschreibt, sei es erwünscht oder unerwünscht, anziehend oder abstoßend, wohltätig oder verderblich. Infolge falscher menschlicher Lehren und Annahmen glauben die Menschen im allgemeinen an das Gute und an das Böse, an den Geist und die Materie, an Liebe und Haß; und da sie mit der Materie und dem Bösen besser vertraut sind als mit Gott, dem Guten, scheint Furcht vor dem Bösen und der Materie oder der Glaube daran ihren Glauben an Gott zu überwiegen.

Christus Jesus kam, um diesen traurigen Zustand der Menschheit zu ändern und zu berichtigen. Er tat seine Arbeit vollständig, und er hinterließ seine Worte und sein Beispiel, daß alle Menschen jenen unsern Meister kennzeichnenden inspirierenden, felsenfesten Glauben an Gott, das Gute, erlangen und sich bewahren können. Lukas berichtet, daß Jesus, als er eines Tages mit seinen Jüngern über einen See fuhr, einschlief; und während er schlief, erhob sich plötzlich ein heftiger Sturm, so daß sie „in großer Gefahr standen” und sich fürchteten. Daher weckten sie Jesus auf „und sprachen: Meister, Meister, wir verderben! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Woge des Wassers; und es ließ ab, und ward eine Stille. Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube?” Offenbar hatte ihre Furcht vor materiellem Wind, Wogen und Sturm und ihr Glaube daran ihren Glauben an die von Christus Jesus als immer gegenwärtig und verfügbar bewiesene Macht Gottes, des Geistes, weit überwogen.

Wie ähnlich die Erfahrung der Menschen unserer Tage diesem Erlebnis der Jünger ist! Denn die Menschheit scheint plötzlichen drohenden und furchterregenden Stürmen ausgesetzt zu sein — verfinsternden Wolken der Furcht, Winden geschäftlichen Mißgeschicks, gefürchteter Krankheiten oder vielleicht knechtender und scheinbar ins Verderben ziehender Sünden. Aber die Christliche Wissenschaft enthüllt die herrliche Tatsache, daß der ewige Christus immer gegenwärtig ist, zu heilen und zu erretten. Wenden wir uns vertrauensvoll an Christus, die Wahrheit, wie Mrs. Eddy in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” uns anweist, so finden wir bestätigt, was sie darin (S. 570) erklärt: „Die Wasser werden beruhigt werden, und Christus wird den Wogen gebieten”.

Dem sterblichen Sinn mag dies übernatürlich und über den menschlichen Verstand gehend erscheinen; aber die Christliche Wissenschaft erklärt die von Christus Jesus angewandten geistigen Mittel und Wege so klar, folgerichtig und einfach, daß sogar Kinder dieses Verständnis leicht erlangen und durch Anwendung beweisen können. Die feste Grundlage für Christi Jesu Denken über jedes Problem wer die große Wahrheit, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt und die einzige Ursache ist, daß die göttliche Liebe das einzige gesetzgebende und durch Gesetz regierende Prinzip des Weltalls einschlieblich des Menschen ist. Folgerichtiges Schließen von dieser geistigen und vernunftgemäßen Voraussetzung aus ließ Christus Jesus erkennen und beweisen, daß Mißklänge, mögen sie heißen, wie sie wollen, unwirklich sind, weil sie nicht von Gott, der Wahrheit, sind. Mißklang hat kein Prinzip; daher hat er keine Wahrheit, keine Macht, keine Wirklichkeit, kein Gesetz.

Da nun dies für Christus Jesus wahr war, wie er den Leuten, die zu ihm kamen, um von Krankheit und Sünde geheilt zu werden, bewies, so ist es für die ganze Menschheit wahr und kann jederzeit angewandt werden. Ist jemand von Krankheit so schwer bedrängt, daß sein Zustand dem materiellen Sinnenzeugnis gemäß hoffnungslos scheint, so braucht er sich nur an den durch die Christliche Wissenschaft allen Menschen zugänglich gemachten Christus oder die Wahrheit zu wenden, und er wird finden, daß „Gott. .. eine Hilfe in den großen Nöten ist”, wie der Psalmist sagt. Durch das Eindringen in die Bibel in Verbindung mit dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch und den anderen Schriften der Mrs. Eddy und folgerichtiges Befolgen der in diesen großen Gesetzbüchern niedergelegten Regeln für rechtes Denken und rechtes Leben weicht Furcht vor dem Bösen dem Glauben an Gott — keinem blinden, sondern einem auf geistigem Verständnis beruhenden Glauben.

Gleich den Jüngern im Schiss sind es wir, die aufgeweckt werden müssen: aufgeweckt von der Bestrickung durch materielle Annahmen und den sie begleitenden Begrenzungen und Befürchtungen; aufgeweckt, um die geistige Wahrheit über Gott und den Menschen als Widerspiegelung des göttlichen Gemüts zu erkennen und anzuerkennen. Ein hilfreiches Mittel bei diesem Auswachen ist, daß wir unsere wirklichen Wünsche im Sinne des von unserer erleuchteten Führerin gegebenen „täglichen Gebets” im Kirchenhandbuch (Art. VIII, Abschn. 4) erklären: „, Dein Reich komme'; laß die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!” Indem wir so auf unsere Gedanken achten, daß sie mit unserem Gebet übereinstimmen, sollten wir uns wohl häufig fragen: „Wo ist euer Glaube?”

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