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[Besonders für junge Leute]

Freundschaft

Aus der Dezember 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt in den menschlichen Beziehungen Wohl kaum etwas Schöneres als aufrichtige und treue Freundschaften. Häufig entstehen sie in der Kindheit und reifen und wachsen während der Schuljahre zu bleibenden und schönen Verbindungen heran. Auch spätere Jahre können noch weitere Gelegenheiten bieten, vielen anderen Leuten echte Freundlichkeit zu erweisen.

Es ist vielleicht von Nutzen, in diesem Zusammenhange zu bemerken, daß das Wort „Freund” von einem altgermanischen Wort abgeleitet ist, das „lieben” bedeutet. Und ein Wörterbuch bezeichnet einen Freund als „jemand, der für einen andern solche Wertschätzung, Hochachtung und Zuneigung hegt, daß er dessen Gesellschaft und Wohlergehen sucht”. Demnach schließt dauernde Freundschaft gegenseitige Verpflichtungen in sich. Wollen wir gegen uns und andere gerecht sein, so müssen wir diese gegenseitigen Verpflichtungen im Lichte der Christlichen Wissenschaft betrachten.

Die Bibel enthält herrliche Beispiele erhabener Freundschaften, die mit obiger Begriffsbestimmung geistig übereinstimmen. Beachtenswert ist die Freundschaft zwischen Ruth und Naemi. Dadurch, daß Ruth mit ihrer Schwiegermutter nach Bethlehem zurückkehrte und jene denkwürdige Erklärung der Treue äußerte: „Wo du hin gehst, da will ich auch hin gehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott", bewies sie ihre Stand-haftigkeit als Freundin; und „Freundin” ist die ursprüngliche Bedeutung jenes Ramens im Althebräischen. An Jonathan und David wird man stets als an zwei treue Freunde denken; heißt es doch im ersten Buch Samuel, daß „sich das Herz Jonathans mit dem Herzen Davids verband".

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