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Heilen und Lehren

Aus der Dezember 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy schreibt im Abschnitt 7 des Artikels XXX des Handbuchs Der Mutterkirche: „Das Heilen der Kranken und Sünder durch die Wahrheit demonstriert, was wir in bezug auf die Christliche Wissenschaft bekräftigen, und nichts kann diese Demonstration ersetzen”. Christliche Wissenschafter oder Metaphysiker wissen, daß dies Tatsache ist. Denn ohne das Christusheilen von Krankheit und Sünde würde die christlich-wissenschaftliche Bewegung ihres praktischen Wertes für die Menschen entbehren.

Die beste Antwort auf feindselige Urteile über die Christliche Wissenschaft sind die in den Mittwochabendversammlungen christlich-wissenschaftlicher Kirchen und in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften beständig und in immer größerer Zahl abgegebenen Zeugnisse. Jesus gab denen, die ihn tadelten, zur Antwort: „Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht; tue ich sie aber, glaubet doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben”. Wer regelmäßig die Mittwochabendversammlungen in Der Mutterkirche besucht und die Dankesbezeugungen von Christlichen Wissenschaftern aus der ganzen Welt hört, muß von der heilenden Wirkung der Christlichen Wissenschaft überzeugt werden. Jede Woche kommen dankbare Menschen aus allen Teilen der Welt mit dem Verlangen, zu bezeugen, daß sie durch die von unserer geliebten Führerin entdeckte und gelehrte Christliche Wissenschaft von „allerlei Seuche und Krankheit” geheilt, aus Mangel herausgehoben, von Sünde erlöst, in Leid getröstet und von den Toren des Todes zurückgeholt worden sind.

Und doch schreibt Mrs. Eddy, obwohl sie wußte, daß die Christusheilkraft ihr und denen bewiesen worden war, die sie in der Zeit zwischen ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und der Abfassung des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” um Hilfe gebeten hatten, auf Seite 373 dieses Buches: „Heilen ist leichter als Lehren, wenn das Lehren getreulich geschieht”. Und jene Christlichen Wissenschafter, denen es vergönnt ist, ihrer Führerin in das Gebiet des Lehrens der Christlichen Wissenschaft zu folgen, dürften dieser Erklärung ohne weiteres zustimmen.

Es gibt jedoch eine Art des Lehrens, die vom Heilen untrennbar ist. Christliche Wissenschafter, die Ausüber sind, wissen, daß es schwer sein würde, sich erfolgreich zu betätigen, ohne richtig zu lehren. Es ist sehr wohl möglich, jemand durch in Anwesenheit oder in Abwesenheit erteilte Behandlung ohne ein geschriebenes oder gesprochenes Wort von Krankheit oder sogar von Sünde zu heilen; aber man könnte ihm ohne jenes Lehren nicht behilflich sein, sich selber zu helfen — ihm nicht behilflich sein, eine wirksame Erkenntnis der Christlichen Wissenschaft zu erlangen, die ihn befähigt, seine Siege selber zu erringen. Doch dieses aus Hilfsbereitschaft erteilte Lehren beeinträchtigt oder ersetzt den Klassenunterricht in keiner Weise. Man nennt es nicht einmal „Lehren” oder „Unterricht” in dem unter Christlichen Wissenschaftern üblichen Sinne dieser Worte, sondern es ist einfach ein freundlicher Dienst, den der Ausüber dem Hilfesucher erweist, um ihn zu befähigen, sein eigenes Verständnis der Christlichen Wissenschaft besser für sich selber anzuwenden. Es ist wohl das, woran Mrs. Eddy wahrscheinlich dachte, als sie schrieb (Miscellaneous Writings, S. 358): „Der Schüler, der durch Lehren heilt und durch Heilen lehrt, wird seine Prüfung mit göttlicher Auszeichnung bestehen”.

Bei derartiger Arbeit findet „der Schüler, der durch Lehren heilt”, daß die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit ihm am meisten helfen; und er erweist seinen Patienten den größten Dienst, wenn er sie darauf hinweist, daß die Bibel und die Schriften der Mrs. Eddy für ihn maßgebend und für sie die beste Quelle der Erleuchtung und Führung sind. Meinungen über die Christliche Wissenschaft sollten nie an Stelle der göttlichen Offenbarung der Christlichen Wissenschaft treten, und der Schüler, der die Christliche Wissenschaft ausübt, sollte nie die Tatsache aus den Augen verlieren, daß „Liebe zu Gott und dem Menschen der wahre Ansporn zum Heilen wie zum Lehren ist”, wie Mrs. Eddy auf Seite 454 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt. „Liebe zu Gott und dem Menschen” erleuchtete Jesus, befähigte ihn, bereitwillig und mutig auszuharren, ließ ihn angesichts scheinber unüberwindlicher Hindernisse innerlich ruhig und furchtlos bleiben, machte ihn geduldig und ließ ihn trotz unwissenden und boshaften Widerstandes gegen den Christus, die Wahrheit, die er lehrte und bewies, vergeben.

„Liebe zu Gott und dem Menschen” spornte Mrs. Eddy an, nachdem sie selber geheilt worden war, nach der Wissenschaft des Heilens zu forschen, und nicht nachzulassen, bis sie sie gefunden hatte, indem sie die falschen Einflüsterungen und trügerischen Vorwände des sterblichen Gemüts zurückwies und nur die Offenbarung des göttlichen Gemüts in den rechten, wahren oder geistigen Ideen, die ihr beim Forschen in der Schrift überzeugend klar wurden, als wirklich und echt annahm. „Liebe zu Gott und dem Menschen” befähigte sie, ihr Forschen treu fortzusetzen, bis die Offenbarung der Wahrheit vollständig war, bis sie die Bedeutung der heilenden Wirkung der Liebe völlig erfaßt und die rechten Worte gefunden hatte, um diese beweisbare Wissenschaft des Seins ihren Mitmenschen übermitteln zu können.

Liebe zu ihren Mitmenschen, Vertrauen auf Gott, Verständnis des göttlichen Prinzips stützten sie, versorgten und beschützten sie in den Entwicklungsabschnitten der von ihr ins Leben gerufenen Bewegung. Liebe zur Menschheit half ihr die richtige Lösung der an sie herantretenden zahllosen Aufgaben finden. Liebe zu Gott und der Menschheit half ihr die hartnäckigen Anstürme des Bösen gegen die Festung ihres Bewußtseins überwinden. Und ihr Vertrauen auf das Gute führte sie auf die sicheren Pfade der Gerechtigkeit und lenkte ihre Schritte von Tag zu Tag auf ihrem ganzen Lebenswege.

Mrs. Eddy entdeckte den Christusweg der Erlösung und gab ihn der heutigen Welt. Sie rief die heute mächtigste Glaubensbewegung ins Leben und sorgte für deren Fortdauer. Sie führte ihre Arbeit als Führerin dieser Bewegung gewissenhaft aus und gab damit ein Beispiel, dem die Christlichen Wissenschafter nachfolgen sollten. Und doch verwies Mrs. Eddy immer und unaufhörlich darauf, daß Christus der Weg und Jesus der Wegweiser für die Menschheit ist. Aus ihren Schriften geht klar hervor, daß sie der Ansicht war, daß nur von Christus Jesus wahrhaft gesagt werden kann, daß er „versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde”.

Mit Liebe zu Gott und den Menschen im Herzen, mit nie strauchelndem Vertrauen auf die Macht, Gegenwart und Zugänglichkeit des Guten konnte Mrs. Eddy wohl sagen, was sie in dem schon angeführten Abschnitt aus Wissenschaft und Gesundheit sagt, nämlich, daß die Liebe „inspiriert, erleuchtet, bestimmt und den Weg führt”. Und ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft kann denen, die ihn um Hilfe bitten, keinen größeren Dienst erweisen, als daß er ihr Denken zur rechten Zeit und in der rechten Weise hinlenkt auf die Tatsachen über Mrs. Eddy und ihren der Menschheit erwiesenen unschätzbaren Dienst als Offenbarerin der Wahrheit in unserer Zeit, als Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, als Gründerin der christlich-wissenschaftlichen Kirche und Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung.


Was wird unsere Wahrheit für das neue Jahr sein? Besteht sie nicht darin, daß die Liebe, die uns nie verlassen hat, und näher kommen soll, weil sie uns empfangsbereiter findet, damit sie uns besser, stärker, reiner, edler, männlicher, weiblicher, fürs Leben geeigneter mache, nicht weil Gott uns mehr liebt, sondern weil wir Ihn mit neuer Offenheit bereitwilliger in unser Leben aufnehmen?

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