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„Das Eltern-Gemüt”

Aus der Oktober 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Materiellen Theorien zufolge können die Krankheiten und seelischen Absonderlichkeiten eines Menschenalters in nachfolgenden Geschlechtern wiederkehren. Manche Ärzte pflegen beim Erwägen eines Krankheitsfalles die Geschichte der Vorfahren eingehender zu erforschen als die des Nachkommen selber. In manchen Fällen scheinen sie ihre Schlüsse aus der Vorgeschichte und nach dem Charakter und dem Zustand nicht der Person vor ihnen, sondern der Vorahnen zu ziehen. So scheinen manche Menschen ohne ihr Verschulden mit einem Mühlstein am Halse geboren worden zu sein. Doch diese entmutigende Ansicht über Vererbung ist hinfällig im Lichte der Erklärung auf Seite 336 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy: „Gott ist das Eltern-Gemüt, und der Mensch ist Gottes geistiger Sprößling”. Das Materielle hat also in Wahrheit nicht die Kraft, Leben, Gesundheit oder Intelligenz zu erzeugen oder zu beeinträchtigen; denn dies sind die geistigen, unzerstörbaren Gaben „des Eltern-Gemüts” für seinen Sprößling. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir auf dieser Grundlage ungeachtet jeder vermeintlichen früheren Hemmung unsere geistige Kindschaft beweisen können.

Die Materie kam in Jesu Erwägungen weder als Eltern noch als Nachkomme in Betracht. Er wußte, daß die Materie Gottes Ebenbild weder schaffen noch beeinträchtigen kann, und er sagte: „Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, also, wer mich isset, der wird auch leben um meinetwillen”. Die Christliche Wissenschaft bietet der Menschheit dieselbe Nahrung wahren Denkens, die das Böse aus dem sterblichen Denken austreibt. Gott, der Geist, ist das A und das O, der Anfang und das Ende, und einzig und allein der Schöpfer des Menschen.

Wir sind „zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe” berufen. Der Mensch ist der Erbe unwandelbarer Harmonie und Unsterblichkeit. Für ihn gibt es keine materielle Geburt, kein materielles Wachstum und keinen Tod und daher keinen Makel sogenannter Vererbung hinsichtlich des Fleisches. Indem der Schüler der Christlichen Wissenschaft an diesem wirklichen Menschen der Schöpfung Gottes festhält und unbeständige und unhaltbare weltliche Theorien zurückweist, vereint er sich mit Gott, dem Guten. Dadurch widerlegt er Furcht, sündige Versuchungen und jede Einflüsterung von Mißklang oder begrenzter Fähigkeit. Er weiß, daß ihn diese seine von dem „Eltern-Gemüt” stammende Gerechtigkeit von allen ungerechten materiellen Urteilen und ihren Folgen befreit, wenn er gerecht denkt und lebt. Er kann nicht ihr Opfer sein, wenn er weiß, daß Gott, der Geist, der einzige Gesetzgeber ist.

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