Im 5. Kapitel des 2. Buchs von den Königen finden wir eine bedeutsame Geschichte, die ein herrliches Beispiel dafür liefert, wie es Kindern und jungen Leuten in der Tat vergönnt ist, das Wirken des göttlich Guten zum Ausdruck zu bringen. Es ist die Geschichte der Befreiung Naemans vom Aussatz, in der eine gefangen genommene israelitische Magd eine wahrhaft herrliche Rolle spielt.
Hier war ein Kind, das durch die Feinde seines Volks seinem Heim und seinen Lieben entrissen worden war und im Haushalt des Mannes dienen mußte, den es nach menschlichem Ermessen für seine Trennung von der Heimat hätte hauptsächlich verantwortlich halten können. Naeman war bekanntlich der Feldhauptmann des syrischen Heeres, und das Kind war im Dienste seines Weibes. Doch diese gottesfürchtige kleine Magd hegte offenbar keinen Groll gegen ihn. Trotz ihrer Lage und Umgebung diente sie ungehindert dem wahren Gott, dem göttlichen Prinzip. Wir können annehmen, daß sie keinen Einflüsterungen des Selbstbedauerns, des Grolls oder der Rache Gehör schenkte, sondern in vertrauensvollem Gehorsam gegen Gott, das göttliche Gemüt, Gedanken geistiger Freiheit, des Wohlwollens und der Versöhnlichkeit widerspiegelte.
Wir lesen zu Beginn der Geschichte, daß Naemann „hoch gehalten” war. Wahrscheinlich ehrte diese kleine Magd den edlen Menschen und gütigen Herrn, für den sie nur tiefste Besorgnis empfinden konnte. Daher ihr aufrichtiges Gebet: „Ach, daß mein Herr wäre bei dem Propheten zu Samaria! der würde ihn von seinem Aussatz losmachen”.
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