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Abrüstung

[Besonders für junge Leute geschrieben]

Aus der September 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Student konnte trotz vieler Stunden ausdauernden Fleißes auf der Universität sein gutes Zeugnis erhalten. Fast immer war er unter den Letzten seiner Klasse. Durch genaues Prüfen seines Denkens wurde ihm klar, daß seine Schwierigkeiten davon herrührten, daß er Wettstreit für notwendig hielt und sich vor Wettbewerb fürchtete. Er mußte die Vorstellung überwinden, daß einige Lehrer sich seinem Vorwärtskommen widersetzten. Als er verstand, daß sowohl er und alle seine Lehrer als auch seine Mitschüler in ihrem wirklichen Wesen der Ausdruck des einen Gemüts, der göttlichen Liebe, sind, begann für ihn ein viel erfreulicheres Leben. Er sah ein, daß er nicht gegen Bosheit oder Mangel an Wohlwollen bei seinen Lehrern zu kämpfen brauchte, sondern beim Erwerben des allen liebevoll mitgeteilten Wissens mit ihnen zusammenarbeiten mußte.

Die Anbetung materieller Gewalt und die Furcht davor, worunter dieser Student beträchtlich litt, sind immer der Grund des Rüstens gewesen und sind es noch. Der Glaube an die Notwendigkeit bewaffneten Schutzes ist die Folge der Theorie von der Notwendigkeit des Wettbewerbs zwischen Menschen und Völkern. Im Zusammenhang damit stehen Wettstreit, Furcht vor Verlust materiellen Besitzes und vor Mangel, falls nicht genug für alle vorhanden sein sollte.

Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß Mangel unmöglich und Wettstreit nicht notwendig ist, da sie unwirklich sind. Wenn wir uns mit dieser Wissenschaft befassen, lernen wir verstehen, daß wir einen unerschöpflichen Vorrat, Überfluß an geistigem Reichtum und Intelligenz haben, deren Quelle nie versiegt, weil sie das unendlich Gute, Gott, ist. Das Verständnis dieser wunderbaren Offenbarung unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy schließt die Notwendigkeit des Kampfes und somit des Wettbewerbs aus. Um diese Annahmen bei den Völkern zu vernichten, müssen wir beginnen, sie in unserem eigenen Bewußtsein und in unserem täglichen Leben zu vernichten.

Aus der Erfahrung des Schülers mußten Neid, Eifersucht und Tadelsucht verschwinden. Es wurde ihm klar, daß er unter dem Vorurteil litt, daß die meisten seiner Mitschüler zu Unrecht hervorragende Plätze einnahmen. Als er verstand, daß er nicht denken durfte, daß es nur eine beschränkte Anzahl Plätze in der Klasse gebe, sondern wissen konnte, daß ein Reichtum an Wissen allen aus einer offenen Quelle zufloß, erlangte er bald das so sehr ersehnte gute Zeugnis. Liebevolle Rücksicht auf alle unsere Gefährten, sei es in der Schule, in einem Büro, im Geschäft, erschließt unerwartete Möglichkeiten.

Das schnelle Aufrücken des Schülers unter die Ersten der Klasse war die Folge seines Verständnisses der Christlichen Wissenschaft und seines ernsten Strebens, sein Verständnis bei seiner täglichen Arbeit anzuwenden. Er sah, daß er die gelernten Vorschriften leben mußte. Das Freisein vom Glauben an Kampf bringt reiche Freude und die Fähigkeit, Tüchtiges zu leisten.

„Gehen wir also zu Werke”— sofort! Lasset uns, wachsam unserer Pflicht als Christliche Wissenschafter eingedenk, jede Spur dieser irrigen Annahmen, die unser Wirken nur hindern können, aufdecken und alle Kampfund Wettstreitgedanken in unserem Bewußtsein durch Liebe, Rücksicht, Hilfsbereitschaft und Dienstfertigkeit gegen andere ersetzen!

Kann das das Abrüsten fördern? könnte man etwas zweifelnd fragen. Ja, gewiß. Wir lernen dadurch mit der göttlichen Liebe zusammenarbeiten, und durch dieses Zusammenarbeiten mehren sich die Beweise der göttlichen Liebe im menschlichen Leben. So vergeht der Nebel des falschen Glaubens an die Notwendigkeit des Wettstreits, und das ist der beste Schutz. Mrs. Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 279): „Hätten alle Völker ein Gemüt, so würde Friede herrschen”.

Die Waffen, die wir brauchen, sind „der Panzer der Gerechtigkeit”, rechter, liebevoller Gedanken, das Licht der göttlichen Wissenschaft, wodurch wir die Nichtsheit des Irrtums sehen. Wir brauchen den Schild des Gehorsams des einzelnen gegen die Wahrheit, der das Band der Einheit der Menschen bildet. Wir müssen „gestiefelt” sein, „als fertig, zu treiben das Evangelium des Friedens”. Nicht Wettstreit sondern Zusammenarbeit muß der Wahlspruch auf unserer Fahne sein. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 571 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Bist du mit dem Panzer der Liebe angetan, so kann menschlicher Haß dich nicht erreichen. Der Zement einer höheren Menschlichkeit wird alle Interessen in der einen Göttlichkeit vereinen”.

Liebevolles Zusammenarbeiten der Völker vernichtet den Glauben an die Notwendigkeit des Kampfes und somit der Rüstungen. Liebevolles Denken im Alltagsleben führt zu vollständiger Abrüstung. Liebevolles Zusammenarbeiten aller Christlichen Wissenschafter bereitet liebevollem Zusammenarbeiten von Gruppen von Menschen und damit schließlich von allen Völkern der Erde den Weg.

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