In dem Bericht des Lukas über die Geburt Jesu finden wir die wohlbekannte Botschaft an die Menschheit: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!”
Immer wieder erklang der Menschheit die Jahrhunderte hindurch dieser erhabene Engelsgesang. Er wurde als Botschaft der Hoffnung, der Liebe und der Freude aufgenommen; aber erst unser Zeitalter erfaßt einigermaßen seine praktische Bedeutung. Die Lehre der Christlichen Wissenschaft, des geistig verstandenen Christentums, läßt uns den Weg zur Verwirklichung dieser frohen Botschaft im Menschenleben sehen.
Unsere Führerin Mrs. Eddy entdeckte die Wissenschaft des Christentums dadurch, daß sie die göttliche Offenbarung aufnahm. Durch andächtiges Forschen entdeckte sie, daß die göttliche Ursache, der Urgrund alles Seins und Geschehens, das Prinzip, Gott, ist. Daher konnte sie mit unfehlbarer Logik die in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” niedergelegten Schlüsse ziehen. Dieses Werk ist für die Menschheit wahrlich ein Führer und ein „Schlüssel” zur Heiligen Schrift geworden. Wie reich und bedeutungsvoll diese himmlische Engelsbotschaft ist, wenn wir sie im Lichte der Christlichen Wissenschaft betrachten!
Die oben erwähnte Engelsbotschaft besteht aus drei Teilen. Als Ganzes enthält diese dreifache Botschaft, wenn richtig verstanden und angewandt, den Schlüssel zu menschlichem Erfolg und Glück.
„Ehre sei Gott in der Höhe!” Was heißt Gott ehren? Es heißt nicht bloßes Anbeten oder Lobpreisen nur mit Worten, sondern beständig, gewohnheitsmäßig sich der göttlichen Allgegenwart und Allmacht bewußt sein. Es bedeutet das Überwinden von Furcht und Zweifel, von Menschenfurcht und Menschenvergötterung, das Ausschalten böser Gedanken und Gewohnheiten. Es bedeutet, daß wir uns das demütige Bekenntnis des Nazareners zu eigen machen: „Ich kann nichts von mir selber tun”. Wir geben Gott die Ehre, wenn wir wie Jesus bewußt für die göttliche Führung empfänglich sind, ihr gehorchen und das Gute im täglichen Leben zum Ausdruck bringen. Gott verherrlichen heißt Ihn lieben. Hiezu gibt uns Mrs. Eddy eine klare Anleitung unter der Randüberschrift „Praktische Religion” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 9): „Liebst du, Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte‘? Dieses Gebot schließt viel in sich, ja, das Aufgeben aller rein materiellen Empfindung, Neigung und Anbetung”.
„Und Friede auf Erden”. Tief eingewurzelt im menschlichen Bewußtsein ist das Verlangen nach Frieden, weil der Friede ein göttlich natürlicher Zustand ist. Mitten im Großstadtgetriebe, beim Aufeinanderprallen politischer Meinungen, in häuslichen, sozialen und nationalen Angelegenheiten,—überall, wo Meinungsverschiedenheit herrscht, wird der Ruf nach Frieden früher oder später vernommen und beachtet werden. Ein Teil einer Wörterbucherklärung des Begriffs „Friede” lautet: „Stille, öffentliche Ruhe, Ordnung, Sicherheit; Übereinstimmung und Eintracht zwischen Personen und Völkern; freundliche persönliche Beziehungen”.
In der heutigen Zeit sind viele Menschenfreunde, Männer und Frauen in führenden Stellungen, aufrichtig bemüht, ihre Vorstellung von Frieden in die Tat umzusetzen, um ihren Mitmenschen zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen. Ein dauernder Erfolg dieser Bemühungen ist aber nur dort verbürgt, wo Gott nicht nur mit Worten sondern auch mit der Tat geehrt wird.
Mit prophetischer Voraussicht schildert die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft auf Seite 96 in Wissenschaft und Gesundheit die Zustände, in denen sich die Welt heute zum großen Teil befindet. Die Menschheit wird sich des weltweiten Umschwungs, der vor einigen Jahrzehnten in Erscheinung zu treten begann, immer mehr bewußt. Das Erwachen aus einer weltlichen zu einer geistigen Auffassung des Seins mag nicht immer als Friedenszustand empfunden werden. Aber der Christliche Wissenschafter weiß, daß er in der Gegenwart Gottes und daher unter göttlichem Schutz lebt, daß seine Substanz in göttlichen Ideen, in der Kenntnis der geistigen Gesetze Gottes besteht. Es ist klar, daß materielle Machtgelüste geistigen Reichtum nicht antasten und daher den aufgeklärten Menschen des sichtbaren Ausdrucks dieser Ideen nicht berauben können.
Nachdem unsere Führerin Mrs. Eddy auf irrtümliche Zustände hingewiesen hatte, versäumte sie nie, auf deren trügerische Art aufmerksam zu machen. Nie verlor sie die göttlichen Tatsachen aus den Augen. Daher konnte sie der Welt einen hoch über der gewöhnlichen Auslegung des Wortes stehenden Friedensbegriff übermitteln. In der Erkenntnis des allgegenwärtigen Guten und in liebevollem Dienst für die Menschheit können auch wir uns zu ihrer erhabenen Vision erheben.
„Und den Menschen ein Wohlgefallen!” Ist durch Vertrauen auf Gott, den geistigen Urgrund alles Seins, wahrer Friede im menschlichen Bewußtsein hergestellt, so übt ein solches Bewußtsein einen wohltuenden Einfluß auf seine Umgebung aus. Es spiegelt geistiges Licht wider, das in der Finsternis der Weltlichkeit den Weg weist und das kalte Gebiet menschlicher Selbstsucht erwärmt. Der hingebungsvolle Christliche Wissenschafter bekennt sich zu einem Christentum der Tat, das er auf allen Gebieten des täglichen Lebens zum Ausdruck bringen kann. Auf jedem Platze und wo er auch stehen mag, kann er sein höchstes Verständnis von Gott, dem Guten, bekunden. Je mehr Menschen jeden Tag bestrebt sind, Gott allein die Ehre zu geben, Ihn zum Ausdruck zu bringen, desto früher wird der Völkerfriede dauernd werden.
Auf Seite 226 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Gott hat ein höheres Programm für die Menschenrechte entworfen, und zwar hat Er es auf göttlichere Ansprüche gegründet. Diese Ansprüche werden nicht durch Gesetzbücher oder Glaubensbekenntnisse erhoben, sondern durch die Demonstration des Wortes:, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen‘”.
