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Befreiung durch die Liebe

Aus der September 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte von dem Erlebnis des Paulus und des Silas in Philippi, wo sie durch ihr Heilen und Predigen Leute zum Christentum bekehrten, hat schon viele Bibelforscher ermutigt und angespornt. Zu jenen Geheilten gehörte eine Magd, „die einen Wahrsagergeist hatte und ihren Herren viel Gewinst zutrug mit Wahrsagen”. Paulus rügte und vernichtete durch sein Verständnis der Allmacht des göttlichen Gemüts jene Erscheinungsform menschlicher Annahme, und die Magd wurde befreit. Ihre Ausbeuter waren darüber so erbittert, daß sie veranlaßten, daß Paulus und Silas ins Gefängnis geworfen wurden. Aber selbst dort waren diese ehrwürdigen Christen unerschrocken und unverzagt. Es ist berichtet, daß sie um die Mitternacht beteten und Gott lobten. „Schnell aber ward ein großes Erdbeben. ... Und von Stund an wurden alle Türen aufgetan und aller Bande los”.

Paulus und Silas handelten also christlich und wissenschaftlich. Sie waren wahre christliche Metaphysiker, die sich nicht mit Menschen oder mit Materie sondern mit Gedanken abgaben. Ihr geistiges und wissenschaftliches Verständnis bewahrte sie davor, daß sie ihren Verfolgern grollten; denn sie erkannten, daß Gedanken des sterblichen Gemüts wie Haß, Selbstsucht, Habsucht, menschlicher Wille und Furcht die Ursache ihrer ungerechten Gefangensetzung waren. Obgleich diese Irrtümer bei ihren Verfolgern Anklang gefunden und sie als Werkzeug gebraucht hatten, müssen Paulus und Silas das Böse als gänzlich vom Menschen getrennte falsche Annahme erkannt haben, was sie befähigte, es erfolgreich zu handhaben.

Da Haß, Selbstsucht und dergleichen an ihrer Einkerkerung schuld waren, konnte ihre Befreiung offenbar nur durch die entgegengesetzten geistigen Ideen kommen. Daher beteten sie, traten in Gemeinschaft mit Gott, der Quelle aller wahren Ideen, und lobten den Geber alles Guten. Die Folge davon, ihre Befreiung, bewies, daß böse Gedanken kein Prinzip haben und sich nur auf menschliche Annahmen stützen, während die geistigen Ideen Versöhnlichkeit, Barmherzigkeit, Friede und Vertrauen auf das Gute als Ausdruck Gottes, des göttlichen Prinzips, immer von der Allmacht erhalten und in Kraft gesetzt werden. Dadurch, daß Paulus und Silas die göttliche Liebe widerspiegelten oder die Eigenschaften der Liebe zum Ausdruck brachten, kamen sie mit dem Freiheitsgesetz der Liebe, das immer zugunsten aller Menschen wirkt, in Übereinstimmung.

Gottes Offenbarung Seiner selbst und Seines Gesetzes, der Christlichen Wissenschaft, durch Mary Baker Eddy hat das befreiende Gesetz und die befreiende Kraft der göttlichen Liebe uns und künftigen Geschlechtern zugänglich gemacht, so daß das Denken der Menschen heute die Bande der Sünde, des Leids, der Krankheit, der Furcht und des Mangels abstreift. Viele Christliche Wissenschafter haben die freudige Erfahrung gemacht, daß sie von der Knechtschaft einer Krankheit oder einer andern Unannehmlichkeit befreit worden sind, als sie sich sogar in der scheinbar dunkelsten Stunde vom persönlichen Sinnenzeugnis durch Gebet und Lobpreisung Gott zuwandten. Selbst wenn ihr Problem durch Ungerechtigkeit und Haß entstanden war, erwies sich dieses befreiende Gesetz der Liebe, das die Bande des Paulus und des Silas löste, unwiderstehlich wirksam. Trefflich hat Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 277) erklärt: „Die Liebe ist in Zeiten des Hasses besonders nahe und nie so nahe, wie wenn man in völliger Gesetzlosigkeit gerecht sein und Böses mit Gutem vergelten kann”.

Wie kann man aber versöhnlich und freundlich gegen jemand sein, dessen Haltung und Handlungen Ungerechtigkeit und Bosheit verraten? Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß nichts an einem Menschen wahr ist, was nicht die Wahrheit und die Liebe ausdrückt,— was nicht Gott und Seine Güte widerspiegelt. Daher sind Furcht, Ungerechtigkeit, Selbstsucht — aller Mißklang und alles Böse — als Irrtümer zu bezeichnen und zu behandeln und dürfen nicht als persönlich angesehen werden, selbst wenn manche sie annehmen und zum Ausdruck bringen. Auf diese Art können sie zurechtgewiesen, umgekehrt und durch wahre Ideen wie Barmherzigkeit, Versöhnlichkeit und Dankbarkeit ersetzt werden. Dieses christlich-wissenschaftliche Verfahren befähigt uns zu lieben, den Sinn von Feindschaft zu verlieren und dadurch den befreienden Einfluß der Liebe zu beweisen. Da Gerechtigkeit eine Eigenschaft Gottes ist und vom göttlichen Prinzip nicht getrennt werden kann, beweisen wir die tatsächliche Gegenwart Gottes, wenn wir uns dieser und anderer Eigenschaften der göttlichen Liebe bewußt sind und sie widerspiegeln.

Gottes Gesetz der Freiheit und der Harmonie wirkt auch für die von Krankheit Geknechteten und steht ihnen zur Verfügung, wie Christus Jesus erklärte und bewies. In dem Kapitel mit der Überschrift „Betätigung der Christlichen Wissenschaft” in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” enthüllt Mrs. Eddy Furcht als eine der Hauptursachen von Krankheit. Sicher kann es kein wirksameres Gegenmittel für Furcht geben als die Liebe und ihre Widerspiegelung; denn Johannes erklärt: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus”. Es ist klar, daß alle Furcht die Folge des Glaubens ist, daß das Böse Macht habe. Dies deckt das Trügerische der Furcht auf; denn die Christliche Wissenschaft beweist, daß die von Christus Jesus verkündigte und angewandte Allmacht Gottes, des Guten, ein stets wirksames und unwiderstehliches Gesetz des Lebens und der Freiheit, der Harmonie und der Gesundheit ist und allen, die bereit sind, materielle Annahmen aufzugehen und durch Eigenschaften der göttlichen Liebe zu ersetzen, zur Verfügung steht.

Mag die Aussicht die Art der Knechtschaft, der man vielleicht scheinbar unterworfen ist, auch noch so finster sein, wenn man nur Gott beharrlich im Denken, Reden und Handeln preist, wird es sich erweisen, daß „Liebe der Befreier ist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 225).

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