In dem Drama Hiob wendet sich einer der Auftretenden nachdrücklich gegen die Plattheiten der älteren Männer. Elihu bekennt, erwartet zu haben, daß Bildad, Eliphas und Zophar mit den Jahren weise geworden wären. In seiner Enttäuschung erklärt er für sich bestimmt, daß es im Menschen „der Geist ist”, dem der Allmächtige Verständnis einflößt. Ebenso muß die Unvernunft der Theologen und Philosophen, die versuchten, Gut und Böse in der Lehre miteinander zu verbinden und gleichzeitig Himmel und Hölle als gleichwertige Wirklichkeiten aufrecht zu erhalten, Mrs. Eddy zu denken gegeben haben. Wir wissen, daß sie an ihre Aufgabe, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” zu schreiben, erst herantrat, als sie sich durch viele Heilungen von der Wahrheit ihrer Offenbarung überzeugt hatte. Daher erklärte sie mit Machtbefugnis (Wissenschaft und Gesundheit, S. 403): „Du bist Herr der Situation, wenn du verstehst, daß das sterbliche Dasein ein Zustand der Selbsttäuschung ist und nicht die Wahrheit des Seins”.
Die Erklärung im 1. Briefe des Johannes, daß die ganze Welt „im Argen liegt”, steht, wenn richtig verstanden, mit vorstehender Erklärung im Einklang. Weltlicher Glaube ist ein mesmerischer Zustand, in dem sich Trugvorstellungen behaupten und Wertloses für wert gehalten wird.
Das mit „Arges” wiedergegebene Wort weist auf etwas Drückendes, Betrübendes, Knechtendes, Quälendes hin. Äußerlich kann es einen kranken Leib, verdorbene Speise, eine gefährliche Gegend, einen schlimmen Fall, sowie unheilvollen Rat, widrige Winde, eine ungünstige Zeit bezeichnen. In sittlicher Hinsicht bezeichnet es, daß Schlechtes nutzlos, d.h. zu nichts nütze, also das Gegenteil von Brauchbarem, Nützlichem ist. Unter seinem Einfluß stehen bedeutet also geknechtet sein, am Genuß des Guten, Erfreulichen, Schönen, Nützlichen gehindert sein.
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