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Lächeln aus geistiger Freude

Aus der März 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Frau saß verzagt und unglücklich allein in einem Straßenbahnwagen. Ihr Ausblick schien in jeder Hinsicht finster. Ihr Mann war im Krankenhause, sie selber sollte nach ärztlicher Aussage in fünf Tagen operiert und ihre fünf kleinen Kinder sollten bei Fremden untergebracht werden. Über diese trübe Zukunft nachdenkend, blickte sie auf und sah eine Frau lächeln. Was mag sie wohl haben, dachte sie, daß sie so lächeln kann? Sie sah die Frau aus dem Straßenbahnwagen steigen und sah ihr nach, wohin sie ging. Sie geht, wie alle diese Leute, in den christlich-wissenschaftlichen Vortrag, sagte sie sich. Wenn die Christliche Wissenschaft sie so froh macht, möchte ich auch Christliche Wissenschafterin werden. Am nächsten Tage ging sie zu einer christlich-wissenschaftlichen Ausüberin, und nach einigen Tagen war sie vollkommen frei, und als die Ärzte sie untersuchten, wurde sie gesund gesprochen. Bald verließ ihr Mann das Krankenhaus, und ihre fünf Kinder wurden in eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule aufgenommen.

Drei Jahre später traf sie die Frau, die gelächelt hatte. Sie bat sie, sie begleiten zu dürfen, und erzählte ihr nun dankbar ihr freudiges Erlebnis. Was war die heilende Botschaft in dem Lächeln der Christlichen Wissenschafterin die einem hungernden, verzagten Herzen Ermutigung gebracht hatte? Es war der Strahlenglanz der Dankbarkeit, das Verständnis der allumfassenden Liebe, die Erkenntnis der Nähe und Güte Gottes, Seiner Bereitschaft zu heilen und zu erretten.

Es scheint viele irrige Zustände zu geben, die das Lächeln von unseren Lippen und Herzen vertreiben: menschliches Leiden, die Trugvorstellung von Freude in der Sünde, gedankenloses Reden und Handeln, Trennung von unseren Lieben — kurz, der Glaube an eine von Gott getrennte Macht. Was für eine Ermutigung zu wissen, daß diese Zustände nicht wahr sind, weil Gott sie nicht geschaffen hat! Beraubt uns die Härte, die Grausamkeit, die Gleichgültigkeit oder die Ungerechtigkeit des sterblichen Gemüts des Lichts und der Freude, die unser rechtmäßiges Erbteil sind? Lasset uns nach oben blicken! Gott schuf Seine Kinder vollkommen und befähigte sie, nur Güte, Liebe, Sanftmut und Freundlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Es ist daher unser Vorrecht, irrige Einflüsterungen durch unerschütterliches Anerkennen der Macht Gottes zurückzuweisen. Unter uns, über uns und rings um uns her ist das Gesetz der allumfassenden Liebe, dessen Wirken alle Menschen segnet, reichlich versorgt, beschützt und führt.

Heißt unser Problem Mangel? Gottes Kindern mangelt es an nichts Gutem. Die Erkenntnis der stets gegenwärtigen Substanz der Liebe — Güte, Heiligkeit, Gesundheit — erfüllt das Denken mit glühender Dankbarkeit, die alle, die ihre Ausstrahlung fühlen, bereichert. Jesaja lädt uns zu Gottes reichem Fest — wahrer Substanz — mit folgenden Worten ein: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser! und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esset; kommt her und kauft ohne Geld und umsonst beides, Wein und Milch!”

Geistige Freude kann, so ernst auch das Problem, so schwer die Last zu sein oder so langsam die Heilung zu verlaufen scheint, die Zeiten aufrichtigen Denkens, ernsten Überlegens immer erleuchten. Es gibt Zeiten, wo wir „nüchtern und wachsam” sein müssen. In diesen Zeiten tiefen Nachdenkens über die Dinge Gottes wie auch in Zeiten freudigen, erhebenden Denkens sollte man für empfangene Segnungen dankbar sein. Dann wird Freude, „der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft”, im Herzen sein.

Dankbarkeit, Liebe, Freude! Je mehr wir über unser Einssein mit Gott nachdenken, desto mehr leuchten diese Eigenschaften in unserem Bewußtsein und in unseren Handlungen. Gedanken, die Schönheit und Heiligkeit ausdrücken, bekunden sich in freudigen, nützlichen und frohen Erlebnissen. Auf Seite 8 in „Unity of Good” schreibt Mrs. Eddy: „Alles Schöne und Gute im Bewußtsein jedes Menschen ist dauernd. Alles andere ist trügerisch und vergänglich”.

Wenn wir uns umsehen, finden wir überall Schönheit. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 175) spricht Mrs. Eddy von der Rose als „dem Lächeln Gottes”. Der Sonnenschein spendet Wärme und Licht. Die Blumen in ihrer Schönheit senden zur Freude aller unparteiisch Liebe aus. Das Lächeln kleiner Kinder läßt uns den Himmel ahnen. Wie wir alle diese Schönheiten auf uns wirken lassen, singen wir im Herzen und blicken freudig in die Welt.

Die widergespiegelte Freude des Ausübers bringt dem Müden Zuversicht, Stärke und Aufmunterung. Das Lächeln der Hausfrau bringt denen, die nach des Tages Mühe eine Zuflucht suchen, Freude und Frieden. Der frohe Blick eines Freundes flößt Vertrauen und Mut ein und kann Treue und Aufrichtigkeit stärken helfen. Der freundliche Blick hilft oft die Sorgenlast vom stark beschäftigten Buchhalter, von der müden Verkäuferin, vom weinenden Kind, vom bedrückten Fremden heben.

Die Fenster der Straßenbahnwagen in einer großen Stadt hatten die treffende Aufschrift: „Ein freundlicher Blick spricht alle Sprachen”. Die Anmut eines aufrichtigen Lächelns wischt Rassenvorurteil und engherzige Selbstsucht aus und findet statt dessen eine allgemein verständliche Sprache, eine Brüderschaft.

Da die Welt nach der widergespiegelten Liebe hungert, die heilen, trösten und ermutigen kann, haben wir eine besondere Pflicht zu erfüllen. Beginnen wir jeden Tag mit frohen Gedanken und nehmen wir sie überall mit, wohin wir gehen! „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein”.

Unbegrenzte Dankbarkeit gegen unsere geliebte Führerin findet „das Lächeln Gottes” in ihren Schriften. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 516) lesen wir: „Liebe, duftend von Selbstlosigkeit, badet alles in Schönheit und Licht. Das Gras zu unsern Füßen ruft schweigend aus: Die Sanftmütigen ‚werden das Erdreich besitzen’. Der bescheidene Arbutus sendet seinen süßen Duft gen Himmel. Der mächtige Fels gewährt Schatten und Schutz. Das Sonnenlicht schimmert von der Kuppel des Domes, leuchtet in die Gefängniszelle, gleitet in das Krankenzimmer, läßt die Blume erglänzen, verschönt die Landschaft und segnet die Erde”.

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