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„Beharrende Kraft, Stillesein und Stärke”

Aus der November 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den Lehren der Christlichen Wissenschaft ist die Wichtigkeit oder der Wert geistiger Kraft überall betont. So schreibt Mrs. Eddy auf Seite 454 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Die Überlegenheit der geistigen Macht über die sinnliche ist der Mittelpunkt der Christlichen Wissenschaft”. Verhältnismäßig wenige wissen, ehe sie Schüler der Christlichen Wissenschaft werden, daß ihnen stets geistige Kraft zur Verfügung steht, weil ihnen die materielle Kraft so wirklich zu sein scheint. Aber was für eine Änderung in ihrem Denken stattfindet, wenn sie das Vorhandensein und die Verfügbarkeit dessen, was ihnen vorher so gut wie unbekannt war, erkennen!

Wie betrachtet nun die Christliche Wissenschaft geistige Kraft? Wie urteilt sie über diesen wichtigen Gegenstand, um den Schüler zu überzeugen, daß es eine geistige Kraft gibt, die der sinnlichen überlegen ist? Alles solches Folgern beginnt mit der Wahrheit über Gott, mit der Erklärung, daß Er der unendliche Geist ist. Da Gott, der Geist, unendlich ist, gibt es in Wirklichkeit keine Kraft außer der des Geistes. Es kann kein anderer folgerichtiger Schluß gezogen werden. Und was folgt aus der Tatsache, daß nur der Geist und geistige Kraft wirklich sind? Daß es keine wirkliche materielle Kraft gibt?

Die Erklärung der Christlichen Wissenschaft, daß nur der Geist und geistige Kraft wirklich sind, ist für die Menschheit von solch großer Wichtigkeit, daß man wohl eingehender darüber nachdenken sollte. Die Christliche Wissenschaft macht klar, daß die meisten Menschen gegenwärtig von dem nichts wissen, was sie am meisten segnen würde, wenn sie es verstünden — geistige Kraft. Denn was tut der Glaube an die Wirklichkeit der Materie und materieller Kraft? Er fesselt nur die Menschen an den Irrtum — an Sünde und Krankheit, die zur Annahme des Todes führen. Sobald die Menschen die Wahrheit der Allheit des Geistes und der Nichtsheit der Materie erfassen, sobald sie die Tatsache anerkennen, daß nicht materielle Kraft, sondern geistige Kraft wirklich ist, erheben sie sich über die begrenzenden Annahmen des materiellen Sinnes mit ihren irrigen Folgen.

Daß nur geistige Kraft wirklich ist, anerkennen alle, die die Allheit des Geistes zugeben, ohne weiteres. Aber wie verhält es sich mit der Beziehung des Menschen zum Geist und zur geistigen Kraft? In der Christlichen Wissenschaft wird diese Beziehung folgendermaßen angesehen. Der Mensch ist das Ebenbild Gottes; daher spiegelt der Mensch Gott wider, d. h. er drückt die Eigenschaften oder Merkmale des Geistes einschließlich geistiger Kraft aus. Daß dies wahr ist, können alle, die es verstehen, beweisen. Gesetzt den Fall, es sei jemand krank. Der Kranke glaubt, daß die Materie wirklich sei, und daß eine materielle Kraft — das sogenannte materielle Gesetz — die Ursache sei, daß er krank ist. Er sollte sich die Allheit des Geistes und die Tatsache vergegenwärtigen, daß nur die göttliche Kraft wirklich ist, und sein Glaube an materielle Kraft gibt seinem Verständnis Raum, und die Folge ist, daß die Krankheit verschwindet. Er hat die Macht geistigen Verständnisses über irrige materielle Annahme bewiesen.

Wenn der Christliche Wissenschafter diese Dinge versteht, wenn er gewiß weiß, daß geistige Kraft wirklich und materielle Kraft unwirklich ist, und sein Verständnis einigermaßen bewiesen hat, findet er, daß er immer ruhiger, immer völliger von „beharrender Kraft, Stillesein und Stärke” erfüllt ist. Diese Einstellung des Denkens, die unmittelbare Folge geistigen Verständnisses, erweist sich ihm als äußerst wertvolle Hilfe, der Menschheit geistig zu helfen. Unsere Führerin schreibt darüber in „Rückblick und Einblick” (S. 93): „Das beste geistige Urbild der Christusart, das menschliche Denken zu heben und die göttliche Wahrheit zu übermitteln, ist beharrende Kraft, Stillesein und Stärke; und wenn wir uns dieses geistige Urbild zu eigen gemacht haben, wird es zum Vorbild für das menschliche Handeln”.

Die Hilfsquellen des Geistes sind unendlich; die Kraft des Geistes ist unbegrenzt; und dieses ganze unermeßliche geistige Gebiet ist uns durch geistiges Verständnis erschlossen und zugänglich. Welch ein Ausblick auf freudige, geistige Nützlichkeit sich vor dem Denken des Schülers auftut, wenn er dies sieht! Auf Seite 88 in „Rückblick und Einblick” lesen wir: „Das Gemüt beweist, daß es allgegenwärtig und allmächtig ist; aber das Gemüt dreht sich um eine geistige Achse. Seine Macht entfaltet sich und seine Gegenwart wird fühlbar in ewiger Stille und unverrückbarer Liebe”. Welch herrlicher Gedanke, daß das Gemüt unaufhörlich „in ewiger Stille und unverrückbarer Liebe” wirkt! Und der Mensch spiegelt dieses Gemüt vollkommen wider.

Wenn wir daran denken, daß das Gemüt, der Geist, allgegenwärtig und immer „in ewiger Stille” bei uns ist, sind wir dann nicht schmerzlich berührt von der Nutzlosigkeit der geräuschvollen, oft aufgeregten Art der Menschheit? Ergeht in den Worten des Psalmisten nicht der göttliche Ruf an uns: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin”; erkennet Ihn durch Widerspiegelung Seiner Stille im eigenen Bewußtsein. Das ist das christliche Verfahren, wodurch geistige Kraft bewiesen wird. Es ist das beim christlich-wissenschaftlichen Heilen, ja beim Lösen aller menschlichen Schwierigkeiten angewandte Verfahren. Es sollte daher gepflegt werden; und es kann gepflegt werden durch die geistig ideale Lehre der Christlichen Wissenschaft.

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