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Die rechte Ansicht vom Geldwesen

Aus der November 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Zusammenhang mit den Angelegenheiten von Einzelpersonen, Organisationen, Gemeinden und Völkern hört man heutzutage viel über das Geldwesen. Umfangreiche und mannigfaltige Abhandlungen und Besprechungen darüber bringen so viele auseinandergehende Meinungen ans Licht, daß der Christliche Wissenschafter erkennt, daß er wachsam sein muß, um in dieser wichtigen Sache richtige Entschlüsse zu fassen. Wenn er sich in die Bibel und die Werke unserer geliebten Führerin vertieft, findet er in dieser wie in allen anderen Fragen dieselbe unfehlbare Führung. Jeder Schüler tut gut daran, diesen Gegenstand vom rein mentalen Standpunkte aus zu zergliedern, wie unser Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy es lehrt. Für diesen Zweck erweisen sich die Konkordanzen zu den Schriften unserer Führerin als unschätzbare Hilfe.

Man kommt oft in Versuchung, sein Denken über das Geldwesen auf seine eigenen persönlichen Angelegenheiten zu beschränken, und man glaubt, daß die Ausgaben der Völker oder der Gemeinden einen nichts angehen. Es liegt jedoch auf der Hand, daß die Verwaltung weltumfassender Organisationen das gesamte Denken der Einzelpersonen darstellt, aus denen sie bestehen. Da aber der Christliche Wissenschafter weiß, daß jeder einzelne seine Seligkeit selber ausarbeiten muß, lernt er zwischen göttlicher Führung, die die Menschen zu selbstloser Liebe zur Menschheit begeistert, und jenen Einflüssen, die der Habgier, dem Machtgelüste oder der Ruhmsucht dienen, unterscheiden. Und dankbar anerkennt er, daß heute viele Zeichen des Fortschritts in der rechten Richtung in der Welt zu sehen sind.

„Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir”, war die einfache Antwort, die Petrus dem Mann gab, der ihn am Tempel um ein Almosen bat; und durch sein klares Verständnis dessen, was der Mensch wirklich ist, und was er wirklicht braucht, gab er dem Bittenden, was sich nicht mit Geld bemessen läßt: Wiederherstellung zum normalen Menschen.

Der zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffene Mensch hat Herrschaft über die ganze Erde und ist der Ausdruck der ewigen Güte Gottes; er ist nicht ein Eindruck von Adamsannahmen. In „Miscellaneous Writings” (S. 307) schreibt Mrs. Eddy: „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese wiederum geben dir, was du täglich brauchst”. Was also vor allem not tut, sind mehr geistige Ideen; und durch Vergeistigung seines Denkens und seines täglichen Lebens kann jeder einzelne seinen Teil zur Tilgung der Schulden der Völker und zur Befriedigung der Bedürfnisse der Welt beitragen. Das ist keine unbestimmte, schwärmerische Theorie; denn durch tägliches Ergründen und unablässiges Anwenden der Christlichen Wissenschaft haben zahllose Menschen bewiesen, daß der dadurch erlangte klarere geistige Blick sie befähigte, ganz genau zu sehen, wie sie ihren Mitmenschen nützlicher sein können; und die Dankbarkeit für solchen Dienst hat ihnen in unerwarteter Weise reiche Versorgung gebracht.

Geld kann als Sinnbild der Anerkennung für empfangene Dienstleistungen oder Waren angesehen werden. Es ist ein Tauschmittel, womit die Menschen Werte messen können. Wissen, daß wirkliche Versorgung nach der Lehre der Christlichen Wissenschaft Versorgung mit geistigen Ideen ist, beseitigt die Furcht vor Mangel; denn eine solche Versorgung ist anerkanntermaßen unerschöpflich. Je mehr man daraus schöpft, desto besser erkennt man ihre Nützlichkeit; und sie kann nicht verloren gehen. Der Sammelort oder die Quelle geistiger Ideen versiegt durch eine Geschäftsstockung nicht. Der Wert dieser Ideen ändert sich nie. Übermäßige Versorgung oder Mangel sind nicht zu befürchten, weil diese Jedeen auf dem unveränderlichen Prinzip — dem allumfassenden Guten — beruhen. Und wenn wir aus dieser jedermann stets zugänglichen Versorgungsquelle reichlich schöpfen, finden wir Freude, und unsere frohe Tätigkeit wird mit Reichtum an allem menschlich Nötigen, Geld inbegriffen, belohnt.

Eines der Wörter, von denen unser [englischer] Ausdruck finance [für Geldwesen] abgeleitet ist, ist „sich einigen”. Beim Erwägen aller Geldfragen tut der Christliche Wissenschafter gut daran, sich in seinem eigenen Denken auf der Grundlage geistiger Ideen sofort zu „einigen”. Er läßt sich, wenn er von riesigen Summen für gewisse Ausgaben hört, nicht beirren, sondern zergliedert die Lage vom Standpunkte des allgemeinen Wohls aus und erwägt nach seinem rechten Urteil, ob eine solche Ausgabe liebevoll, selbstlos und recht ist. Trifft dies zu, so kann er wissen, daß Geldmangel ein solches Unternehmen nicht stören kann, weil es durch das Gesetz des göttlichen Gemüts regiert wird. Und wenn sie nicht recht ist, kann er wissen, daß Gott durch den Propheten verkündigen ließ: „Ich werde zunichte, zunichte, zunichte machen, ... bis der kommt, dem das Recht zusteht” (engl. Bibel). Er kann wissen, daß ein Unternehmen im Verhältnis zu seiner Würdigkeit gedeiht und fortbesteht und sich im Verhältnis zu seiner Unwürdigkeit als nutzlos erweisen wird. Und wenn das Zunichtemachen auch etwas heftig oder verspätet erscheint, wird der Christliche Wissenschafter in seiner Überzeugung nicht schwanken, sondern sich unbeirrt und unaufhörlich bemühen, einen klareren Blick zu erlangen, um die Herbeiführung des endgültigen Sieges des Rechts zu beschleunigen. Er wird sich beständig bemühen, ein besserer Bürger, ein fröhlicherer Geber zu sein und den zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffenen Menschen vollkommener zum Ausdruck zu bringen.

Es ist schon gesagt worden, daß Furcht oder Sorge mentale Zurückweisung des Guten sei. Wer von der Lehre der Bibel, daß Gott die allmächtige Liebe ist, wahrhaft überzeugt ist, wird den gegenteiligen Einflüsterungen des Bösen, der Sorge und der Furcht keinen Raum geben. Johannes, der durch die Liebe inspirierte Jünger, sah „einen neuen Himmel und eine neue Erde, in welchem”, wie Petrus uns sagt, „Gerechtigkeit wohnt”, welchen Begriff Johannes hier auf Erden erlangte. Unser geliebter Meister Christus Jesus hatte ein so klares und praktisches Verständnis der Allheit Gottes, daß er ohne Schwierigkeit „dem Kaiser” geben konnte, „was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist”. Er hieß Petrus den Zinsgroschen aus dem Maul eines Fisches nehmen; er speiste die Fünftausend reichlich mit den vorhandenen Vorräten, und er weckte die Toten auf. Die Christen von heute behaupten, seinem Beispiel zu folgen; daher sollten sie nicht an Gottes unveränderlicher Macht, jedes Bedürfnis des heutigen Tages zu befriedigen, ja sogar alles menschliche Denken aus seinen mesmerischen Methoden aufzurütteln, zweifeln.

Die Kirchen Christi, Wissenschafter, die Geldprobleme haben, werden finden, daß sie gelöst werden, wenn die einzelnen Mitglieder das Allgemeinwohl im Auge haben und von dem, was sie haben, reichlicher geben. Wer Christus mehr als das menschliche Selbst liebt, wird immer genug zu geben haben. Er kann in den Mittwochabendversammlungen freigebig Zeugnisse ablegen; denn die Dankbarkeit eines echten Christlichen Wissenschafters ist unbegrenzt. Er kann seinen Mitarbeitern mehr Liebe und mehr freundliche Rücksicht erzeigen. Er kann dem Studium unserer köstlichen Bücher, einschließlich des Handbuchs Der Mutterkirche, mehr Zeit widmen. Unsere Führerin schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 148), daß die Bestimmungen des Handbuchs „der Notwendigkeit, der Logik der Ereignisse, entsprangen — der unmittelbaren Nachfrage, die befriedigt werden mußte, um die Würde und die Verteidigung unserer Sache aufrechtzuerhalten”. Es ist von allergrößter Wichtigkeit, daß jeder Christliche Wissenschafter mit diesen Bestimmungen vertraut ist! Wie können wir sonst erwarten, unsere Kirchenorganisationen in der rechten Weise aufrechtzuerhalten? In einem Briefe an eine Zweigkirche (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 360) ermahnt uns Mrs. Eddy: „Bleibt Der Mutterkirche treu und gehorsam, so wird euch Gott segnen und fördern”.

Eindrucksvolle Beweise hiefür sind die Tatsachen, daß der ursprüngliche Bau Der Mutterkirche, der Erweiterungsbau und in letzter Zeit das neue christlich-wissenschaftliche Verlagshaus in Zeiten allgemeiner wirtschaftlicher Not gebaut wurden. Wer durch die Christliche Wissenschaft schon gesegnet worden ist, kann nicht bezweifeln, daß die Ausbreitung dieser großen Bewegung, der ganzen Welt zu dienen, etwas Gutes ist; und die Christlichen Wissenschafter in der ganzen Welt betrachteten es als Vorrecht, sich an diesem großen Werk zu beteiligen. So wurden die Geldmittel für das Unternehmen dadurch aufgebracht, daß man Gott als die Versorgungsquelle ansah.

Die angebliche Wichtigkeit des Geldes oder sich geltend machender Geldmangel sollte uns nicht schrecken oder irgendwie bewegen. Laßt uns vielmehr fleißiger die geistige Idee suchen, die zur Lösung jedes Problems nötig ist! Jakobus schrieb: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”. Gott hat seine geliebten Kinder sicher mit allen guten Gaben und allen vollkommenen Gaben versorgt. Es ist göttlich recht, daß jedermann, jede Organisation, jede Gemeinde und jedes Volk einen Reichtum an den so reichlich vorhandenen guten und vollkommenen Gaben verwirklichen. Der rechte Beweis wird erst kommen, wenn das vor allem mit Liebe erfüllte Denken an der geistigen Idee des allumfassenden Guten festhält. Als Christliche Wissenschafter können wir die Herausforderung annehmen und gewissenhaft dazu beitragen, das Kommen des neuen Tages zu beschleunigen!

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