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Genüge und Fülle

Aus der November 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vollständigen Mangel an den Dingen, die für das menschliche Dasein nötig sind, haben wohl verhältnismäßig wenige. Tatsächliches Verhungern z. B. wäre etwas Außergewöhnliches, obgleich zweifellos schon viele der Annahme nach unmittelbar am Verhungern waren. Viele Sterbliche haben jedoch mehr oder weniger erfahren, was Armut und Mangel ist, und viele andere, die nicht tatsächlich ohne die Lebensnotwendigen — Nahrung, Kleidung, Wohnung usw.— sind, haben dennoch nicht den rechten Sinn von Versorgung. Sie scheinen sich in einem mehr oder weniger chronischen Zustande von Unzulänglichkeit und Ungenüge zu befinden. Schüler der Christlichen Wissenschaft beginnen zu erkennen, daß solche Zustände die Folge von Gedankenarmut, von unzulänglicher Erkenntnis der Allheit, der Allgegenwart und Zugänglichkeit des unendlich Guten sind.

Daraus folgt jedoch nicht, daß der Besitz einer Fülle materieller Dinge an sich ein Zeichen ist, daß der Besitzer geistiges Verständnis hat. Gerade das Gegenteil ist häufig der Fall. Und Jesus sagte: „Niemand lebt davon, daß er viele Güter hat”. Man kann gerade so gut zu viel wie zu wenig materielle Dinge haben. Ein Überfluß an Dingen bringt kein Glück. Der Prediger hob dies klar hervor, als er schrieb: „Das Auge sieht sich nimmer satt, und das Ohr hört sich nimmer satt”. Und er sagte auch, nachdem er gezeigt hatte, wie verfehlt der Glaube ist, daß menschliche Macht und materielle Besitztümer Befriedigung bringen können: „Siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind”.

Anderseits ist Armut an sich keine Tugend. Mangel ist kein Ausdruck von Gerechtigkeit. Begrenzung ist keine Bekundung von Intelligenz. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Es ist göttlich natürlich, daß man die Dinge haben sollte, die erforderlich sind, den rechten Sinn von Freiheit und Herrschaft auszudrücken. Es wäre nicht möglich, von dem zu viel zu haben, was tatsächlich und unbedingt gut ist — von den Ideen, die Gott ausdrücken. Aber es ist ganz gut möglich, von dem, was menschlich gut genannt wird, zu viel oder zu wenig zu haben. Das Wünschenswerte, das sich auch ganz gut verwirklichen läßt, ist also, eine hinreichende Versorgung am Nötigen zu haben. Diese kommt durch das Verständnis und den Beweis des unendlichen, unveränderlichen, immergegenwärtigen, immer verfügbaren wohltätigen Wesens des göttlichen Gemüts, des Vaters und der Mutter des Menschen, und der unfehlbaren, nie versiegenden Quelle der Versorgung des Menschen.

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