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Intelligenz

Aus der Oktober 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Ausdruck „Intelligenz”, nimmt man allgemein an, beziehe sich auf gewisse mentale Eigenschaften, die den, der sie besitzt, zu Leistungen befähigen, die ihm ohne sie nicht möglich wären. Diese unveräußerlichen Kräfte, glaubt man, können durch Erziehung weiter entwickelt und vergrößert werden; aber es wird behauptet, daß auch die vollendetste Ausbildung keine Fähigkeit hervorbringe, die einem nicht angeboren sei. Das ist die übliche Theorie mentaler Befähigung, und sie bietet dem Menschengeschlecht im großen ganzen wenig Hoffnung.

Was für ein Hohn, von Intelligenz so zu denken, wie man von der sogenannten Gehirnkraft denkt, und was für ein ungeheurer Unterschied zwischen einer solchen falschen Theorie und den erhabenen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft, die Freude und Kraft in Reichweite der ganzen Menschheit bringen!

Mrs. Eddy erklärt „Intelligenz” als „Substanz; durch sich selbst bestehendes und ewiges Gemüt; das, was niemals unbewußt noch begrenzt ist” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 588). Erst wenn wir „beten, daß das Gemüt in uns sei, das auch in Christus Jesus war” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 497), beginnen wir die Quelle wahrer Intelligenz und Fähigkeit zu erkennen.

Als Gott aus dem brennenden Busch Mose zurief und ihn zu Pharao gehen hieß, um die Kinder Israel aus Ägypten zu führen, begann er, Mose, sofort an seiner Fähigkeit, in einer solch entscheidenden Zeit die Führung zu übernehmen, zu zweifeln. Seine scheinbare menschliche Unfähigkeit schwebte seinem Denken sehr groß vor, und selbst seine schwere Zunge erschien ihm als Hindernis zur erfolgreichen Ausführung seiner Mission. Aber er erhielt jene göttliche Versicherung: „Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst”.

Die Bibel enthält viele wunderbare Beispiele dafür, was durch vollständiges Vertrauen auf Gottes Allgenugsamkeit vollbracht wurde, wenn die Menschen das Ich beiseite setzten und sich nur auf Gott verließen, wenn sie der Führung und der Hilfe bedurften. Jesus erklärte in aller Demut, daß er aus sich selber nichts tun könne, und er heilte Krankheit jeder Art und weckte die Toten auf.

Die göttliche Liebe ist immer gegenwärtig, uns zu führen und zu stützen; aber jedermann muß das unaufhörliche Wirken Gottes, des Guten, unbedingt verstehen und die Gaben, die allen göttlich verliehen sind, in vollem Maße anwenden. Es wäre doch sicher unvernünftig, durch die Arbeit eines andern auf Erlösung zu hoffen, während man keine Anstrengung macht, sich selber zu erlösen.

Mose gilt als der große Führer des Auszugs aus Ägypten, als derjenige, der seine Hand dramatisch über das Meer ausstreckte, so daß die Wasser sich teilten und die Kinder Israel trockenen Fußes hindurchgehen konnten. Aber wir übersehen leicht, wie mutig und unverdrossen er Pharao beständig um Freilassung der Israeliten bat. Wir mögen seine langmütige Geduld mit seinen Nachfolgern auf ihrer Wanderung vergessen, als sie sich nach ihrer Befreiung aus der Knechtschaft noch nach den Fleischtöpfen Ägyptens sehnten. Es wird oft übersehen, daß Mose, der der demütigste Mensch war, in schwierigen Lagen nicht nur „zu dem Herrn schrie”, sondern auch unverzüglich handelte, bereit war, die ihm anvertrauten Aufgaben furchtlos auszuführen. Und als er sein Volk wohlbehalten durch das Rote Meer geführt hatte, pries er allein den Gott ihrer Väter als „mächtig, heilig ... und wundertätig”. Dies zeigt, daß Mose sich selber wahrhaft in den Hintergrund stellte.

Es ist natürlich, an Mrs. Eddy als Führerin einer großen Weltbewegung zu denken, die durch ihre heilende Wohltätigkeit zahllosen Menschen Trost gebracht hat. Denken wir aber auch an die ersten Jahre nach ihrer Entdeckung, Jahre geduldigen, unablässigen Betens und beständigen Mühens, als noch so wenige versammelt waren mit Christus, der Wahrheit, mitten unter ihnen? Wer geneigt ist, Mißerfolg im Gutestun damit zu erklären, daß er etwas zuzuschreiben sei, worüber man keine Macht habe, sollte die Berichte über das Leben unserer Führerin, als Feinde sie verleumdeten und sogenannte Freunde sie verrieten, lesen und darüber nachdenken, dann wird er sicher verstehen, was durch unbedingtes Vertrauen auf Gott und unermüdlichen Fleiß vollbracht werden kann.

Im Alltagsleben und bei der gewöhnlichen Arbeit sind nicht alle Menschen wirklich planmäßig genug oder zuverlässig oder Tag für Tag absolut pünktlich. Sie wenden bei den zahllosen kleinen Einzelheiten, die sie wegen ihrer Geringfügigkeit einer ordentlichen Beachtung nicht wert halten, nicht genug Sorgfalt an. Ihre Angelegenheiten sind beständig in Unordnung, weshalb sie häufig Geschäftsverluste haben — kurz, sie handeln nicht geschäftsmäßig. Ist es unter solchen Umständen nicht unvernünftig, wenn sie klagen, daß ihr Beweis nicht erbracht werde? Das göttliche Prinzip kennt keine Nachlässigkeit. Was also offensichtlich vor allem zu tun ist, ist sein Haus in Ordnung zu bringen. Sind dann Charakterfehler vernichtet, so werden einer herrlichen Verwirklichung der Güte und der Fülle Gottes, die einen zur erfolgreichen Ausführung jedes Unternehmens befähigen, immer weniger Hindernisse im Wege stehen. „Das Lied der Christlichen Wissenschaft ist: ‚Arbeitet — arbeitet — arbeitet — wachet und betet‘” (Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1900, S. 2); und wenn jedermann diesem Posaunenruf folgt, jeden Gedanken an ein von Gott getrenntes Selbst aufgibt und das göttliche Gemüt, die eine große, allen zur Verfügung stehende und für jedes Bedürfnis genügende Intelligenz widerzuspiegeln trachtet, wird dies das Himmelreich auf Erden ganz gewiß enthüllen.

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