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Die rechte Norm der Tätigkeit

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der Mai 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Junge Christliche Wissenschafter und auch andere sehen sich heute vor zweierlei Normen, wie die Welt es nennt, gestellt. Die Welt sagt: „Tue die Dinge, wie wir sie tun, und sei ein Mann”! Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß es nur eine rechte Norm gibt. Damit ist es dem ernsten Arbeiter überlassen, selber die wahre Norm der Tätigkeit und des Ausdrucks zu suchen und zu finden.

Der aufrichtige und ehrliche Sucher, der nach den in der Christlichen Wissenschaft dargebotenen unbedingten und unumstößlichen Erklärungen der Wahrheit arbeitet und sich von ihnen leiten läßt, findet, daß er keine ungewisse Haltung einnehmen kann. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ermahnt uns in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 167): „Es ist nicht weise, eine lahme und halbe Stellung einzunehmen oder zu erwarten, daß man gleichmäßig mit Geist und Materie, Wahrheit und Irrtum arbeiten könne. Es gibt nur einen Weg, der zum geistigen Sein führt, das ist Gott und Seine Idee”.

So erkennt der Schüler, daß er eine Norm, und nur eine, annehmen darf. Er versteht die Bedeutung der Worte Christi Jesu, des Wegweisers: „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten”. Wenn er versucht, einen Vergleich einzugehen, indem er teilweise den Ansprüchen des Irrtums nachgibt und gleichzeitig die Stimme der Wahrheit zu beachten sucht, findet er, daß die beiden sich wie Öl und Wasser verhalten — sie vermischen sich nicht. Mrs. Eddy erklärt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 182): „Die Hypothesen der Sterblichen stehen im Widerspruch zur Wissenschaft und können sich nicht mit ihr vermischen”.

Zahlreich und heimtückisch sind die Versuchungen, die an den jungen Arbeiter herantreten und ihn drängen, den starken Schutz des Prinzips zu verlassen und an den Freuden teilzunehmen, die die Welt bietet. Nur wenn sie das tun, flüstert das sterbliche Gemüt ein, können die Menschen „sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist”. Diese Einflüsterung ist jedoch grundfalsch. Der Schüler muß daher immer eine Tatsache wissen und sich vergegenwärtigen, nämlich, daß Gott lebt, und daß der wirkliche Mensch der vollkommene Ausdruck Gottes ist. Kein Maß menschlichen Wissens kann die mannigfaltigen Segnungen verleihen, die ein beweisbares Verständnis dieser Tatsachen bewirkt. Früher oder später wird der durch weltliches Wissen enttäuschte müde Schüler zu dem Prinzip, der Liebe, zurückkehren und die Notwendigkeit rechten Denkens verstehen lernen.

Ein heimtückischer Irrtum, so harmlos und geringfügig er scheinen mag, kommt in dem Wort „aber” zum Ausdruck. Wenn das sterbliche Gemüt einen verleiten kann, zu einer Behauptung der Wahrheit „aber” zu sagen, kann Zweifel das Erlangen der Freiheit verzögern. In jedem solchen Falle muß eine Berichtigung folgen. Fortschritt wird nur durch Selbstaufopferung und beharrliches Bemühen erlangt. Prüfungszeiten sind Gelegenheiten zu Fortschritt, nicht Entschuldigungen für Rückschritt. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 19): „Wenn der Sünder fortfährt, zu beten und zu bereuen, zu sündigen und betrübt zu sein, dann hat er geringen Anteil an der Versöhnung — an dem Einssein mit Gott —, denn ihm mangelt die praktische Reue, die das Herz umwandelt und den Menschen befähigt, den Willen der Weisheit zu tun”.

Der junge Schüler sollte willens sein, für die Wahrheit einzutreten und trotz feindlichem Tadel oder selbst Verfolgung an ihr festzuhalten. Dies erfordert aufrichtige Arbeit; aber der Lohn ist entsprechend groß. Durch beharrliche Weigerung, auf die Stimme der Versuchung, der Täuschung, des Betrugs oder der Einflüsterung von Krankheit zu hören, findet der junge Arbeiter, daß diese Versuchungen und Einflüsterungen immer weniger beharrlich werden, bis sie schließlich in ihr Nichts verschwinden.

Scheint es einem an der wahren und daher immer reichlich vorhandenen Eigenschaft Mut zu fehlen, so kann man eine leichte Beute der irrigen Einflüsterungen werden, die täglich auftauchen. Wenn dagegen der aufrichtige Arbeiter sein Denken geistig vorbereitet, können diese anheischigen Störenfriede ihn unmöglich berühren. Hier ist das alte Sprichwort: „Ein kleines Mittel zu rechter Zeit spart viel Mühe” angebracht und kann das Annehmen des Glaubens an Böses oder Krankheit verhindern.

Gegenwärtig vollziehen sich nicht nur in den Mitteln und Wegen menschlicher Tätigkeiten durchgreifende Änderungen, sondern auch die Sitten und Gebräuche drücken umwälzendes Denken aus. Anscheinend wird seelisches und geistiges Wachstum zu Gunsten von körperlichem und materiellem Fortschritt vernachlässigt. Es ist hohe Zeit, daß wir in das „Kämmerlein” gehen und das einzige Gemüt, das Gemüt, das sich in seiner vollkommenen Schöpfung und seinem vollkommenen Ausdruck — dem Menschen und dem Weltall — bekundet, um Führung bitten. Um die Eigenschaften des Gemüts, der einen göttlichen Quelle, nicht nur unter einigen ausgewählten Umständen, sondern unter allen Umständen auszudrücken, ist es nötig, unbedingt und unerschütterlich am Prinzip festzuhalten und sich weder zur Rechten noch zur Linken zu wenden, sondern geradeaus weiter zu gehen. Wer diese Regel anwendet, wird die Segensworte hören: „Du bist ... getreu gewesen”.


Über das wahre Heim.— Ein Heim ist die Stätte des Friedens, der Schutz nicht nur vor aller Unbill, sondern auch vor allem Schrecken, Zweifel und Zank. Ist es dies nicht, so ist es kein Heim. Dringen die Sorgen des Außenlebens in das Heim ein, und läßt der Mann oder die Frau die unbekannte, ungeliebte oder feindselige Gesellschaft der Außenwelt über seine Schwelle treten, so ist es kein Heim mehr. Es ist dann nur ein Teil jener Außenwelt, den du überdacht hast, und in dem du ein Feuer brennen läßt. Ist es aber eine geweihte Stätte, ein keuscher Tempel des von den heimischen Penaten bewachten Herdes — ist es dies, und sind Dach und Feuer nur Sinnbilder edleren Schattens und Lichts — dann rechtfertigt es den Namen und erfüllt das Lob des Heims.—

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