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Standhaftigkeit

Aus der Mai 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im christlichen Kampf ist wohl keine Eigenschaft notwendiger als Standhaftigkeit. „Geduld in guten Werken” wird von denen gefordert, die den „guten Kampf des Glaubens kämpfen” und „das ewige Leben ergreifen” wollen. Wer wie der Meister geistig fortschreiten will, bis er den vollständigen Sieg über die Übel erlangt hat, die den sterblichen und materiellen Sinn des Daseins begleiten, muß sich beständig, geduldig, gewissenhaft bemühen, die Heilwirkung der Wahrheit für sich und für andere zu verstehen und zu beweisen. Wer sich wie Jesus im Denken schließlich über die materielle Ebene des Denkens und Lebens erheben will, muß an seiner Treue, Hingebung, Geduld und Ausdauer in rechtem Streben teilnehmen. Mary Baker Eddy hat über das Vorbild Christi Jesu geschrieben (Rückblick und Einblick, S. 26): „Standhaft bis zum Letzten im Gehorsam gegen Gottes Gesetze, bewies unser großer Wegweiser für alle Zeiten und Völker die Oberhoheit des Guten über das Böse und die Überlegenheit des Geistes über die Materie”.

Paulus, der Apostel der Heiden, der kühnste Kämpfer der Urchristenkirche für die Sache Christi, bewies erstaunliche Standhaftigkeit. Trotz Verfolgung, Verleumdung und äußerstem Widerstand setzte er seine Missionsreisen fort, bis er das Christentum allen an die Ostküsten des Mittelländischen Meeres grenzenden Ländern gebracht hatte. Als er einmal den Ältesten der Kirche zu Ephesus predigte und auf die vielen Arten von Widerstand hinwies, denen er begegnet war, sagte er: „Aber ich achte der keines”.

Und Christen späterer Zeiten, sogar Christen unserer Zeit, die unter dem Namen Christliche Wissenschafter bekannt geworden sind, finden wie Paulus oft, daß Widerstand gegen Christus, die Wahrheit, es notwendig macht, mit Glauben und Verständnis den angreifenden Irrtumseinflüsterungen zu widerstehen, die sie sonst straucheln und versagen lassen könnten. Manchmal scheinen diese bösen Einflüsterungen vorübergehend erfolgreich zu sein in ihrem Bestreben, Arbeiter zu verleiten, die täuschenden Beweisgründe des Zweifels und der Verzagtheit für giltig zu halten. In solchen Zeiten der Erprobung ihres Glaubens, wenn das Denken der Arbeiter durch Zweifel an ihrem Verständnis der Wahrheit oder ihrer Fähigkeit, sie zu beweisen, vielleicht in einer Wolke der Entmutigung wohl sogar vorübergehend in die Finsternis der Verzweiflung gehüllt sein mag,— in solchen Zeiten mögen sie sich mit Nutzen die Zeilen des Dichters Longfellow ins Gedächtnis rufen:

„... die hilflos schwachen Hände,
Welche blind im Dunkel tasten,
Fühlen Gottes Hand im Dunkel,
Sind erhoben und gestärkt”.

Diese Zeilen gewinnen an Bedeutung, wenn man daran denkt, daß in Bibelstellen der Ausdruck: „die Hand des Herrn” von dem Verfasser oft bildlich gebraucht wird, um die Macht Gottes zu bezeichnen. Zum Beispiel soll die Stelle in Mose’s Lobgesang: „Herr, deine rechte Hand tut große Wunder”, zweifellos allen, die auf Gott vertrauen, eine Vorstellung von Seiner befreienden Macht geben.

Im Lichte der Christlichen Wissenschaft, worin Gott als das unendliche, ewige göttliche Gemüt — die Allmacht, die Allwissenheit und die Allgegenwart — geoffenbart ist, sieht man, daß es keine entmutigende Lage gibt, aus der man nicht durch verständnisvollen Glauben an die Berfügbarkeit der Macht Gottes befreit werden könnte. Daher braucht der ernste, gewissenhafte Schüler der Christlichen Wissenschaft nie in Entmutigung, Zweifel oder Furcht zu verharren. Die Macht der göttlichen Liebe ist stets gegenwärtig, uns von Unentschlossenheit, Ungewißheit und Bestürzung zu befreien, wenn wir nur im Denken die zur Rettung ausgestreckte „Hand” zu fassen trachten und vertrauensvoll ergreifen. Der Prophet Jesaja sagte: „Siehe, des Herrn Hand ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könne, und seine Ohren sind nicht hart geworden, daß er nicht höre”.

Es ist klar, daß das Gemüt, das Gott, das unendlich Gute ist, das allwissend und allmächtig ist, nicht verzagt, furchtsam, in Zweifel, ungewiß, unschlüssig, wankelmütig oder unbeständig sein kann. Auch kann der Mensch, der das genaue Bild und Gleichnis oder die Widerspiegelung Gottes ist, keine dieser irrigen Annahmen ausdrücken. Daher sind alle derartigen Annahmen unwirklich und somit ohne Grundlage, Substanz, Gesetz oder Macht.

Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft hätte leicht auf die Beweisgründe des tierischen Magnetismus horchen und sich durch sie entmutigen lassen können. Aber sie war eine zu gewissenhafte Kämpferin und eine zu wachsame Christin, als daß sie sich durch Einflüsterungen des Bösen hätte täuschen oder entmutigen lassen. Sie drang mutig weiter, bis sie den Sieg in jedem Falle gewonnen hatte, wo der Irrtum ihre Absichten zu vereiteln oder den Fortschritt der von ihr gegründeten Bewegung zu verhindern suchte. Und die Christlichen Wissenschafter haben reichlich Grund, für ihre Errungenschaften und für ihr Beispiel in Geduld und Ausdauer dankbar zu sein. Auf Seite 495 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy als Antwort auf die Frage: „Wie kann ich am schnellsten im Verständnis der Christlichen Wissenschaft vorwärts kommen?” unter anderem: „Studiere den Buchstaben gründlich, und nimm den Geist in dich auf. Hange dem göttlichen Prinzip der Christlichen Wissenschaft an, und folge dem Geheiß Gottes, indem du unentwegt in der Weisheit, Wahrheit und Liebe beharrst”.

Wenn die Christlichen Wissenschafter dem göttlichen Prinzip treu bleiben und „unentwegt in der Weisheit, Wahrheit und Liebe beharren”, werden sie nicht so leicht einer heimtückischen Einflüsterung der Entmutigung erliegen oder in einem mentalen „Sumpf der Verzweiflung” bleiben. Vielmehr werden sie dankbar und zuversichtlich an die Worte des Apostels Paulus an die Korinther denken: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unbeweglich, und nehmet immer zu in dem Werk des Herrn, sintemal ihr wisset, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn”.

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