Gegenwärtig herrscht infolge der sogenannten Geschäftsstockung der Glaube, daß Grundstücksbesitzer Schwierigkeit haben, ihren Besitz zu vermieten, zu verkaufen oder auch nur im Stande zu halten; und gerade hier tut der Christliche Wissenschafter gut daran, innezuhalten und über die Wahrheit nachzudenken, die seinem gegenwärtigen menschlichen Begriff von Haus und Heim zugrunde liegt. Mrs. Eddy schreibt in „Pulpit and Preß” (S. 2): „Das wirkliche Haus, in dem, wir leben, weben und sind‘, ist der Geist, Gott, die ewige Harmonie der unendlichen Seele. Der uns entgegentretende Feind möchte diese erhabene Festung stürzen, und es geziemt uns, unser Erbe zu verteidigen”. Das sind passende Worte, die besonders gegenwärtig angebracht scheinen!
Die Christliche Wissenschaft enthüllt uns, daß materielle Annahmen, recht gesehen, auf das Vorhandensein geistiger Wirklichkeit hinweisen. Genau genommen sind die geistigen Wirklichkeiten, die der materielle Sinn verwegen umzukehren versucht, das einzige, was besteht. Wir können also sehen, daß es nur eine wahre oder wirkliche Schöpfung oder Welt gibt, die aus zahllosen geistigen Ideen besteht, von denen jede in ununterbrochener Fortdauer und mit ununterbrochenem Erfolg ihrer eigenen Fähigkeit entsprechend wirkt. Somit beginnen wir zu verstehen, daß es in Wirklichkeit nur Gottes Besitz oder Gottes Ideen gibt, die keinem Gesetz der Stockung, sondern nur dem Gesetz des Ausdrucks untertan sind. Gottes Gesetz, das einzige wirksame Gesetz, beherrscht und regiert das ganze Weltall, so daß jeglicher Mangel oder Mißklang unbedingt ausgeschlossen ist.
Ein Heimgedanke ist vielleicht einer der heiligsten Gedanken. Die Menschen entwerfen und errichten Gebäude, in denen sie zu wohnen und Eigenschaften wie Liebe, Frieden, Freudigkeit, Kraft, Einigkeit, Rücksichtnahme, Freundlichkeit, Schutz, Ruhe, Obdach und Vollständigkeit zu hegen gedenken. Wenn schon in dem, was bestenfalls das Wirkliche nur versinnbildlicht, eine solche Höhe erreicht werden kann, wieviel vollkommener muß dann die wahre, göttliche Idee Heim sein!
In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 589)) gibt Mrs. Eddy den Begriff „Heim” als sinnverwandten Ausdruck für „Himmel”. Auf Seite 587 erklärt sie „Himmel” u. a. als „die Herrschaft des Geistes”. Zugegeben, daß Gott alles machte, was gemacht ist, kann man sich dann vernünftigerweise vorstellen, daß Stockung, Unterdrückung oder Stillstand in Gottes Allheit herrschen und Gott und Seine Tätigkeiten und Seine Zustände, die den Himmel bilden, vernichten können? Kann man sich mit Recht oder Vernunft vorstellen, daß irgend eine Idee Gottes im Werte sinkt? Gewiß nicht! Was Gott besitzt, ist immer nützlich, wirksam und funktioniert erfolgreich unter Seinem Alltätigkeitsgesetz. Könnten Gottes Ideen untätig, ausdruckslos oder erschöpft und somit schlechter als nutzlos werden? Nein, sie sinken nie zu verderblichen Lasten herab; sie sind nicht hinderlich oder lästig. Sie sind auch nicht unbegehrt, unerwünscht oder überflüssig. Gottes Ideen sind ein Segen. Sie gehen völlig im Bekunden rechter Tätigkeit auf. Jede ist bestimmt und geeignet, ihren eigenen Zweck, zu dem sie geschaffen wurde, zu erfüllen, und keine Idee versäumt auch nur einen Augenblick ihre Mission zu erfüllen.
Weil Gott jede Idee zu Seinem göttlichen Zweck schuf, hat diese Idee Dasein, und es herrscht in ihren Diensten uneingeschränkte Nachfrage — eine durch geistiges Gesetz aufrecht erhaltene Nachfrage. Und wegen dieser Nachfrage gewährt die Idee wiederum volle Befriedigung. Weil also in Gottes Weltall kein Zufallsgesetz, sondern unfehlbare Leitung herrscht, müssen wir natürlich schließen, daß Gott alle wirklichen Zustände und Beziehungen regelt, beherrscht und ordnet. Gerade hier erkennen wir, daß diese wahre Erkenntnis der Schöpfung jede Versuchung zu glauben, daß der heutige Eigentumshandel ein Geschäft von einseitigem Vorteil sein müsse, beseitigt. Die Tatsache, daß alle rechten Entscheidungen im Gemüt schon bestehen, zeigt die völlige Zwecklosigkeit jeder Besorgnis, Befürchtung oder rein persönlichen Verantwortung für das in einem besonderen menschlichen Eigentumsfall zu wählende weiseste Handeln. Menschlich gesprochen können wir beim Kauf oder Verkauf von Grundbesitz nur den Weg einschlagen, der uns im Augenblick der richtigste zu sein scheint, und die Angelegenheit vertrauensvoll Gott überlassen. Laßt uns nicht vergessen, daß in Wirklichkeit nie Irrtümer vorkommen, weil Gott das All ist!
So kommen wir zu der Erkenntnis, daß die einzige Wirklichkeit aus den wahren Tatsachen des Seins, Gottes wirklichem Besitz, besteht. Das einzige wirkliche Heim ist der „Himmel”, Harmonie, „ein Haus, nicht mit Händen gemacht”.
In „Miscellaneous Writings” (S. 140) schreibt Mrs. Eddy: „Unser Rechtsanspruch auf Gottes Land wird sicher und unanfechtbar sein, wenn wir, unsern Rechtsanspruch‘ auf himmlische Wohnungen, klar lesen‘ können”.
