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Die Lesezimmer und das Handbuch

Aus der Januar 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Überall, wo eine Zweigkirche Christi, Wissenschafter, ist, befindet sich in Übereinstimmung mit Abschnitt 1 des Artikels XXI des Handbuchs Der Mutterkirche auch ein Lesezimmer. Mit dem ihr eigenen göttlich erleuchteten Scharfblick hat Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ihren Beweis durch Ermahnungen beschützt, deren Beachtung den Besuchern des Lesezimmers helfen wird, „unter dem Schirm des Höchsten zu sitzen und unter dem Schatten des Allmächtigen zu bleiben”. Eine der wichtigsten dieser Ermahnungen finden wir unter der Überschrift „Verhaltungsregel” in Abschnitt 7 des Artikels XXV des Handbuchs. Sie bezieht sich auf Räume, wo das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch verkauft wird, und ein Teil davon lautet: „Kein leeres Geschwätz, kein Verleumden, kein Unfug, keine üble Nachrede darf geduldet werden”.

Einem Schüler, dem es vergönnt war, in einem christlich-wissenschaftlichen Lesezimmer die Aufsicht zu führen, verursachte vorstehende Ermahnung zuerst beträchtliche Bedenken. Wie konnten diese Irrtümer verhütet werden? Durch Gebetserhörung kam ihm sofort die Antwort: „Steh Wache an der Tür des Gedankens" (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 392). Wahrlich, dies war der erste Schritt: auf sein eigenes Denken achtgeben. Was könnte klarer sein? Die Anweisung war bestimmt und ganz leicht ausführbar; denn unsere Führerin schreibt in „Pulpit and Preß" (S. 3): „Wisse also, daß du unumschränkte Macht hast, recht zu denken und recht zu handeln, und daß dir nichts dieses Erbe rauben und die Liebe beeinträchtigen kann”.

Nachdem der erste Schritt vertrauensvoll und dankbar unternommen war, war der Weg klarer zu sehen. Er erkannte, daß sich wohl kaum ein Irrtum bekunden würde, wenn man keinen Irrtum dächte, auf keinen hörte, keinen äußerte, besonders wenn man ernstlich bestrebt wäre, sich die „unumschränkte Macht, recht zu denken und recht zu handeln”, eine Macht, die dem Kinde Gottes gehört, zunutze zu machen. Dieser Aufklärung folgte die Erkenntnis, daß die wirkliche Verwaltung des Lesezimmers, wie von allem im Weltall des Guten, nicht in Menschenhänden, sondern in Gottes Hand ruht. Die Aufgabe des Aufsichtsführenden ist, Gottes Regierung widerzuspiegeln und zu erkennen, daß an dieser Regierung, die den Fremden und den Sucher segnet, jeder teilnimmt, der hereinkommt, um über die Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft nachzudenken, die Zeitschriften zu lesen, die Literatur zu kaufen oder diese rechte Tätigkeit auf andere Art zu unterstützen und dadurch gesegnet zu werden. So trat an Stelle jedes falschen Sinnes persönlicher Verantwortung der Sinn gemeinsamer Verantwortung, dem die Freude folgte, mit anderen die Verantwortung zu teilen, das Lesezimmer zu einem stillen und aufklärenden Ruheplatz zu machen.

Mit dieser höheren Anschauung von der Verwaltung des Lesezimmers kam auch eine tiefere Erkenntnis seines heilenden Zwecks, der nicht bloß die Anwesenden sondern die ganze Menschheit segnet, da „Gott die Person nicht ansieht”. Es war klar, daß in dem Maße, wie alle beim Vertiefen in die Lektionspredigt, beim Lesen des Christian Science Journals oder des Christian Science Sentinels, des Christian Science Monitors, der Herolde oder anderer Schriften ihre Gedanken auf Gott richteten, sie sich selber geistige Heilung brachten und den Einfluß heilender Gedanken über die ganze Welt verbreiteten.

Als unsere Führerin bestimmte, daß die christlich-wissenschaftlichen Kirchen Lesezimmer unterhalten sollten, beabsichtigte sie fraglos, daß jedes Kirchenmitglied mithelfen sollte, das örtliche Lesezimmer nicht nur durch seine mentale Zustimmung, sondern auch durch fleißigen Gebrauch zu unterstützen. Leider verfallen Kirchenmitglieder, wenn ihre Kirche für ein Lesezimmer gesorgt und es passend eingerichtet hat, es ausreichend mit christlich-wissenschaftlicher Literatur versehen und einen Bücherwart angestellt hat, gelegentlich in den Irrtum zu glauben, daß sie nun nichts weiter zu tun brauchen als der Kirche die nötigen Geldbeiträge zur Unterstützung ihrer Arbeitsgebiete zu geben. Alle diese Schritte sind nötig; aber es sind nur einleitende Schritte. Sie weisen auf das Endziel, das Höchstmaß geistigen Heilens hin. Aber es find noch mehr Schritte nötig, es zu erreichen. Die eigentliche Triebkraft des christlich-wissenschaftlichen Lesezimmers ist die Allmacht Gottes, und von dieser Kraft wird viel mehr Gebrauch gemacht, wenn sich die Kirchenmitglieder sowohl einzeln als insgesamt lebhaft ihrer Pflicht bewußt sind, es mental zu unterstützen und es so oft wie möglich zu besuchen.

Schon viele Leidende sind in einem Lesezimmer ohne bewußte eigene Anstrengung einfach durch ihre Empfänglichkeit für den erhebenden geistigen Einfluß geheilt worden. Wie sehr sich diese Fälle doch mehren könnten, wenn jedes Kirchenmitglied das örtliche Lesezimmer gelegentlich besuchte und dabei sein Denken in Freude und Dankbarkeit für das gesegnete Vorrecht, das er und andere genießen, zu Gott erhöbe! Nicht nur würde die Welt gesegnet werden, sondern der einzelne Wissenschafter könnte auch erleben, daß ein Problem, das ihn vielleicht jahrelang beunruhigt hatte, wie Nebel vor der Sonne vergeht. Große Segnungen erwachsen denen, die die Gottesdienste regelmäßig besuchen. Neue und höhere Anschauungen von Gott und dem Menschen kommen denen, die unseren Vorträgen aufmerksam zuhören; und viel Gutes muß zu allen kommen, die sich in unseren Lesezimmern ernstlich in die Wissenschaft vertiefen.

Als der Aufsichtführende über das alles nachdachte, erfüllte tiefe Dankbarkeit sein Herz in Erinnerung an die vielen Segnungen, die er durch den Besuch christlich-wissenschaftlicher Lesezimmer empfangen hatte, und er vergegenwärtigte sich die unzähligen Segnungen, die sie anderen bringen, und die in freierem Verhalten, freundlicheren Mienen und froheren Grüßen zum Ausdruck kommen. Er würdigte mehr als je zuvor, daß die Lesezimmer in der Tat ein Mittel sind, durch das der große Arzt, Gott, der die Liebe ist, Sünde und Krankheit heilt.

Wieder dankte er Gott, daß Er unsere Führerin mit der Weisheit und dem Mut ausgerüstet hatte, diese Zufluchtsstätten zu gründen, diese Heiligtümer, die den geistigen Ort darstellen, in den nicht hineingehen wird „irgend ein Gemeines und daß da Greuel tut und Lüge”.

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