Bei der Gründung der christlich-wissenschaftlichen Bewegung wurde unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy, die die Gefahren persönlicher Ansicht erkannte, geführt, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” als einzigen Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, einzusetzen.
Es ist selbstverständlich, daß niemand für uns denken kann. Das Vertiefen in die Lektionspredigt hilft uns das wahre Bewußtsein von Gott, dem Guten, und von Seinem Reich erlangen. Das christlich-wissenschaftliche Vierteljahrsheft enthält die Lektionspredigt für jede Woche. Auf seiner ersten Seite wird uns in einer „erklärenden Bemerkung" gesagt, daß in dieser Predigt keine menschliche Ansicht ausgedrückt ist, und daß sie aus Bibelstellen und entsprechenden Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit, dem göttlich eingegebenen christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch, besteht. Wenn wir unablässig täglich über die Lektion nachdenken, wird unser Bewußtsein für geistige Wahrheit immer empfänglicher; und wenn wir unsern Fortschritt überblicken, ist es ermutigend, daran zu denken, daß wir uns selber um geistige Entfaltung bemüht haben, und daß „Fortschritt das Gesetz Gottes ist, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir gewißlich erfüllen können” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 233).
Der Neuling in der Christlichen Wissenschaft mag zuerst das „abwechselnde Lesen” und jeden Tag einen Abschnitt der Lektionspredigt lesen, da er glaubt, daß es so beabsichtigt sei, und daß dies genüge. Größeres Interesse und Dankbarkeit für sittliche und körperliche Heilungen als Ergebnis seines Lesens führen dann zu dem Wunsche, mehr verstehen zu lernen, und so zum täglichen Lesen anderer Abschnitte. Schließlich liest der Schüler wahrscheinlich jeden Tag nicht nur die ganze Lektion, sondern vertieft sich auch darein.
Das tägliche Sichvertiefen in die Lektionspredigt ist nicht nur für jeden Christlichen Wissenschafter, sondern auch für die ganze christlich-wissenschaftliche Bewegung ein Schutz; denn dieses einheitliche Nachdenken befähigt uns alle, das eine Gemüt zu haben, das eine Sein auszudrücken und widerzuspiegeln. Wie wunderbar es doch ist, daß in diesen unruhigen Zeiten in der ganzen Welt Christliche Wissenschafter zu dem wahren Gott beten und Gedanken widerspiegeln, die zu „der Heilung der Völker” (engl. Bibel) dienen! Wenn in Zeiten großer Not alle christlichen Religionen aufgefordert werden, um die Lösung eines besonderen Problems zu beten, können wir unserer Führerin für die Lektionspredigten, die sie vorgesehen hat, unaussprechlich dankbar sein. Als Christliche Wissenschafter erkennen wir, daß uns dieses Eindringen das Verständnis erlangen hilft, das alle menschlichen Bedürfnisse befriedigt.
Je tiefer der Schüler in die Wissenschaft eindringt, desto mehr gewinnt er den geistigen Sinn des göttlichen Weltalls und damit eine freudigere Lebensauffassung. Obgleich es zuweilen scheinen mag, als könne er nicht alles ganz verstehen, was er liest, und obgleich der Schlaf- und Gleichgültigkeitsmesmerismus versuchen mag, ihn zu beherrschen, kann er versichert sein, daß er trotzdem mehr von der Wahrheit in sein Bewußtsein aufgenommen hat.
Während dieser Zeit mag der Fortschritt nicht immer leicht sein, und es mögen viele materielle Probleme zu meistern und zu überwinden sein; aber Prüfungen, Schwierigkeiten und Anfechtungen bieten dem Schüler gerade Gelegenheit zu beweisen, was er versteht, und er wird dankbar auf sie zurückblicken, wenn ihm das große Vorrecht zuteil wird, daß andere ihn um Hilfe durch die Christliche Wissenschaft bitten. Wenn er ungeduldig wird, weil er nicht schnell genug vorwärts kommt, wird er feststellen, daß sein Denken bemerkenswert besser ist, wenn er es zergliedert und mit dem vergleicht, was es war, ehe er die Christliche Wissenschaft kannte. Der Schüler wird nun wissen, wie man zu Gott, der immergegenwärtigen Liebe, verständnisvoll betet. Er wird wissen, daß nichts ihm die Zeit, den Ort, die Gelegenheit, die Intelligenz, die Wachsamkeit und die Harmonie zur Fortsetzung seines Strebens vorenthalten kann.
Die Schüler sind tief dankbar für Mrs. Eddys erhebende Worte: „Geist teilt das Verständnis mit, welches das Bewußtsein erhebt und in alle Wahrheit leitet", und für ihre Erklärung: „Dieses Verständnis ist nicht intellektuel, nicht das Ergebnis gelehrter Errungenschaften; es ist die ans Licht gebrachte Wirklichkeit aller Dinge” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 505). So finden wir, daß der Fortschritt in der Christlichen Wissenschaft nicht auf eine Personenklasse beschränkt ist, sondern daß diese Lehre von allen ohne Rücksicht aus ihre Arbeit, ihren Stand, ihre Erziehung oder ihre Volkszugehörigkeit verstanden werden kann. Wir finden, daß sich unser anfänglicher Glaube an die Christliche Wissenschaft zum Vertrauen und das Vertrauen zum Wachstum geistigen Verständnisses entwickelt hat.
Bald erwacht der Wunsch, tiefer in die geistigen Wahrheiten der Bibellektion und aller Werke unserer Führerin einschließlich Wissenschaft und Gesundheit einzudringen. Ein Wörterbuch, ein Bibelwörterbuch, eine Bibelkonkordanz und die Konkordanzen zu Mrs. Eddys Schriften werden daher zur dringenden Notwendigkeit. Ehrliches und gewissenhaftes Forschen wird uns zeigen, daß Gott die Quelle aller Versorgung ist, und durch unsere Erkenntnis dieser Wahrheit werden wir die Bücher erhalten. Jedes dieser Bücher ist wegen der Freude, der Gesundheit, der Liebe und des geistigen Verständnisses, die es uns erlangen hilft, ein Vielfaches seines Gewichts in Gold wert.
Ernstes Sichvertiefen in die Lektionspredigt befähigt den Schüler, die liebevolle Arbeit, die der Leser für die Gottesdienste tut, zu verstehen und besser zu würdigen. Und wenn er inzwischen Mitglied einer Zweigkirche geworden ist, wird er nun auch fähig sein zu erkennen, daß es seine Pflicht ist, durch mentale Vorbereitung zu wissen, daß nichts Unharmonisches das Gute hindern kann, das aus dem Sichvertiefen in diese Lektionspredigt hervorgeht.
So erkennen wir, daß „Fortschritt aus Erfahrung geboren wird” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 296), und mit Paulus können wir sagen: „Ich habe es von keinem Menschen empfangen noch gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi”.
