Ein würdiges Unternehmen vollenden, mit rechtmäßiger Beschäftigung Erfolg haben, die Gegenwart von Weisheit, Verständnis und Fähigkeit beweisen, womit schwierigen Problemen entgegenzutreten ist, sind Errungenschaften, die der Mühe wert sind. Wer recht gesinnt ist, wünscht natürlich einen gerechten, einträglichen und befriedigenden Abschluß seiner redlichen Bemühungen. In Zeiten der Not Hilfe leisten, sich als nützlich erweisen, Aufgaben ausführen, die nicht nur anderen sondern auch einem selber Nutzen bringen, sind normale Wünsche aller rechtdenkenden Menschen.
Leider glauben manche, sie seien durch beschränkende Umstände wie unzulängliche Ausbildung, Mangel an Mut, unpassende Umgebung, Krankheit und Mangel an günstiger Gelegenheit gehemmt. Sie meinen daher, sie seien nicht fähig, die erstrebenswerten Errungenschaften und glänzenden Ergebnisse zu erreichen, die anderen gelingen.
Wie ein helles Licht, das die düstere Finsternis vertreibt, kommt die Christliche Wissenschaft mit einer Hoffnungs- und Freudenbotschaft und bringt allen ohne Ausnahme die Versicherung angemessener und immergegenwärtiger Hilfe — der Hilfe des unendlichen göttlichen Prinzips, Gottes. Dieses unendliche Prinzip ist das Prinzip des Christentums, die ewige Grundlage der Christlichen Wissenschaft.
In ihrem Buche „Miscellaneous Writings” (S. 16) schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „Das Prinzip des Christentums ist unendlich: es ist in der Tat Gott. Dieses unendliche Prinzip stellt unendliche Forderungen an den Menschen, und diese Forderungen sind göttlich, nicht menschlich; und des Menschen Fähigkeit, ihnen nachzukommen, ist von Gott. Denn als Gottes Bild und Gleichnis muß der Mench die volle Herrschaft des Geistes — dessen Allerhabenheit über Sünde, Krankheit und Tod — widerspiegeln”.
Diese Feststellung enthüllt die Quelle der wahren Fähigkeit, mit der der Christliche Wissenschafter allen an ihn gestellten Forderungen gerecht werden kann. Diese große Quelle ist Gott. Die Offenbarungen der Christlichen Wissenschaft erleuchten, ermutigen und stärken den Sucher nach der Wahrheit mit der genauen Erkenntnis oder dem geistigen Verständnis Gottes. In vollkommener Übereinstimmung mit der Lehre der Bibel erklärt diese Wissenschaft, daß Gott allmächtig, allgegenwärtig ist, daß Er der Schöpfer von allem ist und daß Er alle Wirklichkeit sieht und kennt. Ein anderer Gesichtspunkt der Offenbarung, der von unschätzbarem Wert für die Menschheit ist, ist das geistige Verständnis, daß der Mensch das Bild oder die Offenbarwerdung Gottes ist. Im 1. Kapitel des 1. Buchs Mose lesen wir: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. ... Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib”. Ein weiterer beachtenswerter Punkt ist die Tatsache, daß Gott dem Menschen Herrschaft „über die ganze Erde” gab.
Als Mose hinging, den Busch zu untersuchen, der mit Feuer brannte und doch nicht verzehrt ward, horchte er auf Gottes Stimme und hörte sie. Und weil er vertrauenswürdig, gehorsam und dienstbereit war, beauftragte ihn Gott und rüstete ihn aus, der Führer bei der Befreiung der Kinder Israel zu sein. Zuerst äußerte Mose seinen Glauben an einen falschen Sinn von beschränkter Fähigkeit, als er sagte: „Wer bin ich, daß ich zu Pharao gehe und führe die Kinder Israel aus Ägypten?” Und wir lesen weiter, daß „Mose zu dem Herrn sprach: Ach mein Herr, ich bin je und je nicht Wohl beredt gewesen, auch nicht seit der Zeit, da du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. Der Herr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? ... So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst”. Trotz der Einflüsterungen von Zweifel, Mißtrauen und der Furcht, daß man ihm nicht glauben könnte, ging Mose vertrauensvoll und gehorsam zu Pharao und führte durch Verlaß auf seine gottverliehene Fähigkeit die ihm aufgetragene Ausgabe aus und trug einen herrlichen Sieg davon.
Was für eine Pflicht haben wir als Christliche Wissenschafter? Ist es nicht die Pflicht, Gott auf Erden zu verherrlichen? Was für einen andern Grund könnte des Menschen Dasein haben, als daß Gott sich durch den Menschen, Seine höchste Idee, ausdrücken kann? Abgesehen von der Form, die unsere Arbeit für den menschlichen Sinn annimmt, ist unser wirkliches Geschäft das Geschäft, ewig für die Tatsache der Gegenwart und der Güte Gottes zu zeugen.
Der ernste, aufrichtige und gewissenhafte Bibelforscher kann nicht verfehlen, die Vollständigkeit, die Macht, die Vollkommenheit — die Selbstgenüge —Gottes, wenn auch nur bis zu einem Grade, zu erkennen. Und wenn er durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft die ewige Beziehung zwischen Gott und dem Menschen in Gottes Gleichnis verstehen lernt, sieht er, daß Genüge der ewige Besitz des Menschen als der vollen und vollkommenen Widerspiegelung Gottes ist. Die Wissenschaft enthüllt die harmonische, dauernde Beziehung zwischen Gott und dem Menschen als gänzlich gut, unveränderlich und unwandelbar. Sie wird durch die Beziehung der Sonne zum Sonnenstrahl und des Gegenstandes vor einem Spiegel zu seiner Widerspiegelung versinnbildlicht.
Die Christliche Wissenschaft offenbart nicht nur Gott als die einzige Quelle wahrer Fähigkeit und den Menschen als die ewige Widerspiegelung Gottes und aller Seiner göttlichen Eigenschaften, sondern erklärt auch, wie sich jeder Mensch die immer gegenwärtigen Gaben Stärke, Weisheit, Verständnis, Schutz und Gesundheit zunutze machen kann. Alle können die guten Gaben Gottes auf dieselbe Art erlangen, wie sie Jesus durch das Gebet geistigen Verständnisses, das Gebet der Bejahung und der Vergegenwärtigung erlangte. Jesus erklärte: „Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr’s empfangen werdet, so wird’s euch werden”. Als Salomo König wurde, war es ihm klar, daß er dringend der Weisheit, der Erkenntnis und der Fähigkeit bedurfte, die Kinder Israel recht zu richten. Demütig wandte er sich im Gebet selbstlosen rechten Verlangens an Gott, und es wurde ihm die Fähigkeit gegeben, seine Pflicht zu erfüllen, und überdies empfing er Weisheit, Ehre und Reichtum in Fülle.
Nichts ist Gott unmöglich, daher ist auch dem Menschen, dem vollen und vollkommenen Ausdruck Gottes, nichts unmöglich. Als Schüler einer beweisbaren Wissenschaft wird von uns gefordert, Geistigkeit zu Pflegen, mehr Christlichkeit zu erlangen, beständig und eifriger danach zu trachten, so „gesinnet” zu sein, „wie Jesus Christus auch war”. Tun wir dies, so wenden wir die göttliche Wissenschaft an und erleben in der menschlichen Erfahrung mehr von der Entfaltung der ewigen Wahrheit, des unendlichen Lebens und der geistigen Liebe. Diese wichtige Entfaltung ist die Taufe des Heiligen Geistes. Unsere Führerin schreibt auf Seite 204 in „Miscellaneous Writings” über die Taufe durch den Heiligen Geist: „Dieser mentale Zustand führt zu Stärke, Freiheit, tiefgründigem Glauben an Gott und zu unverkennbarer Abnahme des Glaubens an das Böse, an menschliche Weisheit, menschliche Absicht, menschliche Mittel und Wege. Er entwickelt individuelle Fähigkeit, erhöht die Verstandestätigkeiten und schärft das sittliche Empfinden derart, daß die großen Forderungen des geistigen Sinnes erkannt werden, und sie weisen die materiellen Sinne, die das menschliche Bewußtsein beherrschen, zurecht”. Und diese Läuterung „bringt”, wie sie sagt, „wunderbare Voraussicht, Weisheit und Macht mit sich; sie macht die sterbliche Absicht selbstlos, verleiht dem Entschluß Beständigkeit und dem Bemühen Erfolg”
Niemand hat des Menschen gottverliehene Fähigkeit vollständiger bewiesen als Christus Jesus. Als Tausende der Nahrung bedurften, beschaffte er sie. Als ein Sturm auf dem Meer Leben und Eigentum mit Untergang bedrohte, brachte sein „schweig und verstumme” Stille den Wogen und Frieden den Herzen seiner Jünger. Zu denen, die scheinbar jahrelang ihre Gesundheit und Stärke verloren hatten, sprach er das Wort, und Gesundheit, Stärke und Freiheit wurden sofort offenbar. Sogar die Todesannahme vernichtete der große Meister augenblicklich. Und Christus Jesus sagte: „Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke”.
Der gewissenhafte, ehrliche, aufrichtige Schüler der Christlichen Wissenschaft braucht nie mit Furcht an eine rechtmäßige Arbeit heranzutreten, noch mit Zweifel und Grauen auf die vor ihm liegenden Pflichten zu blicken. Die Gegenwart Gottes, des allwissenden, unendlichen Gemüts, ist mit ihm und behütet, führt, stützt und schützt ihn immer und überall. Das Böse kann das Gute nie besiegen noch Gottes Werk, das durch den Menschen zum Ausdruck kommt, vereiteln. In „Miscellaneous Writings” (S. 115) wird uns gesagt: „Dem, der recht lebt, wird jeder Versuch, ihm zu schaden, nur helfen; denn Gott wird die Fähigkeit geben, alles zu überwinden, was den Fortschritt zu hindern sucht”.
