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Intelligenz

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der Dezember 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der großen Freuden der Kindheit und der Jugend ist, Neues zu lernen. Wer wird nicht von freudiger Begeisterung ergriffen, wenn er einen neuen Gedanken erfaßt! Wie das Gesicht strahlt und der Puls rascher schlägt, wenn das Licht des Verständnisses dämmert! Die Freude über sich entfaltende Intelligenz ist jedermann bekannt; aber es ist beklagenswert, wie wenig die Menschheit im allgemeinen von ihrer geistigen Ursache weiß. Die Folge dieser Unwissenheit ist die Unfähigkeit, die Probleme des menschlichen Lebens zu verstehen und sich den Weg zu rechtem Vollbringen durch sie hindurchzudenken.

Die Sterblichen sind in beklagenswerter Weise begrenzt durch den Glauben, daß Intelligenz oder Gemüt zur körperlichen Persönlichkeit gehöre, daß Intelligenz dem Körper innewohne, daß Art und Maß der Intelligenz von der Rasse, der Abstammung und anderen menschlichen Umständen abhänge, und sie sind bemüht, diesem persönlichen Gemüt Verständnis einzutrichtern, und halten es für fähig, Gedanken zu erzeugen. Einer mag glauben, er habe ein glänzendes, ein anderer ein gedankenarmes Gemüt. Manche scheinen ihr Wissen nach Belieben anwenden zu können; andere dagegen glauben, daß sie in wichtigen Augenblicken keine Gewalt über ihre mentalen Fähigkeiten haben. Von größter Wichtigkeit für jedermann ist die Frage, die Hiob äußerte: „Wo will man aber die Weisheit finden? und wo ist die Stätte des Verstandes?

Tatsächlich ist Intelligenz nicht persönlich. Sie wohnt nicht in einem materiellen Körper noch geht sie von diesem aus. Es ist einleuchtend, daß wahre Ideen bestehen, um von jedermann wahrgenommen zu werden. So werden Ideen gleichzeitig von Personen wahrgenommen, die unabhängig voneinander arbeiten. Dies führt zu dem Begriff des göttlichen Gemüts und seiner Intelligenz als eines unendlichen Reichs, von dem beständig Ideen der Weisheit, des Verstehens, der Zuversicht, der Schönheit und der Nützlichkeit empfangen werden.

Im höchsten Sinne ist Intelligenz eine Eigenschaft Gottes. Die Welt ist Mary Baker Eddy zu Dank verpflichtet für die Entdeckung dieser überaus wichtigen metaphysischen Tatsache. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt sie (S. 275): „Alle Substanz, Intelligenz, Weisheit, alles Sein, alle Unsterblichkeit, Ursache und Wirkung gehören Gott an. Sie sind Seine Attribute, die ewigen Offenbarwerdungen des unendlichen, göttlichen Prinzips, Liebe. Keine Weisheit ist weise als Seine Weisheit; keine Wahrheit ist wahr, keine Liebe ist lieblich, kein Leben ist Leben als das göttliche; nichts Gutes gibt es außer dem Guten, das Gott verleiht”.

Junge Christliche Wissenschafter sollten fähig sein, ihr geistiges Verständnis praktisch anzuwenden beim Vortragen in der Klasse, bei Prüfungen, bei Bewerbungen um Stellungen und den damit verbundenen Unterredungen, ferner sowohl in der Bekleidung von Stellungen und im Dartun ihrer Geeignetheit für höhere Arbeit in kaufmännischen oder technischen Berufen und in Gemeindeangelegenheiten als auch im Aufrichten der Gesundheit. Sittliche Kraft, Freiheit, Reinheit und geistige Freude sollte ihr Leben kennzeichnen. Nicht List sondern Weisheit wird ihr Ideal mentaler Tätigkeit. Die Christliche Wissenschaft macht ihre Schüler mit der ewigen Entfaltung geistigen Lebens, wahrer Intelligenz und ihrer Freuden vertraut.

Die Christliche Wissenschaft ist die wahre Seelenlehre. Sie enthüllt das Gemüt des Menschen als Gott, die Liebe, das unendlich Gute. Sie trennt im menschlichen Denken und Benehmen das Wahre vom Unwahren, verbürgt die Fortdauer des Wahren und verwirft das Unwahre. Wie alle guten Ideen aus dem einen göttlichen Gemüt hervorgehen, so beginnen alle falschen Annahmen nicht in Personen, sondern in jener mutmaßlichen Unwissenheit, das sterbliche Gemüt genannt. Die Einflüsterungen Furcht, Unfähigkeit, Zerstreutheit, mentale Unbeholfenheit oder Trägheit, Neid, Schwäche, Befangenheit, Krankheit, Vergeßlichkeit usw., die die Menschen oft für angeboren halten, gehören in Wirklichkeit nicht zu ihnen; denn das Gemüt ist weder ihr Urheber noch ihr Übermittler. Daher sind diese mutmaßlichen Feinde menschlichen Wohlergehens und Fortschritts machtlos, bedeutungslos und zwecklos. Schüler der Christlichen Wissenschaft sollten sie nicht mehr als Wirklichkeiten bekämpfen, noch sich ihrer Gewaltherrschaft willenlos ergeben.

Wie ist unbegrenzte Intelligenz praktisch zu beweisen? Das Verfahren kann einfach dargelegt werden. In „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” schreibt unsere Führerin (S. 253): „Wir verstehen am besten, was in uns beginnt und sich durch Erziehung entfaltet”. Jedermann drückt bewußt ein gewisses Maß von Intelligenz aus. Wie oft wir doch den Anfang einer rechten Handlung mit den Worten beschreiben: „Es kam mir der Gedanke”! Aber wie selten der Empfänger innehält und sich fragt: „Woher kam er?” Verstehen, daß Gott alle guten Gedanken sendet, ist der Anfang des Verständnisses.

Ein Ingenieur, der in der Annahme eines persönlichen Gemüts erzogen worden war, hielt sich für unfähig zu schöpferischer Arbeit. Verstehen, was andere getan hatten, war sehr einfach; wie man aber zu einem selbst erdachten Begriff kommen kann, schien ihm ein dunkles Rätsel. Doch durch die Christliche Wissenschaft lernte er das große aber offene Geheimnis verstehen, daß Gott das einzige Gemüt ist. Er lernte Ihn als die Quelle rechter Ideen, als den Schöpfer und Erhalter seiner geistig mentalen Fähigkeiten, als den einen Vater oder das Leben erkennen, das jedes einzelne Bewußtsein erleuchtet, inspiriert und führt. Er lernte sich als Widerspiegelung, nicht als Gedankenurheber ansehen. Welche Freude ihm dann die Arbeit bereitete! Vorüber war die Furcht, der falsche Sinn der Verantwortung, die erschöpfende verstandesmäßige Anstrengung! An ihre Stelle trat unmittelbare Wahrnehmung guter Ideen, tägliche Freudigkeit im Dienste Gottes und des Menschen und endlose Bewunderung und Dankbarkeit für die Unermeßlichkeit der Hilfsquellen des Gemüts. Dieser wahrere Sinn machte ihn zu einem besseren Ingenieur, machte ihn seinen Arbeitgebern wertvoller und mit seinen Gelegenheiten zufriedener. Beförderung und Gehaltsaufbesserung verdrängten Stillstand und drohende Erfolglosigkeit, Als krönende Errungenschaft und Belohnung wurde seinem Bewußtsein eine wichtige Entdeckung, ein selbst erdachtes Verfahren zur Berechnung eines gewissen technischen Problems enthüllt, wodurch die Berechnungen in einem Bruchteil der früher erforderlichen Zeit ausgeführt werden konnten,

„Jeder menschliche Gedanke muß sich unwillkürlich dem göttlichen Gemüt als seinem einzigen Mittelpunkt und seiner einzigen Intelligenz zuwenden”, schreibt Mrs, Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 307, 308). Eine ausgezeichnete Art, das Ausarbeiten des Beweises intelligenteren Denkens zu beginnen, ist einfach Gott als die Quelle und den Übermittler der schon wahrgenommenen intelligenten Gedanken anzuerkennen — sorgfältig, gründlich und dankbar anzuerkennen. Es kann sogar hilfreich sein, dies zuweilen hörbar zu tun. Gott sollte als Urheber alles rechten Denkens anerkannt werden, sowohl vor als auch nach der Notwendigkeit seiner Bekundung. Wird diese geistige Arbeit ehrlich und verständnisvoll im Sinne der Christlichen Wissenschaft getan, so strömen die nötigen Ideen ungehemmt ins Bewußtsein ein. Da Intelligenz unbegrenzt und allumfassend ist, ist sie jeder rechten Forderung, die an sie gestellt werden kann, gewachsen. Es gibt kein einziges Problem in der menschlichen Erfahrung, das nicht aus der Grundlage der wissenschaftlichen Erklärung, daß Intelligenz von Gott, dem unendlichen Gemüt, stammt, zu einem erfolgreichen Abschluß ausgedacht werden kann.

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