Eine der großen Freuden der Kindheit und der Jugend ist, Neues zu lernen. Wer wird nicht von freudiger Begeisterung ergriffen, wenn er einen neuen Gedanken erfaßt! Wie das Gesicht strahlt und der Puls rascher schlägt, wenn das Licht des Verständnisses dämmert! Die Freude über sich entfaltende Intelligenz ist jedermann bekannt; aber es ist beklagenswert, wie wenig die Menschheit im allgemeinen von ihrer geistigen Ursache weiß. Die Folge dieser Unwissenheit ist die Unfähigkeit, die Probleme des menschlichen Lebens zu verstehen und sich den Weg zu rechtem Vollbringen durch sie hindurchzudenken.
Die Sterblichen sind in beklagenswerter Weise begrenzt durch den Glauben, daß Intelligenz oder Gemüt zur körperlichen Persönlichkeit gehöre, daß Intelligenz dem Körper innewohne, daß Art und Maß der Intelligenz von der Rasse, der Abstammung und anderen menschlichen Umständen abhänge, und sie sind bemüht, diesem persönlichen Gemüt Verständnis einzutrichtern, und halten es für fähig, Gedanken zu erzeugen. Einer mag glauben, er habe ein glänzendes, ein anderer ein gedankenarmes Gemüt. Manche scheinen ihr Wissen nach Belieben anwenden zu können; andere dagegen glauben, daß sie in wichtigen Augenblicken keine Gewalt über ihre mentalen Fähigkeiten haben. Von größter Wichtigkeit für jedermann ist die Frage, die Hiob äußerte: „Wo will man aber die Weisheit finden? und wo ist die Stätte des Verstandes?
Tatsächlich ist Intelligenz nicht persönlich. Sie wohnt nicht in einem materiellen Körper noch geht sie von diesem aus. Es ist einleuchtend, daß wahre Ideen bestehen, um von jedermann wahrgenommen zu werden. So werden Ideen gleichzeitig von Personen wahrgenommen, die unabhängig voneinander arbeiten. Dies führt zu dem Begriff des göttlichen Gemüts und seiner Intelligenz als eines unendlichen Reichs, von dem beständig Ideen der Weisheit, des Verstehens, der Zuversicht, der Schönheit und der Nützlichkeit empfangen werden.
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