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Das rechte mentale Bild

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der August 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine junge Journalistin, eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft, war zu einem geselligen Abend eingeladen. Sie hatte keine Lust, der Einladung Folge zu leisten, da sie hatte sagen hören, daß die Gesellschaft ihr nicht zusagen würde, und daß keine anregende Unterhaltung zu erwarten wäre. Als sie jedoch den Fall näher betrachtete und selbstlos beurteilte, sah sie, daß Gott sie überall, wohin sie geht, leitet, und daß sie Ihm überall, wo sie auch sein mag, dienen kann; daß überall, wohin sie Gott in Seiner vollkommenen Weisheit führt, Arbeit für sie vorhanden ist.

Als Neuling in der Christlichen Wissenschaft hatte diese Schriftstellerin die Gewohnheit gehabt, viel über sich selber und ihre journalistische Tätigkeit zu reden, und zwar aus echter Begeisterung für ihren Beruf. Diese Begeisterung wurde jedoch von anderen oft falsch ausgelegt. Daher betete sie täglich um gemäßigten Eifer und um ernste und aufrichtige Erkenntnis der Worte des Psalmisten: „Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen”. So gelang es ihr, diese falsche Neigung unklugen Redens allmählich zu überwinden.

An jenem Abend saß sie neben einer Anfängerin in der Christlichen Wissenschaft, die auch Journalistin war, und die während des ganzen Abends nur von sich und ihrer Arbeit, von ihren Leistungen und ihrem Erfolg sprach. Hier sah die erste Journalistin ein Bild ihrer eigenen einstigen Erfahrung, als Eifer und blinde Begeisterung ein so großes Hindernis der Harmonie gewesen waren. Auch erinnerte sie sich bei dieser Gelegenheit, daß Mrs. Eddy in dem Aufsatz „Ansteckung” in „Miscellaneous Writings” (S. 228) erklärt: „Alles, was der Mensch sieht, fühlt, oder wovon er irgendwie Kenntnis nimmt, muß durch Gemüt vermittelt werden”. Hier war ein mentales Bild ihrer eigenen Gedanken. Was sollte sie mit diesem Bilde bei dieser Gelegenheit anfangen?

Gedanken ungerechten Tadels, der Verurteilung und falschen Urteils stürmten auf sie ein. Sie wies diese falschen mentalen Bilder unverzüglich zurück und ersetzte sie durch Duldsamkeit, Erbarmen und Verständnis. Sie behauptete und bekundete das rechte Ideal. Dann wandte sich ihre Nachbarin an sie mit der Bitte um Rat für eine körperlich sehr leidende Angehörige. An jenem Abend nahm eine herrliche Freundschaft ihren Anfang. Die Erkenntnis der Unwirklichkeit der falschen Annahmen Redseligkeit und ungezügelter Eifer hatte Heilung zur Folge gehabt. Und schließlich wurde die jüngere Schülerin geführt, Klassenunterricht zu nehmen und Ausüberin des christlich-wissenschaftlichen Heilens zu werden.

Beim Nachdenken über diese Erfahrung erinnerte sich die Verfasserin der geistigen Auslegung des Wortes „Eifer” auf Seite 599 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Die widergespiegelte Lebendigkeit von Leben, Wahrheit und Liebe”. Unsere Führerin gibt die materielle Begriffsbestimmung als „blinder Enthusiasmus; sterblicher Wille”. Wäre der jüngeren Gefährtin der Gedanke sterblicher Wille und blinde Begeisterung angeheftet worden, so hätte dieser Irrtum die Inspiration, die Frische und die Spontaneität, die sie bewogen, um Hilfe zu bitten, wohl vorübergehend trüben können.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 360): „Lieber Leser, welches Gemütsbild oder welcher verkörperte Gedanke soll für dich wirklich sein — der materielle oder der geistige? Beide kannst du nicht haben. Du bringst dein eigenes Ideal zum Ausdruck”.

In der Schule, in der Gesellschaft und im Geschäftsverkehr begegnen wir oft Leuten, die nicht an das Ideal heranreichen, das wir als Norm für das Betragen, den Umgang und die Haltung betrachten. Ist unser „Gemütsbild” von diesen Menschen materiell oder geistig? Weisen wir die falschen Bilder Streitsucht, schlechte Manieren und andere materielle Züge zurück? Halten wir mental das wahre Ideal, den geistigen Menschen, hoch? Ein einziger rechter Gedanke über unsern Bruder kann ihm seine Last abnehmen halfen. Ein einziges rechtes „Gemütsbild” kann den Lauf der ganzen Erfahrung eines Menschen ändern helfen und ihn auf den Weg zu einem höheren Verständnis Gottes und des Menschen führen.

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