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Der Mensch ist unsterblich

Aus der August 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Große Ungewißheit herrscht allgemein bei dem Menschengeschlecht hinsichtlich der Unsterblichkeit. Dies zeigt sich in der Sorge der Sterblichen um die Zukunft, in ihrer Angst vor möglicher Vernichtung. Manche leben in beständiger Furcht vor dem Tode und fragen sich, ob er ihr Ende bedeuten werde. Die Frage der Unsterblichkeit hat jedoch das Denken der Menschen von jeher beschäftigt; denn fast ausnahmslos herrscht der Wunsch, weiterzuleben. Aussterben ist denkenden Wesen unerträglich. Es erscheint ihnen vernünftig, daß sie weiterleben, das Bewußtsein behalten und Intelligenz und die anderen geistigen Eigenschaften ausdrücken sollten, die ihr irdisches Dasein glücklich machten.

Schon viele Beweisgründe sind zu gunsten der Unsterblichkeit angeführt worden. Es wird z.B. behauptet, daß die Tatsache des allgemeinen Wunsches der Sterblichen, ewig zu leben, an sich schon ein Beweis der Unsterblichkeit sei. Ein anderer Beweisgrund ist eine Analogieschlußfolgerung. Die Naturwissenschafter behaupten, daß physikalische Energie wie Wärme, Licht und Elektrizität unzerstörbar sei; daß die Energieform geändert werden könne, daß aber die Energie unzerstörbar sei. Diese Theorie wird das Gesetz von der Erhaltung der Energie genannt. Manche haben gefolgert: Wenn Energie — Energie intelligenzloser Materie — unzerstörbar ist, warum sollten dann Bewußtsein, Intelligenz und Leben nicht auch unzerstörbar sein? Dieser Beweisgrund hat viel dazu beigetragen, manche Naturwissenschafter, wenn auch nicht von der Unsterblichkeit des Menschen zu überzeugen, so sie doch zu befriedigen.

Während nun solche Beweisgründe manche Leute befriedigen mögen, kann aber nicht gesagt werden, daß sie dem Allgemeinempfinden entsprechen, und zwar deshalb, weil sie auf einer Betrachtung des Menschlichen oder des Materiellen beruhen. Denn von endlichen Voraussetzungen kann kein richtiger Schluß betreffs des Ewigen oder Unsterblichen gezogen werden. Richtige Schlußfolgerungen hinsichtlich der Unsterblichkeit sind nur auf der Grundlage des Verständnisses des Unendlichen, d.h. Gottes selber möglich. Daß Gott erkannt werden könne, daß wir Ihn unbedingt richtig verstehen können, mag in Abrede gestellt werden; aber die Christlichen Wissenschafter sind durch das Christentum Christi Jesu und die Christliche Wissenschaft überzeugt, daß wir diese Erkenntnis und auch die Gewißheit der Unsterblichkeit haben können.

Die Christliche Wissenschaft folgert immer von Gott aus. Sie nimmt Gottes Sein als wahr an. Ja, sie verkündet Sein Wesen. Und davon leitet sie die Wahrheit über den Menschen und die Unsterblichkeit ab. Was ist Gott nach der Christlichen Wissenschaft? Der unendliche Geist oder das unendliche Gemüt, das unendlich Gute. Da also Gott unendlich gut oder vollkommen ist, da Sein Wesen keine Spur von etwas Zerstörerischem enthält, muß Er ewig sein. Welch unbedingt feste Grundlage für rechtes Folgern dies doch ist! Welche Befriedigung, die Gewißheit, die Überzeugung zu haben, daß Gott als das allumfassende Sein besteht, und daß Er ewig fortbestehen, ewig Seine Vollkommenheit ausdrücken wird!

Aber die Christliche Wissenschaft klärt uns nicht nur über Gott auf; sie enthüllt uns auch die Wahrheit über Seine Schöpfung, den Menschen. Was ist nun der wirkliche Mensch? Er ist das Bild Gottes, das Gleichnis oder die Widerspiegelung Gottes, die Idee Gottes. Können wir uns etwas, was die Widerspiegelung oder die Idee Gottes ist, je als von Gott getrennt vorstellen? Können wir uns den Menschen, die Widerspiegelung oder die Idee Gottes, als nicht gleichzeitig mit Gott bestehend, als nicht ebenso ewig wie Gott vorstellen? Nein! Der Mensch ist daher ewig, unsterblich. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 336): „Der unsterbliche Mensch war und ist Gottes Bild oder Idee, ja, der unendliche Ausdruck des unendlichen Gemüts, und der unsterbliche Mensch besteht zugleich mit diesem Gemüt und ist gleich ewig mit ihm”.

Da ferner der Mensch die zusammengesetzte Idee Gottes, des Gemüts, ist, und da er alle Ideen des Gemüts widerspiegelt oder ausdrückt, müssen diese Ideen wie der Mensch selber unsterblich sein. So versichert uns die Christliche Wissenschaft, daß der Mensch und die ganze geistige Schöpfung ewig sind. Etwas Wirkliches kann nie zerstört werden. Die Individualität jeder wahren geistigen Idee vom unendlich Kleinen bis zum Unendlichen ist unsterblich.

Gott ist der Schöpfer oder der Vater des Menschen. Der geistige Mensch hat immer als Gottes Idee bestanden. „So lasset nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat; denn für was ist er zu achten?” (Jes. 2, 22). Wie gewiß doch Christus Jesus wußte, daß Gott der Vater ist! Ihr „sollt niemand Vater heißen auf Erden”, sagte er, „denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist” (Matth. 23, 9). Der Meister verlor die Wahrheit, daß Gott sein Vater war daß er der Sohn Gottes war, nie aus den Augen. Dieses innige Bewußtsein des Einsseins mit Gott — dem Leben — gab ihm die Gewißheit und den Mut, seinem Sieg über die falsche Annahme Tod entgegenzugehen und befähigte ihn, siegreich aus dem Grabe auszustehen. Die Auferstehung Jesu ist eine der erhabensten geschichtlichen Tatsachen der Welt. Die Christliche Wissenschaft hält ihre Glaubwürdigkeit als mit der unbedingten, beweisbaren Wissenschaft vollständig übereinstimmend aufrecht.

Wir müssen wachsam sein, daß wir zwischen dem unsterblichen Menschen und dem sterblichen Menschen klar unterscheiden. Der unsterbliche Mensch — der wirkliche Mensch — ist rein geistig und nimmt die Materie nicht wahr. Das Böse ist ihm unbekannt; Sünde. Krankheit und Tod sind kein Teil seiner Erfahrung. Folglich ist es die Aufgabe jedes menschlichen Wesens, sein wirkliches Wesen, seinen unsterblichen Stand als Idee oder Sohn Gottes so zu verstehen, daß er alles überwinden soll, was zur Sterblichkeit gehört. „Sünde, Krankheit und Tod müssen verschwinden, um den Tatsachen Raum zu geben, die dem unsterblichen Menschen angehören” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 476).

Als Christliche Wissenschafter sind wir bestrebt zu beweisen, daß der Mensch unsterblich ist. Wir sind bestrebt, die Wahrheit zu beweisen, daß wir in Wirklichkeit das Bild, die Widerspiegelung, die Idee Gottes sind. Unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit. S. 303): „Ohne Sein Ebenbild und Gleichnis würde Gott ein Unding oder ein unausgedrücktes Gemüt sein. Er würde ohne Zeuge oder Beweis Seines eigenen Wesens sein”. Wir zeugen dafür, was wir wirklich sind: die Söhne Gottes. Und bei unserem andachts- und hingebungsvollen Bemühen sind wir für Christus Jesus unaussprechlich dankbar, der durch Inspiration und durch die göttliche Wissenschaft gewonnene Erleuchtung das gänzlich Trügerische der Sterblichkeit und die Tatsache der Unsterblichkeit des Menschen so vollständig bewies.

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