Wie unnötig doch der Glaube an eine sogenannte Vergangenheit ist, und wie oft die Menschen dennoch versucht sind, darin anstatt in dem ewigen Jetzt des Geistes zu weilen!
Paulus, der die Übel so gut kannte, die die Menschen bei ihrer christlichen Nachfolge bedrängen, zeigte den entschlossenen Weg der Freiheit, als er den Philippern schrieb: „Ich vergesse, was dahinten ist ... und jage — nach dem vorgesteckten Ziel — nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu”.
Hatte von allen, die Ursache gehabt haben könnten, auf die Vergangenheit mit Bedauern zurückzublicken, wohl jemand größere Ursache dazu als Paulus? War er nach seiner eigenen Aussage nicht „ein Lästerer und ein Verfolger und ein Schmäher” gewesen? Aber Paulus sah, daß das Böse der Vergangenheit das Werk der Unwissenheit und Unduldsamkeit gewesen war, und daß seine Zeit mit Selbstvorwürfen und Selbstverdammung hinsichtlich der Vergangenheit zuzubringen, das böse Werk nur auf andere Art fortsetzen hieße. Also alle mit bloßer Reue vergeudete Zeit würde viel besser damit zugebracht, daß man die Werke der Wahrheit und der Liebe tut und so vergangene Fehler durch gute Werke sühnt.
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