Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Verwandtschaft

Aus der September 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus sagte: „Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter”. Und Mrs. Eddy erklärt: „Er [Gott] ist der einzige wirkliche Verwandte des Menschen auf Erden und im Himmel” (Miscellaneous Writings, S. 151). Diese Erklärungen weisen auf jedes Menschen Erbe des Guten hin und auf sein Freisein von allen Hemmungen, die allgemein mit Vererbung und Verwandtschaft in Verbindung gebracht werden. Gott allein ist das Leben, und unsere Beziehung zu dem Leben verstehen, heißt sehen, daß es keinen Tod gibt. Gott ist die Liebe, und unsere Beziehung zu der Liebe verstehen, heißt jetzt den Weg aus Sünde und Kummer heraus sehen.

Der Christliche Wissenschafter hat die Aufgabe, in jeder Lage ein zuverlässiger, wahrer Zeuge zu sein. Wenn im Zusammenhang mit menschlichen Verwandtschaften Anfechtungen eintreten, ist es für den Christlichen Wissenschafter erleuchtend und befreiend zu erkennen, daß Gott, das Gute, tatsächlich der einzige wirkliche Verwandte jedes an dem Fall Beteiligten ist; denn es gibt nur einen Schöpfer. In Gott, dem Guten, kommen wir wirklich zusammen, um uns nie zu trennen. Durch Beweisen unserer wahren Verwandtschaft mit Gott überwinden wir die den menschlichen Sinn der Verwandtschaft begleitenden Versuchungen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns das Gute und das Böse unpersönlich sehen. Sie fordert von uns, daß wir niemand mehr vergöttern oder verdammen, was wir durch das Verständnis erfüllen, daß des Menschen Ursprung der Geist ist, und daß im Grunde alle Verwandtschaft im Geist feststeht und rein geistig ist.

Jesus sagte: „Ein Haus, so es mit sich selbst uneins wird, kann’s nicht bestehen”. Da das sterbliche Gemüt nichts vom göttlichen Prinzip weiß, weiß es nichts von der Einheit des Guten. Eine Schwierigkeit zwischen Menschen wird oft durch Eigenwillen auf beiden Seiten verschärft, wenn sie nicht tatsächlich darauf zurückzuführen ist, und Heilung dieses anmaßenden Zuges des sterblichen Gemüts muß demütig erstrebt werden, wenn schwierige menschliche Verhältnisse zu heilen sind. Wie Gesundheit in der Christlichen Wissenschaft wiederhergestellt wird durch Verstehen der Unzerstörbarkeit der Gesundheit, die aus Gott, dem Geist, geboren ist und im Geist bleibt, so kann auf derselben geistigen Grundlage Harmonie zwischen Menschen, die sich durch peinliche Meinungsverschiedenheiten entzweit sehen, wiederhergestellt werden. Persönliche Unverträglichkeit und Abneigung sind Einflüsterungen des sterblichen Gemüts. Sie sind unwirklich; denn in dem einen göttlichen Gemüt und seiner einen vollkommenen Kundwerdung gibt es keine Grundlage für Entzweiung.

Die Sünde hat keine Beziehung zu Gott, auch nicht zu Seinem Gleichnis, dem Menschen. Sie ist weder Vater noch Kind; denn sie ist nicht aus Gott geboren. Daher kann keine Form des Bösen die Verwandtschaft zerreißen, die, wie wir sehen, nur auf der Liebe beruht, oder das Glück trüben, das göttlich verliehen ist und nie entzogen wird. Wir werden nie einen falschen Sinn von uns, von jemand anders oder einer Lage annehmen, wenn wir am wahren Sinn des unendlichen Gottes festhalten, von dem unsere Führerin sagt (Gedichte, S. 4): „Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns alle”.

Nichts hat die Ideen des göttlichen Gemüts je einander entfremdet; denn in der unendlichen Einigkeit des Guten ist Uneinigkeit unmöglich. Von diesem Standpunkt aus müssen wir unbeirrt sehen und beweisen, daß es kein Problem zu lösen gibt—es ist nur die Tatsache und das Gesetz geistiger Vollkommenheit anzunehmen und für Gesundheit, Versorgung, Familienleben, Freundschaft und das Zusammenwirken in Kirchenarbeit zu beweisen. Uneinigkeit oder Mißklang jeder Art ist keine Tatsache, sondern eine Unwahrheit und ist als solche zu verwerfen.

Vielleicht besteht die erste Errungenschaft im Lösen des Problems menschlicher Verwandtschaft und Zusammenarbeit darin, daß man in seinem eigenen Widerspiegeln Gottes vollständige Befriedigung und Harmonie findet. Man kann sich nicht vorstellen, daß der Meister für die Freudigkeit, die ihm, wie er wußte, als dem Sohn Gottes gehörte, von anderen abhängig war. Der Friede, die Liebe und die Harmonie, wonach wir uns sehnen, sind in unserer eigenen Widerspiegelung Gottes, der unendlichen Liebe, zu finden. Freudigkeit besteht im Bekunden des Göttlichen, und diese Freudigkeit steht über der menschlichen Abgötterei, die jene Bande, die dauernd geschienen hatten, in Asche verwandelt.

Wenn der Christliche Wissenschafter die Wahrheit und Harmonie seiner Beziehung zu Gott unbeirrt beweist, wird er finden, daß sogenannte Probleme menschlicher Verwandtschaft entweder gelöst werden oder im Lichte seines Einsseins mit Gott, dem Ursprung aller Freude und Befriedigung, vergehen. Friede ist durch Treue gegen das Prinzip in Gott zu finden. „Wenn Gott aufrichtig und ewig ist, ist der Mensch als Sein Gleichnis aufrichtig in Güte und fortdauernd im Leben, der Wahrheit und der Liebe” (Miscellaneous Writings, S. 79). Was nicht Gott widerspiegelt, gehört zu niemand. Dagegen ist alles, was Gott widerspiegelt, alles, was in einem Mann, in einer Frau, in einem Kinde, in einer Lage oder in einer Gemeinde unanfechtbar gut ist, der göttliche Einfluß, der die Menschen in den ewigen Banden des Geistes zusammenhält.

Daher nimmt es der Christliche Wissenschafter mit jedem Irrtum, der durch den menschlichen Sinn der Verwandtschaft mit seiner Verfolgung und Beherrschung wirkt, auf der Grundlage auf, daß er zu Gott, zur Wahrheit, zu Substanz oder Gesetz in keiner Beziehung steht. Wir können nicht wahrhaft „unser Vater” sagen, wenn Gott nicht der Vater aller unserer Gedanken und Bestrebungen ist. Wenn wir Seinen Namen wirklich heiligen, können wir ihn nie mißbrauchen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1938

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.