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Des Menschen unbegrenzte Möglichkeiten

Aus der Juni 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie oft doch liebende Menschenherzen sich sehnen, etwas zu vollbringen, was die Mühe lohnt und ihre Mitmenschen segnet, aber sich gleich zu Anfang durch ein Gefühl der Unfähigkeit abschrecken lassen! Die Einflüsterung kommt vielleicht als Vorwand von begrenzter Intelligenz, begrenzter Gesundheit, als Glaube an vorgerücktes Alter oder Mangel an Kraft.

Oft hört man behaupten: „Ich wäre so glücklich, wenn ich die angebotene Stellung annehmen könnte; aber ich fürchte, daß ich wegen meiner Mängel ihren Anforderungen nicht gerecht werden könnte”. Dann werden die vermutlichen Hindernisse aufgezählt, die als triftige Gründe für Mangel an Gelingen angenommen worden sind. Ein allgemeines Hemmnis ist Furcht; ein anderes ist der falsche Glaube, daß der Mensch seine Arbeit allein, ohne Hilfe durch göttliche Kraft und Stärke, tun müsse.

Die Christliche Wissenschaft ist für jeden, der von Furcht erfüllt oder durch irgend eine Begrenzung gehemmt ist, eine unschätzbare Hilfe; denn sie lehrt die unumschränkte Wahrheit, daß Gott, der alles machte, was gemacht ist, kein Hindernis für den Menschen machte. Daher können wir wissen, daß das Ziel der Vollkommenheit erreicht werden kann. Christus Jesus wußte dies und machte es allen klar mit den Worten: „Bei Gott sind alle Dinge möglich”.

In ihrem Buche „Miscellaneous Writings” (S. 183) schreibt Mary Baker Eddy: „Der Mensch ist Gottes Bild und Gleichnis. Alles, was Gott möglich ist, ist dem Menschen als Gottes Widerspiegelung möglich. Durch die Transparenz der Wissenschaft lernen wir dies und empfangen es”. Gott ist nur gut; es ist nichts Böses in Ihm. Er kennt nur das Gute und teilt Seine Macht nie mit dem Irrtum. Daher sollte niemand denken, daß er die Hilfe des Allmächtigen für eine unrechtmäßige Sache gewinnen könne.

Im 4. Buch Mose lesen wir, daß Balak, der König der Moabiter, Bileam aufforderte, Jakob zu fluchen und den Kindern Israel zu trotzen. Aber Bileam sagte zu Balak, daß er nichts dem Gebot Gottes zuwider tun könne. Jeder Versuch, die Israeliten zu schädigen, zu berauben oder zu töten, war etwas, wie Bileam wußte, was er nicht einmal in Betracht ziehen konnte, weil Gott es verboten hatte; und eine Bitte, daß Gott ihnen fluchen möge, würde nicht nur unbeantwortet bleiben, sondern überhaupt kein Gehör finden. Bileam erklärte endgültig und bestimmt: „Siehe, zu segnen bin ich hergebracht; er segnet, und ich kann’s nicht wenden”.

Keine gottgegebene Aufgabe ist für ein Kind Gottes zu schwer, und alle derartigen Aufgaben können zur Ehre Gottes ausgeführt werden und mit Ehre für den Arbeiter, der sich ausschließlich auf die Intelligenz des allmächtigen und allgegenwärtigen Gemüts verläßt und sie gewissenhaft anwendet.

Ganz anders als die Erfahrung Balaks, der zur Ausführung einer bösen Tat Gottes Hilfe begehrte, war die Erfahrung Salomos, der sich bei seinem Regierungsantritt demütig an Gott wandte und um mehr Verständnis, mehr geistige Erkenntnis betete, um ein besserer Herrscher sein und den Kindern Israel mehr Gutes tun zu können. Salomos Gebet wurde sofort erhört, und außerdem wurde ihm eine Fülle des Guten gegeben, worum er nicht gebetet hatte. Laßt uns zuerst sicher sein, daß das, was wir unternehmen, gesetzlich und recht ist! Dann können wir unsere Arbeit mit Gottvertrauen mutig und freudig fortsetzen, bis sie zu einem gerechten und vollständigen Abschluß gebracht ist.

Wenn etwas vorgeschlagen wird, was von der gewöhnlichen menschlichen Meinung abzuweichen scheint, sagt das sterbliche Gemüt sofort: „Das ist nicht möglich”. So voller Zweifel ist dieses mutmaßliche Gemüt, daß es sogar versucht, die Macht Gottes, des Guten, zu begrenzen, die in der natürlichen und normalen Regierung des Menschen und des Weltalls ausgedrückt ist. Als Nebukadnezar im „Grimm und Zorn” die drei Hebräer zum Tode im „glühenden Ofen” verurteilte, prahlte er hochmütig: „Laßt sehen, wer der Gott sei, der euch aus meiner Hand erretten werde!” Dem sterblichen Sinn schien eine Befreiung unmöglich; aber die vom geistigen Sinn geleiteten und erleuchteten drei Männer, die auf eine über menschlichem Haß stehende Macht vertrauten und sie verstanden, erwarteten nicht nur vollständige Befreiung, sondern wußten auch, daß Befreiung unvermeidlich war. Gott verließ sie nicht. Gott kann nicht versagen, und der Mensch, die vollkommene Widerspiegelung Gottes, wird ewig erhalten. Dies sind die ewigen Tatsachen, die in ihrer Erfahrung bewiesen wurden.

Wenn Gottes und des Menschen Koexistenz verstanden wird, ist es nicht schwer, die oben angeführte Erklärung Mrs. Eddys: „Alles, was Gott möglich ist, ist dem Menschen als Gottes Widerspiegelung möglich” zu begreisen. In genauer Übereinstimmung mit der biblischen Lehre zeigt die Christliche Wissenschaft klar das Einssein von Schöpfer und Schöpfung, Prinzip und Idee, Gott und dem Menschen. Gott ist des Menschen Schöpfer, das einzige Gemüt, das Leben, das Sein. Er ist Substanz, allmächtig und allgegenwärtig. Gott hat den Menschen geschaffen, alle Eigenschaften seines Schöpfers auszudrücken, und nichts kann die Absicht der Gottheit verhindern oder vereiteln. Gott hat verordnet, daß allen Seinen Kindern alles Gute zukommen soll. Jesus sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”. Unser Meister bewies für die ganze Menschheit die geistigen Tatsachen vollkommene Gesundheit, Sündlosigkeit, Reinheit, reiche Versorgung, Herrschaft und ewiges Leben. Für alle kommenden Zeiten bleibt seine herrliche Verheißung für alle anzunehmen und zu beweisen: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater”.

Als Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, einer ungläubigen Welt zuerst den Gedanken darbot, daß die Kranken durch geistige Mittel geheilt, die Sünder umgewandelt und die Sklaven falscher Begierden befreit, dauernd befreit werden können, begegnete sie nicht nur Widerstand in der Form von Zweifel und Unglauben, sondern auch Spott und Hohn. Wieder erklärten die Ungläubigen: „Das ist nicht möglich”. In dem erhabenen Bewußtsein, was denen möglich ist, die von dem geistigen Verständnis der Allheit Gottes erfüllt sind, verließ sie sich standhaft nur auf Gott und vollbrachte Heilungen, die den im ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung vollbrachten zu vergleichen sind. Während der letzten 60 Jahre hat das christlich-wissenschaftliche Heilen beständig zugenommen, und heute haben in allen Teilen der gesitteten Welt Männer und Frauen bewiesen, daß das geistige Heilen eine beweisbare Tatsache ist.

Ungeachtet unserer Herkunft, unserer Umgebung oder unserer gegenwärtigen Stellung im Leben, trotz ungenügender Ausbildung oder jahrelangem Festhalten an Theorien, die früher oder später als unwahr aufgegeben werden müssen, hilft die Christliche Wissenschaft unermeßlich allen, die die Wahrheit, die sie lehrt, ehrlich, aufrichtig und richtig anwenden. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft könnte mit einer vom Himmel herabgelassenen Leiter verglichen werden, auf der selbst der Niedrigste in der Welt einen Halt finden und hinaufzuklettern beginnen kann. Wenn wir geistig Fortschritt machen, wird der Weg heller; denn die göttliche Wissenschaft enthüllt die unendlichen Möglichkeiten des Menschen als des Bildes Gottes.

Alle Menschen sollten Geistigkeit pflegen, weil sie mit dem geistigen Sinn und mit dem Verständnis der göttlichen Wahrheit ihre gottverliehenen Fähigkeiten erkennen lernen und, unter der Leitung und dem Antrieb des unendlichen Gemüts handelnd, jede ihnen zufallende rechtmäßige Aufgabe erfolgreich vollenden. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 128): „Eine Kenntnis der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Gedankens, indem sie den Sterblichen weitere und höhere Gebiete erschließt. Sie erhebt den Denker in seine ureigene Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit”.

Niemand braucht zu bangen, zu verzagen oder zu verzweifeln, weil geglaubt wird, daß in gerechten Unternehmungen kein Erfolg erreicht werden könne. Gott hilft uns, und Er ist immer gegenwärtig, uns aufzumuntern, zu ermutigen und zu stützen. Im Brief an die Philipper lesen wir: „Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen”. In „Miscellaneous Writings” (S. 330) gibt unsere Führerin allen liebevolle Ermutigung mit den Worten: „Paulus schrieb: ‚Freuet euch in dem Herrn allewege‘. Und warum nicht, da doch des Menschen Möglichkeiten unendlich sind, Glückseligkeit ewig und hier und jetzt im Bewußtsein ist?”

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