Christus Jesus machte seine Nachfolger aller Zeiten auf folgendes aufmerksam (Matth. 6, 24): „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon”. Der Meister wies aus die Notwendigkeit hin, Gott von ganzem Herzen zu dienen. Sein tiefes Verständnis geistiger Wahrheit und die Tatsache, daß er sein Denken dem Tun des Willens des Vaters weihte, befähigten ihn, die Gedanken der Sterblichen zu lesen, wie man ein offenes Buch lesen kann, und er sah darin allerlei Schwächen, z. B. Wankelmütigkeit. Und da er die Wertlosigkeit der Wankelmütigkeit kannte, schärfte er seinen Nachfolgern und anderen den rechten Sinn ihrer Verantwortung gegen den Geist, Gott, mit Worten wie den oben angeführten ein.
Wie der Meister erklärt auch die Christliche Wissenschaft beständig und nachdrücklich, daß Wankelmütigkeit töricht ist, und zwar mit Recht, weil die Sterblichen so gern auf die Vorwände des materiellen Sinnes hören und sich von ihnen überlisten lassen, wodurch sie ihre geistige Freiheit verlieren und Sklaven des Irrtums werden. Obwohl den Anhängern der Christlichen Wissenschaft klar gezeigt worden ist, daß Gott der unendliche Geist ist, und daß es daher in Wirklichkeit keine andere Substanz oder Macht gibt, scheint der Kampf zwischen der Wahrheit und dem Irrtum, der für die Materie und gegen den Geist spricht, in ihrem Bewußtsein weiterzugehen. Allzuoft scheint der Irrtum zu siegen, und die Folge ist, daß Gott, der Geist, zeitweilig entthront zu sein scheint. Und wenn der Geist nicht als allerhaben anerkannt wird, verlieren diejenigen, in deren Denken Materialität herrscht, unvermeidlich an geistiger Kraft.
Es ist unmöglich, Gott zu dienen, während man an den Mammon glaubt, d. h. die Wahrheit zu lieben und ihr zu gehorchen, während man glaubt, daß die Materie oder das Böse wirklich sei. Der Christliche Wissenschafter weiß dies und ist daher immer bestrebt, dem Geist den ersten Platz in seinem Denken einzuräumen, d. h. er ist beständig bemüht, seine Geistigkeit zu erhöhen und so die Materialität zu vertreiben. Mrs. Eddy schreibt aus Seite 346 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Materielle Annahmen müssen ausgetrieben werden, um dem geistigen Verständnis Platz zu machen. Wir können nicht zu gleicher Zeit Gott und dem Mammon dienen”. Sie fügt hinzu: „Aber versuchen dies die schwachen Sterblichen nicht?”
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