Während seines ganzen selbstlosen, erbarmungsvollen Wirkens berichtigte Christus Jesus bei jeder Heilung von Sünde, Krankheit und Tod stets den irrigen Begriff von Gott als einem rachsüchtigen Jehova und enthüllte Ihn als den liebenden Schöpfer, als „unsern Vater in dem Himmel”, als den Geber alles Guten, der Seine Kinder nicht verdammt. Im Evangelium des Johannes lesen wir: „Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde”. Dennoch verdammte der makellose Wegweiser, wie aus den Berichten hervorgeht, das Böse immer unverzüglich, wenn es ihm begegnete: er stieß die Tische der Wechsler im Tempel um und rügte pharisäische Heuchelei aufs schärfste.
Dieser scheinbare Widerspruch wurde erst erklärt, als Mrs. Eddy durch ihre Entdeckung der Christlichen Wissenschaft den grundlegenden Unterschied zwischen dem Geist und der Materie, zwischen dem geistigen Menschen und den Sterblichen enthüllte und erläuterte — ein Unterschied, der mit der Lehre unseres Meisters übereinstimmt. In seinem Gespräch mit Nikodemus machte der Meister klar, daß jeder Sterbliche das Reich Gottes und des Menschen göttliches Erbe des Guten erst verwirklichen kann, wenn er diesen wichtigen Unterschied erkennt. Er sagte: „Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist”. Etwas verwirrt erwiderte Nikodemus mit der Frage, die wohl schon im Herzen manches ernsten Denkers und aufrichtigen Christen einen Widerhall gefunden hat: „Wie mag solches zugehen?”
Die richtige und daher beweisbare Antwort auf diese Frage hat Mrs. Eddy der Menschheit in ihrem großen Werk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gegeben. Nach ihren inspirierten Erläuterungen in diesem Lehrbuch ist der zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffene wirkliche Mensch immer vollkommen und geistig gewesen und wird es in alle Ewigkeit sein. Er ist nicht von Gott getrennt und hört keinen Augenblick auf, das göttliche Gemüt und das göttliche Wesen auszudrücken. Er ist der Erbe alles Schönen, Guten und Wahren, und für ihn gibt es keine Verdammung.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.