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Das alltätige Gute

Aus der Januar 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 587 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy finden wir folgende Begriffsbestimmung: „Das Gute. Gott; Geist; Allmacht; Allwissenheit; Allgegenwart; Alltätigkeit”. Da Gott, das unendlich Gute, alltätig ist, kann nichts anderes als Bewußtsein tätig sein. Und weil Gott das einzige wirkliche Bewußtsein oder das Gemüt ist, ist das mutmaßliche Gegenteil des Guten, Böses genannt, ohne Bewußtsein, ohne Tätigkeit oder Kraft.

Das alltätige Gute, Gott, ist das eine schaffende Prinzip, die alleinige Ursache, der einzige Ursprung von allem, was als Wirkung oder Schöpfung wirklich besteht. Die Schöpfung kann also, da sie von derselben Art ist wie ihre Ursache oder Veranlassung, mit Recht als die unendliche Kundwerdung oder Tätigkeit des Gemüts, der Seele, des Geistes angesehen werden. Daher drückt nichts Träges oder Untätiges die Art Gottes, des unendlich Guten, aus.

Die Materie an sich drückt keine Tätigkeit aus. Vom sogenannten sterblichen Gemüt getrennt betrachtet, kann sie nicht einmal Tätigkeit vortäuschen. Ihre Scheintätigkeit beruht ganz auf mutmaßlichen Gesetzen dieser falschen, sterblichen Mentalität—der Annahme von Intelligenz getrennt von der einen unendlichen Intelligenz, dem Gemüt, Gott genannt. Da das Gemüt, Gott, die einzige wirkliche Intelligenz ist, und da Er nicht in der Materie oder durch sie ausgedrückt oder bekundet wird, ist die Materie tatsächlich ohne Ursache, Kraft, Gesetz oder Tätigkeit.

Die Materie ist nicht der Ausdruck des Gemüts, des Geistes, der die einzige wirkliche Substanz ist. Daher ist sie nicht substantiell. Sie ist eine wesenlose, unwirkliche Trugvorstellung eines unwirklichen, sogenannten Gemüts. Sie ist ein irriger Begriff des sterblichen, endlichen, falschen Anspruchs auf Intelligenz und besteht nur als Annahme. Sie ist geradeso wesenlos oder unwirklich wie jeder offensichtliche Fehler oder Irrtum.

Sterbliches Gemüt ist der Ausdruck, den Mrs. Eddy gebraucht, um zu beschreiben, was sie auf Seite 591 in Wissenschaft und Gesundheit u. a. definiert als: „Nichts, das beansprucht, etwas zu sein”. Dieser falsche Anspruch eines von Gott, dem unendlich Guten, getrennten Gemüts; diese Sage, die das Gegenteil der göttlichen Intelligenz und daher Gottes oder des Guten ist, hat kein Prinzip und folglich keine Kraft sich zu betätigen oder zu sein. Sie steht in keinerlei Beziehung zu dem einen alltätigen göttlichen Prinzip des wirklichen Seins. Daher haben die Materie und das Böse, die angeblichen Erzeugnisse dieses sogenannten sterblichen Gemüts, keine wirkliche Existenz, Substanz, Tätigkeit oder Kraft.

Die Sünde oder das Böse in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ist keine wirkliche Kraft, die mit dem Guten streiten und es überwinden kann. Das Böse ist ohne wirkliche Wesenheit, Willenskraft, Tätigkeit, Substanz, ohne Gemüt oder Gegenwart. Es gibt kein Gesetz, das es erhält. Es hat kein Prinzip, das es ermächtigt oder ihm Kraft gibt. Das Böse ist negativ und unfähig, einen zu täuschen oder zu beherrschen, wenn man die Allgegenwart und die Alltätigkeit Gottes, des unendlich Guten, wie Jesus sie bewies, versteht. Paulus sagte: „So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist”.

Krankheit, die je nachdem für die Wirkung der Sünde oder für die Folge sogenannter materieller Gesetze gehalten wird, die es in Wirklichkeit nicht gibt, ist ebenfalls ohne Wesenheit. Krankheit kann nicht von sich selber tätig sein, ihre Gegenwart erklären oder entscheiden, welcher Art sie sein soll. Wenn sie etwas Derartiges zu tun scheint, so ist es deshalb, weil das sterbliche Gemüt, das selber falsch und unwirklich ist, behauptet, Krankheit hervorrufen und ihre Art und ihren Verlauf bestimmen zu können. Aber weder das sterbliche Gemüt noch das, was es Krankheit nennt, hat Kraft, sich zu betätigen. Nur das göttliche Gemüt, das durch Gesundheit zum Ausdruck kommt, kann sich betätigen, weil es in der Tat Alltätigkeit ist.

Die als Tod bezeichnete Erfahrung, die die Sterblichen für wirklich halten, und die allgemein für die Folge von Krankheit oder Unheil gehalten wird, ist keine Wirklichkeit, sondern eine Trugvorstellung, ein Traum, wovon unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 427, 428): „Der Traum des Todes muß hier oder hiernach durch das Gemüt besiegt werden. Der Gedanke wird erwachen aus seiner eigenen materiellen Erklärung: ‚Ich bin tot‘, um den Posaunenruf der Wahrheit zu vernehmen: ‚Es gibt keinen Tod, keine Untätigkeit, keine kranke Tätigkeit, keine Übertätigkeit, keine rückwirkende Tätigkeit‘”. Dieser falsche Glaube des sterblichen Gemüts, Tod genannt, ist also ohne Wirklichkeit. Er ist keine Wesenheit. Er ist eine Verneinung, die vermeintliche Abwesenheit des Lebens. Er ist daher machtlos, das Leben zu zerstören oder das Dasein zu beendigen. Seine Scheingegenwart und seine beanspruchte Macht berühren nicht im geringsten das alltätige Leben oder dessen ewigen, unzerstörbaren Ausdruck, den Menschen. Jesus bewies dies, und seine Nachfolger können und sollten tun, wie er gebot: „Heilet die Kranken ... wecket die Toten auf”.

Es steht geschrieben, daß die ersten Christen eine Zeitlang nach dem Abscheiden Jesu von der Erde die sogenannten Toten auferweckten, und es ist Tatsache, daß ähnliche Beweise der Kraft, der Gegenwart und der Alltätigkeit des Lebens durch die Christliche Wissenschaft erbracht worden sind. Diese Beweise der Unsterblichkeit als göttliche und immergegenwärtige Tatsache werden häufiger werden, wenn die alltätige Art des Lebens völliger erkannt wird. Und die Tatsache der Unsterblichkeit wird augenscheinlicher werden, wenn die unwirkliche Art der Materie und des Bösen besser verstanden wird.

Der Mensch, der vollkommene Ausdruck des vollkommenen Gemüts, der unzertrennlich von diesem Gemüt ist und in diesem Sinne eins damit ist, wird nie von den sterblichen Lügen—Sünde, Krankheit und Tod genannt—getäuscht. Er ist sich nie des Bestehens von etwas bewußt, was dem Gemüt ungleich ist; und es gibt kein Bewußtsein des Bösen in dem Gemüt, das Gott, das unendlich Gute, ist. Daher ist der Mensch, der die Art Gottes ausdrückt, unfähig, etwas zu wissen oder zu erkennen, was nicht diese Art ausdrückt. Und der Mensch als Gottes Ebenbild, als Gottes volle Vertretung, als Sein vollkommener Ausdruck, kann nicht weniger tun als die Art des unendlichen, alltätigen Guten vollkommen und ewig widerspiegeln.

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