Das menschliche Sehnen nach einer höheren, edleren Lebensweise führt viele zur Bibel, und das Forschen in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy gibt uns ein anwendbares Verständnis ihrer Schätze. Wer sich in dieses Buch vertieft, entdeckt in ihm einen wunderbaren Schlüssel zu der geistigen Bedeutung der Bibel und ihrer heilenden Kraft. Zunehmende Vergeistigung macht uns viele Bibelstellen klar, die dunkel und verschleiert schienen; und diese Entfaltung gibt uns außerdem den wahren Begriff von der Gottheit.
Eine aufrichtige Anhängerin der Christlichen Wissenschaft, die ein Tal der Trübsal durchwanderte, suchte nach einem besseren Verständnis der Worte: „Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Übel rühren”. Lange schien ihr die wahre Bedeutung dieser Worte verborgen zu bleiben. Es schien, als ob sich trotz ihrer Treue und ihren ernsten Anstrengungen die Wasser der Trübsal nicht verlaufen wollten; und ihre Gebete schienen unerhört zu bleiben.
Nach einer Unterredung mit einer christlich-wissenschaftlichen Ausüberin erschienen ihr die oben angeführten Worte, die Eliphas an Hiob richtete, in einem neuen Lichte und spendeten ihr wunderbaren Trost. Sie erkannte, daß sie bisher einen falschen und begrenzten Sinn von Gott beherbergt hatte, und daß der Gott, der die unwandelbare göttliche Liebe ist, Sein geliebtes Kind nicht prüfen könnte, indem er ihm Trübsal, Mangel, Krankheit und Sünde sendet, und sich nach einer gewissen Prüfungszeit seiner erbarmt und es von seiner Not erlöst. Durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft verstand sie, daß Unglück jeder Art nur von dem sterblichen Gemüt auferlegt wird, also gar nichts mit Gott, dem göttlichen Gemüt, zu tun hat. Sie vergegenwärtigte sich die Wahrheit der dreifachen Erklärung unserer Führerin in „Unity of Good” (S. 20): „Erstens: Gott schuf das Böse nicht. Zweitens: Er kennt es nicht. Drittens: Wir brauchen es daher nicht zu fürchten”. Durch dieses neue Verständnis der Unwirklichkeit des Bösen wurde sie emporgehoben und befreit.
Geistiges Wachstum hängt von richtigem Denken ab. Im Verhältnis zu unserer Aufrichtigkeit und unserer Treue gegen die Wahrheit finden wir hier und jetzt Harmonie, Frieden und Freude.
Durch dieses Verständnis konnte die Wissenschafterin die Tatsachen der Seele behaupten, die Allumfassenheit der göttlichen Liebe bejahen. Infolgedessen fielen die wiederholten Versuche des Irrtums, zu schrecken, zu verwirren und Leiden zu verursachen, machtlos nieder, und sie frohlockte über ihre neugefundene geistige Herrschaft.
Wenn wir durch geistiges Verständnis gelernt haben, den Irrtumsansprüchen standhaft entgegenzutreten und so scheinbare Schwäche durch Stärke zu verdrängen, entdecken wir die Wahrheit der Verheißung: „Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Übel rühren”, und wir frohlocken, sie in unserer eigenen Erfahrung erfüllt zu finden.
